Wenn die Haut die Seele kränkt

Therapien, die die Symptome von Schuppenflechte lindern, gibt es viele. Doch welche ist die wirksamste? Erfahren Sie hier, was Ihnen wirklich hilft.
Sie ist weit mehr als eine Haut-Krankheit. Denn nicht nur das unerträgliche Jucken und Kribbeln plagt die Betroffenen: Untersuchungen haben ergeben, dass Patienten, die an Schuppenflechte (Fachbegriff: Psoriasis) leiden, fast doppelt so häufig an Depressionen erkranken wie gesunde Menschen.
Experten raten daher, das chronisch entzündliche Leiden immer ganzheitlich zu behandeln: Neben der Haut sollte also ebenso die Seele der Patienten versorgt werden. Und zwar langfristig - durch Stress-Abbau ebenso wie durch begleitende Psycho-Therapien, entweder einzelnd oder oft auch in Gruppen-Gesprächen.
Strahlen, Salz und Knabber-Fische
Auch wenn die meist erblich bedingte Krankheit bisher nicht heilbar ist: Heute gibt es eine Reihe von sanften Therapien, die der Haut Linderung verschaffen. Neben der Hilfe durch Cremes mit Inhaltsstoffen wie Kortison, Salicylsäure oder Harnstoff, hat sich die Behandlung mit UVB-Licht als sehr erfolgreich erwiesen: Die ultravioletten Strahlen vermindern die übersteigerte Bildung von Hautzellen. Die Dauer der Sitzungen hängt vom Haut-Typ und von der Schwere der Erkrankung ab. In der Regel werden drei bis fünf Bestrahlungen pro Woche über einen Zeitraum von drei bis acht Wochen durchgeführt. Die Behandlung wird von den Krankenkassen übernommen.
Gute Erfolge erzielt auch die Sole-Photo-Therapie, die in Reha-Kliniken angewandt wird. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus einem täglichen 30-minütigen Bad in einem Salzsee und einer anschließenden kurzen Ganzkörperbestrahlung mit UV-Licht. Die Prozedur soll ein Bad im Toten Meer simulieren und erzielt bei 60 bis 90 Prozent der Betroffenen gute Erfolge. Die Krankenkasse zahlt die Therapie-Kosten – allerdings nur als stationäre oder teilstationäre Anwendung in Kliniken, nicht als ambulante Behandlung bei einem niedergelassenen Arzt.
Etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei vielen Betroffenen sehr wirksam ist die Knabberfisch-Therapie: Hier badet der Patient etwa drei Wochen lang jeden Tag täglich für zwei Stunden in einer speziellen Therapie-Wanne mit ca. 200 Rötlichen Saugbarben, auch Doktor-Fische genannt. Die Tiere knabbern die Hautschuppen der erkrankten Stellen sanft ab. Anschließend erhält der Patient eine kurze UV-Bestrahlung und wird mit Hautpflege-Cremes weiterbehandelt. Eine Untersuchung aus Wien hat gezeigt: Bei über 90 Prozent der teilnehmenden Patienten konnte ein guter bis sehr guter Therapie-Erfolg festgestellt werden. Leider ist die Knabberfisch-Therapie mit rund 1700 Euro bislang relativ teuer und wird nicht von den Krankenkassen übernommen.
Weitere Infos im Internet, zum Beispiel: www.psoriasis-netz.de
Sky du Mont leidet auch unter Schuppenflechte

Seit er 21 ist, ist Sky du Mont Dauerpatient bei Hautärzten. „Man geniert sich besonders, wenn man jemand neu kennenlernt", sagte der 66-Jährige in einem Interview. Der gebürtige Argentinier hat in seinem Leben so viel Zeit im Krankenhaus verbringen müssen, dass er bereits Assistenz-Arzt sein könnte, erklärte er öffentlich. Doch mit der Selbstverständlichkeit, mit der er mit seiner Krankheit umgeht, macht er anderen Betroffenen Mut und stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Seit 2011 ist Sky du Mont Botschafter der Deutschen Stiftung Kinderdermatologie. Die im selben Jahr gegründete Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Weg für eine bessere Versorgung aller hautkranken Kinder zu ebnen.
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Die richtige Pflege für Ihre Haut bei Schuppenflechte
- Psoriasis – chronische Entzündung der Haut
- Blaulicht heilt Schuppenflechte
- Kangalfische können Schuppenflechte bekämpfen
- Psorilas: Das Laser-Wunder gegen Schuppenflechte
- Schlangengifttherapie kann Schuppenflechte stoppen!
- Trockene Haut
- Neurodermitis