Wenn das Wetter krank macht

Temperaturumschwung
Gestern Frost, heute Föhn und morgen Sturm und Hagel: Das Klima spielt verrückt – jeder Fünfte leidet unter Wetterfühligkeit Foto: Fotolia

Heute noch schwülwarm, morgen plötzlich nasskalt: Wir sagen Ihnen, warum wir uns bei Luftdruck-Veränderungen häufig schlecht fühlen und was gegen Wetterfühligkeit hilft.

Viele Menschen brauchen keine Wettervorhersage. Sie wissen, dass es morgen Regen geben wird, weil ihre Gelenke schmerzen. Oder größere Narben plötzlich ziepen. Bei anderen rutscht der Blutdruck in den Keller, sobald denn ein Tief aufzieht. Sie fühlen sich schwindelig, sind müde und missgelaunt. Solche Beschwerden wurden von der Wissenschaft lange Zeit nicht ernst genommen, doch mittlerweile steht fest: Wetterfühligkeit ist keine Einbildung. Studien belegen eindeutig, dass bestimmte Wetterlagen zu Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Problemen führen und chronische Erkrankungen verschlimmern können. "Insbesondere die kurzfristigen Änderungen im Wetterablauf sind ein Stressor für den Organismus" heißt es dazu beim Deutschen Wetterdienst.

Betroffen sind vor allem Menschen, die sich viel in geschlossenen Räumen aufhalten. Ihr Körper hat es verlernt, sich schnell an verschiedene Temperaturen anzupassen. Auch Frauen in den Wechseljahren klagen häufig über Wetterfühligkeit, weil in der Phase der Hormonumstellung ihr innerer Temperaturregler offenbar aus dem Takt gerät. Doch es gibt wirksame Mittel gegen Klima-Beschwerden aller Art.

Mit kalten Güssen gegen schlechte Laune

Die wichtigste Maßnahme: Abhärtung. Gewöhnen Sie Ihren Stoffwechsel an Temperaturschwankungen. Mit einem kalten Wasserguss am Morgen – mindestens 30 Sekunden sind Pflicht –, mit täglichen Spaziergängen an der frischen Luft und regelmäßigen Saunabesuchen. Das trainiert die Gefäße, regt den Stoffwechsel an und hilft auch gegen depressive Verstimmungen.

Minzöl und Hibiskustee lindern Kopfweh

Wetterumschwung
Wetterumschwünge sind vor allem im Frühling nicht ungewöhnlich Foto: shutterstock

Wem beim Azorenhoch oder Islandtief der Schädel brummt, sollte nicht gleich zum Schmerzmittel greifen. Studien haben gezeigt, dass es Pfefferminzöl durchaus mit gängigen Tabletten aufnehmen kann. Auf Schläfen und Stirn tupfen. Hibiskustee (Apotheke) wirkt Wunder bei warmem Wetter, schon die alten Ägypter tranken ihn gegen "heißen Kopf". Hibiskus bringt auch den Blutdruck in eine gesunde Balance.

Rosmarin bringt den Kreislauf in Schwung

Bei Schwindel und Übelkeit hilft Rosmarin. Der Gewürzstrauch aus dem Süden ist eine der ganz wenigen Heilpflanzen, die den Kreislauf anregen und niedrigen Blutdruck anheben können. Zur Vorbeugung schon morgens vor dem Aufstehen eine Tasse lauwarmen Rosmarintee (Apotheke) trinken. Auch kalte Armbäder mit Rosmarinöl wirken belebend. Für unterwegs ein paar Tropfen Öl ins Taschentuch träufeln und im Akutfall daran schnuppern.

Schnelle Hilfe für schmerzende Gelenke Auch wenn es wehtut: Gelenke brauchen Bewegung, damit Durchblutung und Nährstoffversorgung funktionieren und die Schmerzen gelindert werden. Von außen können Sie nachhelfen: mit kalten Güssen (Duschschlauch so lange draufhalten, bis es wehtut) und pflanzlicher Beinwell-Salbe (Apotheke).