Wenn die Ohren häufig schmerzen

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Nicht nur Kinder, auch Erwachsene leiden oft unter Ohrenschmerzen. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. PraxisVITA zeigt Ihnen einige verschiedene Ohrenprobleme – und die effektivsten Behandlungen.

Ben reibt sich das Ohr und verzieht das Gesicht. Offensichtlich hat der Sechsjährige Schmerzen. „Nicht schon wieder", seufzt seine Mutter und rechnet nach. Das dürfte die dritte Mittelohrentzündung in den letzten sechs Monaten sein. Ben ist keine Ausnahme. Mittelohrentzündungen gehören zu den häufigsten Diagnosen, die Kinderärzte stellen. Aber auch Erwachsene klagen nicht selten über Pochen, Pulsieren oder Druckschmerzen im Ohr. Diese Beschwerden können sich dahinter verbergen:

Was ist eine Mittelohrentzündung?

Meist beginnt die Mittelohrentzündung (Otitis media) mit einer Erkältung. Bei Kindern ist die Ohrtrompete (Illustration) noch sehr kurz, Viren und Bakterien können so leichter aus den Nasennebenhöhlen ins Mittelohr wandern und dort eine Entzündung verursachen. Steht die Diagnose fest, verordnet der Kinder oder HNO-Arzt abschwellende Nasentropfen oder abschwellende, schmerzstillende Tabletten. Sind Bakterien der Auslöser, helfen Antibiotika. Reicht das nicht, legt der HNO-Arzt unter örtlicher Betäubung einen Mini-Schnitt im Trommelfell, so dass das störende Sekret aus dem Mittelohr abgesaugt werden kann und die Beschwerden abklingen. Zusätzlich lindern Rotlichtbestrahlungen (dreimal täglich zwischen fünf und zehn Minuten) akute Ohrenschmerzen. Auch die Auflage von getrockneten Kamillenblüten hilft. Dafür ein Stoffsäckchen mit Kamillenblüten befüllen, verschließen und auf die Heizung packen oder im Ofen erwärmen. Danach aufs kranke Ohr legen. Linderung bringen zudem homöopathische Mittel wie Belladonna D12 und Pulsatilla D12 (dreimal täglich fünf Globuli).

Frau mit Erkältung
Meist beginnt die Mittelohrentzündung (Otitis media) mit einer Erkältung Foto: istock

Wie entsteht eine Mastoiditis?

Wenn die Mittelohrentzündung nach zwei bis drei Wochen nicht ausgeheilt ist, sprechen HNO-Experten von einer Mastoiditis. Typisch sind anhaltende oder erneut auftretende Ohrenschmerzen, meist von Fieber begleitet. Neben einer Therapie mit Antibiotika, können moderne mikrochirurgische Eingriffe die Beschwerden lindern und für eine Druckentlastung im Mittelohrraum sorgen.

Wieso verursacht Ohrenschmalz Ohrenschmerzen?

Verursacht ein Ohrenschmalzpfropfen Ohrenschmerzen, hilft eine Gehörgangsspülung. Manchmal muss der HNO-Arzt auch in einem ambulanten Eingriff ein Paukenröhrchen einsetzen. Das ist ein winziges Rohr, das ins Trommelfell gesteckt wird. Durch dieses kann der Ohrenschmalz abfließen, es gelangt wieder Luft in die Paukenhöhle.

Was ist ein Schwimmerohr?

Wer oft zum Schwimmen geht und sich in feucht-warmen Hallenbädern aufhält, fängt sich leicht ein Schwimmerohr (auch Badeotitis genannt) ein. Aber auch eine zu gut gemeinte Ohrhygiene, bei der die Haut des Gehörgangs verletzt wird, sind weitere mögliche Auslöser. Neben abschwellenden, desinfizierenden Ohrentropfen helfen entzündungshemmende Salben, die der HNO-Arzt direkt in den Gehörgang einbringt.

Wann haben Sie eine Trommelfellverletzung?

Akute Beschwerden entstehen manchmal auch durch einen Riss im Trommelfell – ausgelöst beispielweise durch plötzliche Druckschwankungen im Flugzeug, durch eine Explosion (etwa durch Feuerwerkskörper) oder plötzlichen Druckabfall beim Tauchen. Symptome sind stechende Schmerzen im Ohr, plötzliche Schwerhörigkeit und manchmal auch Blutungen aus dem Gehörgang. Um das Ausmaß des Schadens festzustellen, sollte man sofort einen Termin HNO-Arzt machen. Allerdings hat das Trommelfell ein erstaunliches Regenerationspotenzial, meist heilen solche Verletzungen gut von selbst ab. Größere Verletzungen müssen vom Arzt operativ verschlossen werden.

Zahnschmerzen können Ohrenschmerzen auslösen
Auch Kiefergelenks- oder Zahnfehlstellungen können akute Ohrenschmerzen auszulösen Foto: istock

Zahnprobleme verursachen Ohrenschmerzen

Was viele in nicht wissen: Auch Kiefergelenks- oder Zahnfehlstellungen können akute Ohrenschmerzen auszulösen. Im Verdachtsfall sollte man seinen Zahnarzt darauf ansprechen.

Aufschluss über die Beschwerden geben neuartige Diagnosegeräte, die eventuelle Zahnfunktionsstörungen präzise erkennen. Dazu beißt der Patient auf eine Art Bissgabel, während Spezialkameras mit Infrarotlicht die Gelenkbewegungen erfassen und auf einen Computer übertragen. Therapiert wird mit einer individuell angepassten Aufbiss-Schiene (Kassen zahlen auf Anfrage). Sie wird nachts getragen, entlastet den Kiefer und lindert so auf Dauer die quälenden Ohrenschmerzen.

So hilft eine OP bei Mittelohrentzündung

Patienten mit chronischer Mittelohrentzündung kann jetzt eine neue Mini-OP helfen. Engstellen im Belüftungssystem zwischen Nase und Nebenhöhlen werden (ähnlich wie in der Herzchirurgie) mit einem Ballonkather geweitet. Das Sekret fließt ab, die Schmerzen verschwinden, das Hörvermögen bessert sich dauerhaft.