Wenn Wasser die Haut zerstört

Ihre Postleitzahl verrät mehr über Ihre Gesundheit, als Sie denken – z.B. ob Ihre Haut gefährdet ist. Entdecken Sie hier, was es damit auf sich hat.
Die Gesundheit unserer Haut unterliegt vielen Einflussfaktoren – Ernährung, Hygiene und unsere Gene sind einige davon. Doch neue Studienergebnisse belegen, dass auch der Wohnort darüber entscheiden kann, ob unsere Haut weich und rosig wie ein Pfirsich oder trocken und entzündet ist.
Ekzeme durch hartes Leitungswasser
Um herauszufinden, ob verschiedene Härtegrade von Leitungswasser sich unterschiedlich auf die Haut auswirken, untersuchten britische Forscher, in welchen Regionen Großbritanniens es die meisten Fälle von Ekzemen gibt. Das Ergebnis: Das größte Aufkommen gab es in den Gebieten, wo das Leitungswasser am härtesten war.
Ekzeme sind nicht ansteckende Hautausschläge, bei denen die obere Hautschicht entzündet ist. Sie äußern sich durch Jucken, Nässen und die Bildung von Bläschen oder Knötchen.
Hartes und weiches Leitungswasser: Der Unterschied
Mit der Wasserhärte beschreibt man die Konzentration der im Wasser gelösten Calcium- und Magnesiumverbindungen. Je mehr dieser Stoffe im Leitungswasser enthalten sind, desto härter ist es. Wenn Calcium- und Magnesiumbestandteile sich verbinden, entsteht Kalk – darum erkennen wir hartes Leitungswasser an den Kalkrückständen im Wasserkocher oder in der Waschmaschine.
Die Wasserhärte wird europaweit in Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben. Mol ist die Einheit für chemische Stoffmengen (1 Millimol = 1/1.000 Mol). Wasser mit einem Härtegrad von über 2,5 mmol/l gilt als hart.
So schadet hartes Wasser der Haut
Unsere Haut benötigt eine Mindestmenge an Feuchtigkeit, Fetten und Ölen, um gesund, straff und geschmeidig zu bleiben. Menschen mit Hauttrockenheit neigen vermehrt zur Bildung von Ekzemen. Der Grund: Wenn die Haut ausgetrocknet ist, bilden sich kleine Risse zwischen den Hautzellen, die Keimen, Bakterien und Allergenen Zutritt gewähren – so haben Entzündungen ein leichtes Spiel. Die im harten Leitungswasser enthaltenen Mineralien trocknen die Haut aus und begünstigen so die Entstehung von Ekzemen. Dazu kommt, dass beim Waschen mit hartem Wasser Mineralrückstände auf der Haut verbleiben. Ist die Haut trocken und spröde, können auch diese Rückstände in die Haut eindringen und zu Reizungen und Entzündungen führen.
Der Bundesland-Check: Bin ich gefährdet?

Auch in Deutschland gibt es einige Gebiete mit hartem Leitungswasser. Ob auch Ihre Region betroffen ist, können Sie der Tabelle entnehmen.
Was Betroffene tun sollten
Wenn das harte Leitungswasser der Haut zusetzt, kann ein sogenannter Wasserenthärter Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich um einen Behälter, der das Wasser „weich wäscht“: Beim Durchfließen werden die Calcium- und Magnesiumbestandteile entfernt. Allerdings kosten diese Geräte mehrere Hundert Euro – es lohnt darum, Hauttrockenheit und Ekzemen zunächst mit Haus- und Naturmitteln den Kampf anzusagen. Hilfreiche Tipps finden Sie hier.