Wer zu viel schläft, hat ein höheres Herzinfarktrisiko

Sie schlafen gern und viel? Dann steigt das Risiko, dass Sie einen Herzinfarkt erleiden, wie eine Studie belegt. Was die Wissenschaftler:innen noch entdeckt haben.

Frau liegt im Bett und schläft
Nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Schlaf kann gefährlich sein Foto: iStock/DedMityay
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Schlafstörungen schaden der Gesundheit, das wissen Expert:innen seit langem. Das gilt nicht nur für Schlaflosigkeit, wie Forschende der Alexandra University in Ägypten nun herausgefunden haben: Auch zu viel Schlaf kann das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen, wie sie in ihrer Studie beschrieben haben.

Studie zu Schlafstörungen und Herzinfarktrisiko

Das Team hat insgesamt 319 Studien mit Daten von mehr als 1 Million Menschen aus sechs verschiedenen Ländern und drei unterschiedlichen Kontinenten analysiert. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Herzinfarktrisiko zu untersuchen.

Dass Schlaflosigkeit die Gefahr für Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen erhöht, weiß man bereits. Dies belegte auch die Studie der ägyptischen Wissenschaftler:innen: Demnach haben Personen, die fünf Stunden oder weniger schlafen, ein 1,56-fach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt im Vergleich zu Menschen, die sieben oder acht Stunden schlafen. Dagegen konnte das Team keinen bedeutenden Zusammenhang zwischen Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und einem Herzinfarktrisiko finden.

Höheres Herzinfarktrisiko auch durch zu viel Schlaf

Überraschend war ein anderes Ergebnis: Die Daten ergaben „einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen einer Schlafdauer von neun Stunden oder mehr und einer erhöhten Inzidenz von Myokardinfarkten. Patienten, die sechs Stunden schliefen, hatten ein geringeres Risiko für einen Myokardinfarkt als Patienten, die neun oder mehr Stunden schliefen“, heißt es in der Studie. Das gleiche gilt für den Vergleich von sieben bis acht Stunden Schlaf mit neun Stunden oder mehr.

Schlafstörungen und Herzinfarkt: Weitere Untersuchungen nötig

Außerdem konnten die Forschenden aus Ägypten belegen, dass Schlaflosigkeit und eine zusätzliche Begleiterkrankung wie Bluthochdruck, eine Fettstoffwechselstörung oder Diabetes mit einem höheren Herzinfarktrisiko verbunden ist.

Abschließend stellte das Team hervor, die Studie bestätige, dass Schlaflose unabhängig vom Alter ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt hätten. Zudem untermauerten die Ergebnisse, dass älteres Alter in der Regel mit einem höheren Myokardinfarkt-Risiko verbunden sei.

Die Wissenschaftler:innen forderten abschließend, dass das Thema Schlaflosigkeit in die Leitlinien zur Primärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgenommen werden solle und weitere Untersuchungen folgen müssten, um den Zusammenhang vom Schlafstörungen und Herzinfarkt weiter zu erforschen.

Quelle: 

Association between insomnia and the incidence of myocardial infarction: A systematic review and meta-analysis, in: onlinelibrary.wiley.com