Wenn der Nabel bricht...

Ein Nabelbruch kann ernsthafte Folgen, wie z. B. eine Bauchfellentzündung oder sogar einen Darmverschluss, haben
Ein Nabelbruch kann ernsthafte Folgen, wie zum Beispiel eine Bauchfellentzündung oder sogar einen Darmverschluss, haben Foto: Corbis

Schwer gehoben? Schwaches Bindegewebe? Vor allem Frauen ab 50 erleiden einen Nabelbruch. Klemmt sich ein Stück Darm in die Lücke, kann eine Bauchfellentzündung oder sogar ein Darmverschluss drohen.

Was sind die Symptome?

"Symptome sind insbesondere die sichtbaren, beulenartigen Wölbungen des Bauches um den Nabelbereich herum", erklärt Privatdozent Dr. Henning Niebuhr (Hanse-Hernienzentrum Hamburg). "Diese können in ihrem Ausmaß variieren: von kleinen Tischtennisballartigen Schwellungen bis hin zur Größe eines Fußballes." Meist geht diese Wölbung zurück, wenn man sich hinlegt und die Muskeln erschlaffen. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass der Nabelbruch keine Organe gravierend einklemmt. "Bleibt die Schwellung bestehen, stecken bereits beispielsweise Teile des Darms, in der offenen Spalte der inneren Bauchwand fest. In diesem Fall werden Organstrukturen schon unterversorgt, und eine operative Behandlung ist erforderlich um ein Absterben des Gewebes zu verhindern."

Wer ist gefährdet?

Vorsorglich gilt: Schweres Tragen auf Dauer und starkes Pressen beim Stuhlgang vermeiden. Ballaststoffreiche Nahrung kann helfen, ebenso viel Trinken – mindestens 1,5 Liter pro Tag.

Wann ist eine OP nötig?

Treten stechende Schmerzen in Kombination mit Übelkeit und Erbrechen auf, besteht der Verdacht, dass der Darm eingeklemmt ist. Dr. Niebuhr rät: "In diesem Falle ist ein operativer Eingriff nötig, um die Spalte der inneren Bauchwand zu verschließen." Normalerweise wird der Eingriff kurzstationär oder ambulant durchgeführt. Aber im Notfall muss sofort operiert werden, um ein Absterben des Gewebes zu verhindern und den normalen Blutfluss wieder zu gewährleisten. Bei sehr kleinen Brüchen genügt ein minimaler Schnitt unterhalb des Nabels, um die Organe in die richtige Position zurückzuführen und die offene Spalte zuzunähen. Bei größeren Brüchen kann eine operative Verstärkung der Bauchwand durch ein Kunststoffnetz erforderlich sein. Dazu Dr. Niebuhr: "In jedem Falle sollte man bereits bei leichten, schmerzfreien Wölbungen einen Arzt konsultieren. Nur ein Fachmann kann mit speziellen Untersuchungen entscheiden, ob und wann ein Nabelbruch operiert werden muss."