Welcher Puls ist normal in welchem Alter? Tabelle mit Ruhepuls-Werten
Bei der Frage, welcher Puls normal in welchem Alter ist, hilft diese Tabelle weiter. Dabei sind dies Richtwerte des Pulsschlags, der durch verschiedene Faktoren wie Stress, Koffein oder Schlafmangel höher sein kann. Was den Ruhepuls-Wert noch beeinflusst und welche Werte in welchem Alter im Normbereich liegen.

- Was ist ein normaler Puls bzw. Ruhepuls?
- Welche Faktoren beeinflussen den Ruhepuls bei Frauen und Männern?
- Puls-Tabelle nach Alter – die Durchschnittswerte für den Ruhepuls im Überblick
- Ruhepuls-Tabelle: Frauen haben einen höheren Puls als Männer – ein Grund sind Hormone
- Puls bei Bewegung: Tabelle mit Faustformeln
- Ruhepuls ist laut Tabelle zu hoch: Wann zum Arzt?
Die Pulsmessung ist Teil der ärztlichen Kontrolluntersuchung, um zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglichst frühzeitig zu entdecken. Dazu zählt die Herzinsuffizienz (Herzschwäche), bei der Betroffene einen beschleunigten Puls haben. Doch auch Sportler:innen behalten ihren Puls im Blick, um gezielter zu trainieren. Die Frage ist nur: Welcher Puls ist normal in welchem Alter? Hier kann eine Tabelle Aufschluss geben. Zudem möchten viele Menschen wissen, wie hoch der Puls bei Bewegung sein darf – auch hier verschafft eine Tabelle den Überblick.
Was ist ein normaler Puls bzw. Ruhepuls?
Das Herz zieht sich pro Minute mehrmals zusammen (Kontraktion), um unerlässlich Blut durch unseren Körper zu pumpen und so jede Zelle mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
Diese Pumpbewegungen bzw. die Herzschläge erzeugen Druckwellen, die auch als Pulswellen – oder einfach als Puls – bezeichnet werden. Legt man seine Finger auf die Innenseite des Handgelenks, so sind diese Bewegungen als Pochen spürbar. Das Pochen entsteht, wenn die Blutgefäßwände durch die Druckwellen des Herzens kurz gedehnt werden und sich wieder zusammenziehen, um das Blut weiter voranzutreiben. Wie hoch dieser Druck auf die arteriellen Blutgefäße dabei ist, verrät der Blutdruck, der mithilfe von Blutdruckgeräten gemessen werden kann.
Der Puls zeigt hingegen an, wie oft sich der Herzmuskel pro Minute zusammenzieht und wie schnell das Blut durch die Arterien befördert wird. Der Ruhepuls ist dabei die gemessene Pulsbewegung im Ruhezustand, zum Beispiel im Liegen. Gerade dieser kann ein wichtiger Indikator dafür sein, ob sich der Herzschlag im normalen Bereich befindet, zu niedrig oder zu hoch ist.
Ein normaler Puls liegt bei Erwachsenen zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute – bei Kindern liegt der Durchschnittswert deutlich höher. Die Höhe des Pulsschlags wird dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Die Herzfrequenz zeigt an, wie viel Schläge pro Minute das Herz macht – der Puls hingegen ist die Druckwelle, die durch den Herzschlag ausgelöst wird. Herzfrequenz und Puls sind somit nicht dasselbe, stimmen aber in der Regel bei gesunden Menschen überein.
Welche Faktoren beeinflussen den Ruhepuls bei Frauen und Männern?
Menschen, die viel Sport treiben, haben einen niedrigeren Ruhepuls als der Durchschnitt. Der Grund: Durch intensives Training erhöht sich das Schlagvolumen des Herzens, wodurch das Herz mehr Blut in den Körper pumpen kann. Infolgedessen muss sich das Herz weniger häufig pro Minute zusammenziehen.
Bei Schwangeren steigt der Ruhepuls hingegen, genauso wie bei Senior:innen. Doch auch in Stresssituationen, bei Hitze oder nach Kaffeekonsum kann der Ruhepuls erhöht sein.
Diese Faktoren beeinflussen den normalen Puls – ein Überblick:
Genetik
Sport
wenig Erholungsphasen nach Sport
Kaffee
Tageszeit
Wetter (Hitze, Kälte)
Hitzeschlag
Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung)
Schlafmangel
hormonelle Umstellungen in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren
virale und bakterielle Infektionen
Stress und psychische Belastung
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
Diabetes
Schilddrüsenüberfunktion, Schilddrüsenunterfunktion
Zwei wesentliche Faktoren haben ebenfalls einen Einfluss auf den Ruhepuls: das Alter und das biologische Geschlecht.
Puls-Tabelle nach Alter – die Durchschnittswerte für den Ruhepuls im Überblick
In welchem Normbereich sich der Ruhepuls in welchem Alter durchschnittlich bewegt, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:
Altersgruppe | Schläge pro Minute | ||
---|---|---|---|
Neugeborene und Babys | 120 bis 140 | ||
Kleinkinder | 100 bis 120 | ||
Ältere Kinder, Jugendliche | 80 bis 100 | ||
Erwachsene | 60 bis 80 | ||
Senior:innen | 80 bis 90 |
Ruhepuls-Tabelle: Frauen haben einen höheren Puls als Männer – ein Grund sind Hormone
Frauen haben im Vergleich zu Männern ein kleineres Herz. Infolgedessen muss ihr Herz etwas schneller schlagen, um das Blut in den Körperkreislauf zu pumpen. Männerherzen haben ein höheres Schlagvolumen, wodurch der Puls etwas niedriger ist.
Bei Frauen verändert sich zudem der Pulsschlag im Zuge hormoneller und körperlicher Umstellungen, wie etwa in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren – der erhöhte Pulsschlag ist in diesen Fällen normal. In der Schwangerschaft nimmt die Blutmenge um bis zu 50 Prozent zu, wodurch der Puls bis zu 90 Schläge pro Minute betragen kann.
Das bekannte Herzrasen in den Wechseljahren ist vermutlich bedingt durch den sinkenden Östrogenspiegel. Bei Frauen kann der Puls während der Wechseljahre bisweilen 100 Schläge pro Minute betragen – doch mit Beginn der Menopause pendelt er sich im Regelfall wieder im Normalbereich ein.
Hormonelle Veränderung durch… | Schläge pro Minute | ||
---|---|---|---|
Schwangerschaft | bis zu 90 – etwa 10 bis 20 Schläge mehr als bei Nicht-Schwangeren | ||
Wechseljahre | bis zu 100 |
Puls bei Bewegung: Tabelle mit Faustformeln
Genaue Richtwerte des Pulsschlags bei Bewegung lassen sich nicht genau bestimmen, da die optimale Herzfrequenz vom jeweiligen Trainingszustand abhängt. Für untrainierte Menschen gilt die Faustformel: 180 minus das Lebensalter. Das bedeutet, dass für einen 50-Jährigen 130 Schläge pro Minute als Richtwert gelten. Wenn Sie nicht viel Sport treiben, dient diese Faustregel als grobe Orientierung, um sich beim Training nicht zu überfordern.
Wer allerdings sehr sportlich ist, kann laut Expert:innen seine Herzfrequenz beim Sport weiter steigern, um intensiver zu trainieren. Auch hier lässt sich mit einer Faustformel die maximale Herzfrequenz ermitteln: 220 minus das Lebensalter. Ein gut trainierter 50-Jähriger sollte beim Training demnach die Grenze von 170 Schlägen pro Minute möglichst nicht überschreiten.
Wichtig: Die maximale Herzfrequenz sollte nicht durchgängig während einer Trainingseinheit und auch nicht jedes Mal erreicht werden.
Trainingszustand | Faustformel | ||
---|---|---|---|
Untrainierte Erwachsene | 180 - Lebensalter = Pulsschlag pro Minute | ||
Trainierte Erwachsene | 220 – Lebensalter = Pulsschlag pro Minute |
Ruhepuls ist laut Tabelle zu hoch: Wann zum Arzt?
Liegt der Ruhepuls bei über 100 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen, sollte ein:e Ärzt:in zurate gezogen werden. Bei einem Ruhepuls unter 40 Schlägen pro Minuten ist ebenfalls die Ursache schnellstmöglich abzuklären.
Dasselbe gilt für Babys und Kleinkinder: Wenn der Ruhepuls über den Grenzwerten liegt, sollten Eltern dies kinderärztlich abklären lassen – vor allem wenn zusätzlich Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl hinzukommen.
Welcher Puls in welchem Alter normal ist, zeigen die Tabellen – allerdings sind dies Richtwerte, die durch äußere und innere Faktoren wie Stress, Sport oder Erkrankungen abweichen können; wenn Sie Pulsveränderungen ohne erkennbare Ursache wahrnehmen, klären Sie diese Beobachtung am besten immer ärztlich ab.
Quellen:
Welcher Puls ist normal?, in: Deutsche Herzstiftung
Wie messe ich meinen Puls?, in: Stiftung Gesundheitswissen