Welche Therapie ist bei einem Sehnenriss notwendig?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
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Kommt es zu einem Sehnenriss, sollte so bald wie möglich die Therapie beginnen. Dies geschieht am besten mithilfe des sogenannten PECH-Schemas, mit dessen Umsetzung Betroffene unmittelbar nach der Verletzung und bereits vor einem Arzt- oder Krankenhausbesuch beginnen können.
PECH steht dabei für folgende Einzelmaßnahmen:
- P wie „Pause“: Beendigung der körperlichen Aktivität
- E wie „Eis“: Kühlen der betroffenen Region mit Eis, Eisspray, kaltem Wasser oder Ähnlichem
- C wie „Compression“: Anlegen eines Druckverbands
- H wie „Hochlagerung“: Wenn möglich, sollte die betroffene Region hoch gelagert werden.
Der Arzt verordnet dem Patienten bei einer Sehnenverletzung zunächst entzündungshemmende Schmerzmittel (nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR). Falls noch keine Maßnahmen entsprechend des PECH-Schemas erfolgt sind, wird er dies vor Ort nachholen und entsprechend erläutern.
Wenn die Diagnose gestellt ist, entscheidet der Arzt, ob eine konservative oder eine operative Therapie des Sehnenrisses sinnvoll ist. Dies lässt sich nicht pauschal beantworten. Bei der Entscheidung für oder gegen die eine oder andere Therapieform spielt es unter anderem eine Rolle, welche Sehne gerissen ist, welche Ursache dem Riss zugrunde liegt, wie alt der Betroffene ist, in welchem gesundheitlichen Zustand er sich befindet usw.
Operative Therapie bei einem Sehnenriss
Liegt ein vollständiger Sehnenriss vor, entscheiden sich Mediziner meist für eine operative Therapie. Bei der Operation vernäht der Chirurg beide Sehnenenden wieder miteinander, wenn der Zustand des Sehnengewebes dies ermöglicht. Ist dies nicht möglich, weil der Zustand der Sehnen (etwa durch Erkrankungen oder Alterserscheinungen) es nicht zulässt, gibt es auch die Möglichkeit, die Sehne mithilfe von sogenannten Plastiken zu ersetzen. Diese können aus eigenem Sehnengewebe, welches an einer anderen Körperstelle entnommen wird, aus dem Sehnengewebe eines Spenders oder aus einem synthetischen Material bestehen. Im Anschluss an die Operation wird die gerissene Sehne zunächst ruhiggestellt und entlastet. In manchen Fällen geschieht dies mithilfe eines Gipsverbandes (Achillessehne) oder einer Orthese. Sobald es der Zustand der Sehne zulässt, sollte eine (Physio-)Therapie beginnen, in deren Rahmen die Sehne in kleinen Schritten kontrolliert wieder belastet wird.
Operative Therapie bei einem Sehnenausriss
Bei einem Sehnenausriss (auch: Sehnenabriss) bevorzugen Ärzte in der Regel ebenfalls eine Operation. Diese sollte so früh wie möglich erfolgen. Gegen eine Operation können unter anderem chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Gefäßerkrankungen sowie die Neigung zu Thrombosen (Blutgerinnseln) sprechen. Bei der Operation versucht der Chirurg, die Sehne beziehungsweise den Sehnenansatz dort wieder am Knochen zu fixieren, wo er ausgerissen ist. Nach erfolgreicher Operation sollte sich ebenfalls eine (Physio-)Therapie anschließen, sobald die operierte Sehne es erlaubt.
Konservative Therapie bei Sehnenriss und Sehnenausriss
Die konservative Therapie eines Sehnenrisses und eines Sehnenausrisses gleichen sich. Das Ziel der konservativen Therapie besteht darin, die Sehnenenden unter Entlastung wieder verheilen zu lassen. Dafür wird die betroffene Region für ein halbes Jahr oder länger ruhiggestellt, zum Beispiel mit einer Orthese oder einen Gipsverband. Diese Heilmittel sollten so gestaltet sein, dass die beiden Sehnenenden sich möglichst gut einander annähern können. Bei einem Riss der Achillessehne wird der Arzt einen Gipsverband beispielsweise so anlegen, dass die Fußspitze ein Stück weit nach unten zeigt. Um die Heilung zu unterstützen, erhalten Betroffene während dieser Zeit häufig eine physikalische Therapie.
An eine konservative Therapie schließt sich meist eine (Physio-)Therapie an, um die Muskulatur der betroffenen Region Stück für Stück wieder aufzubauen und die Sehne langsam an höhere Belastungen heranzuführen.
Bringt die konservative Therapie bei einem Sehnenriss, einem Sehnenausriss oder einem Sehnenanriss nicht das gewünschte Ergebnis, folgt meist eine Operation, wenn die individuellen Voraussetzungen des Patienten dies zulassen.
Therapie bei einem Sehnenanriss
Wenn eine Sehne lediglich angerissen ist, entscheidet der Arzt von Fall zu Fall, ob eine konservative oder eine operative Therapie erforderlich ist.
Wichtig: Nach einen Sehnenriss, einem Sehnenausriss oder einem Sehnenanriss ist die Sehne sowohl nach der operativen als auch nach der konservativen Therapie noch deutlich schwächer als vor der Sehnenverletzung. Deshalb ist es wichtig, Überlastungen zu vermeiden und Belastungen in Absprache mit dem Arzt und/oder Therapeuten gemächlich zu steigern. Im ungünstigsten Fall kann ansonsten ein erneuter beziehungsweise vollständiger Sehnenriss auftreten (Reruptur).