Wenn das Kind auf den Mund stürzt – was ist zu tun?
Beim Spielen stürzen Kinder öfter mal und hin und wieder leider auch auf den Mund, wodurch es zu stark blutenden Wunden kommen kann. Wie gefährlich ist das und wie kann ich die Verletzung behandeln?
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan
Je mobiler die kleinen Mädchen und Jungs werden, desto häufiger kommt es auch mal zu Stürzen. Insbesondere, wenn sie anfangen, sich überall hochzuziehen, dabei aber noch unsicher auf den Beinen sind und vor allem nicht wissen, wie sie sich wieder hinsetzen können. Häufig ist beim Fallen dann auch mal ein Hindernis, wie ein Regalbrett oder der Couchtisch im Weg. Selbst wenn Sie ganz vorbildlich alle gefährlichen Gegenstände außerhalb der Kinderreichweite verstaut haben und die spitzen Möbelecken abgeklebt sind – es kann trotzdem zu kleinen Unfällen kommen.
Wunden am Mund bluten oft stärker

Besonders häufig enden diese Stürze auf dem Mund – und sorgen, vor allem beim ersten Mal, meist für großes Entsetzen auf beiden Seiten: Das Kind hat sich erschreckt und die Verletzung tut zumindest ein bisschen weh. Wenn es blutet, kommt der unangenehme metallische Geschmack noch dazu. Und die Eltern sind derweil aufgewühlt, weil die Blutung – besonders wenn sie stärker zu sein scheint – natürlich kein schöner Anblick ist. Aber das ist noch kein Grund zur Panik: Zum einen ist die Mundschleimhaut generell recht gut durchblutet, zum anderen sieht es durch die Mischung mit Speichel für gewöhnlich nach mehr Blut aus, als es wirklich ist.
Was kann ich also tun, wenn die Wunde blutet? Und was muss ich machen, wenn ein Zahn ausgefallen oder das Lippenbändchen gerissen ist? Wie immer ist die erste Regel bei Verletzungen: versuchen Sie Ruhe zu bewahren. Denn für den kleinen Unglücksraben ist die Aufregung durch den Sturz, die Schmerzen und das Blut schon schlimm genug. Inspizieren Sie so gut es geht den verletzten Bereich. Schauen Sie vorsichtig nach, ob es sich um eine größere, klaffende Wunde handelt oder ob Zähne verletzt sind – in diesen Fällen fahren Sie in die Notaufnahme einer Kinderklinik. Idealerweise suchen Sie sich eine aus, an die eine Zahn- oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie angeschlossen ist. Ist ein Zahn ausgebrochen, legen Sie ihn in ein bisschen Milch ein und bringen Sie ihn mit in die Klinik.
Eiswürfel stillen die Blutung
Kühlen Sie den betroffenen Bereich: Am einfachsten geht das, indem Sie Ihrem Kind einen Eiswürfel zu lutschen geben. Aber auch ein in ein Handtuch gewickeltes Kühlpack funktioniert: Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, die Blutung kommt schneller zum Erliegen und die Schwellung wird nicht so groß. Versuchen Sie, Ihrem Kind vorsichtig den Mund auszuspülen: Vom Blut sollte möglichst wenig verschluckt werden, denn es wirkt schon in geringen Mengen übelkeitsauslösend.
Verzichten Sie am Abend nach dem Sturz auf das Zähneputzen, da die Wunde sonst wieder aufreißen kann. Ist Ihr Kind schon groß genug, können Sie die Verletzung mit kaltem Kamillentee vorsichtig spülen. Wenn Sie erst am nächsten Tag feststellen, dass doch ein Zähnchen locker ist oder die Verletzung inzwischen schlimmer aussieht als am Tag zuvor, zögern Sie nicht, das Kind einem Kinder- oder bestenfalls sogar einem kindererfahrenen Zahnarzt vorzustellen. Meistens bleibt es bei Stürzen aber bei einem großen Schrecken mit nur kleiner Wirkung, auch wenn es oft erst mal schlimm aussieht.