Welche Ohrenschmerzen-Behandlung ist notwendig?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Die Ohrenschmerzen-Behandlung richtet sich nach den zugrundeliegenden Ursachen. Falls gleichzeitig eine Erkältung vorliegt und die Atmung hierdurch behindert ist, empfehlen Mediziner im Rahmen der Behandlung meist abschwellende Nasentropfen, um die Belüftung der Atemwege zu verbessern.
Die häufigsten Ursachen für Ohrenschmerzen sind:
- bei Kindern: akute Mittelohrentzündung (akute Otitis media)
- bei Jugendlichen: Gehörgangsentzündung (Otitis externa)
- bei Erwachsenen: Kiefergelenkprobleme (Kiefergelenksathropathie)
Akute Mittelohrentzündung (akute Otitis media, AOM)
Bei einer akuten Mittelohrentzündung richtet sich die Ohrenschmerzen-Behandlung danach, wie alt der Patient ist und wie schwer die Symptome sind. Kleinkinder (bis zu zwei Jahre) erhalten bei einem ersten Arztbesuch häufig zunächst schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol. Wenn ein erneuter Kontrolltermin am darauffolgenden Tag nicht möglich ist, verschreibt der Arzt in der Regel Antibiotika. Dasselbe gilt, wenn sich die Symptome zwischen erstem und zweitem Arzttermin nicht gebessert haben.

Patienten ab zwei Jahren empfehlen Mediziner, sich körperlich zu schonen und reichlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Zudem verschreiben sie bei Bedarf ebenfalls schmerzlindernde Präparate. Antibiotika verschreiben sie in der Regel, wenn sich innerhalb von zwei Tagen keine Besserung einstellt oder die Beschwerden sich in der Zwischenzeit weiter verschlechtern.
Wann ist eine Operation nötig?
Wenn sich die Symptome einer Mittelohrentzündung nicht innerhalb einer Woche verbessern, ist es eventuell erforderlich, die Paukenhöhle durch einen gezielten Schnitt zu öffnen. Dadurch wird das Ohr von dem Druck entlastet, den eine Flüssigkeitsansammlung verursachen kann.
Säuglinge (bis zu sechs Monate) mit einer AOM werden in der Regel an Einrichtungen überwiesen, die auf die Behandlung von Kindern spezialisiert sind (Pädiatrie). Dasselbe gilt für Kleinkinder (bis zu zwei Jahre) mit länger bestehendem Fieber sowie für Kinder, die zusätzlich zu anhaltendem Fieber weitere Symptome wie anhaltendes Erbrechen aufweisen.
Gehörgangsentzündung (Otitis externa)
Liegt den Ohrenschmerzen eine Gehörgangsentzündung zugrunde, sieht die Ohrenschmerzen-Behandlung folgende Maßnahmen vor: Zunächst reinigt der Arzt vorsichtig den Gehörgang und achtet besonders darauf, keine weiteren Verletzungen zu verursachen. Bei einer zu starken Schwellung ist eine Reinigung häufig nicht vollständig möglich. Die weitere Therapie besteht darin, den entzündlich geschwollenen Gehörgang zu behandeln. Dies geschieht mithilfe von speziellen Ohrentropfen, die Alkohol, Kortison, und/oder Antibiotika enthalten können. Um die entzündeten Stellen dauerhaft mit der desinfizierenden Lösung in Kontakt zu halten, werden kurze Mullstreifen in das betroffene Ohr eingelegt, die zu Beginn sehr häufig (bis zu einmal pro Stunde) mit den Tropfen beträufelt werden müssen. Wenn die akuten Beschwerden abgeklungen sind, sollte der Patient noch circa Wochen drei- bis viermal täglich die Ohrentropfen in das betroffene Ohr träufeln. Alternativ zu den Ohrentropfen stehen auch Cremes zur Therapie einer Gehörgangsentzündung zur Verfügung.

Kiefergelenkbeschwerden (Kiefergelenksarthropie) und rückenbedingte Ohrenschmerzen
Wenn Ohrenschmerzen von Beschwerden des Kiefergelenks kommen, hängt dies häufig mit Verspannungen der Kiefer- und Nackenmuskulatur zusammen. Manchmal sind Ohrenschmerzen eine direkte Folge von Nackenverspannungen. In beiden Fällen können unter anderem physiotherapeutische Behandlungen oder spezielle Übungsprogramme helfen. Häufig überweist der Arzt einen Patienten mit Kiefergelenk- und/oder Nackenbeschwerden an einen spezialisierten Zahnarzt (bei Kiefergelenkbeschwerden) oder an einen Orthopäden, um die genauen Ursachen abzuklären und eine eventuell weitergehende Ohrenschmerzen-Behandlung einzuleiten.
Pfropfen oder Fremdkörper in den Ohren kann der Arzt entfernen. Liegen neben Ohrenschmerzen Erkrankungen wie entzündete Nasennebenhöhlen (Sinusitis), Rachen- (Phayngitis) oder Mandelentzündung (Tonsilitis) vor oder bestehen weitere Infektionserkrankungen wie Mumps, behandelt er diese entsprechend mit.
Ohrenschmerzen-Behandlung bei Paukenerguss
Bei einem Verschluss der Ohrtrompete (Tubenkatarrh) sowie einem manchmal daraus folgenden Paukenerguss (Seromukotympanon) kann das sogenannte Valsalva-Manöver helfen, mit dessen Hilfe die Eustach‘sche Röhre belüftet werden soll. Hierbei atmet der Patient kräftig aus, während er den Mund fest schließt und sich die Nase zuhält. Durch den entstehenden Druck öffnet sich die Eustach’sche Röhre, wodurch die Flüssigkeit aus der Paukenhöhle abfließen kann. In manchen Fällen kommen bei einem Paukenerguss zusätzlich Antibiotika zum Einsatz.
Patienten, deren Ohrenschmerzen beispielsweise von Zahnproblemen, einem Schädelbasisbruch oder bösartigen Veränderungen hervorgerufen werden, überweist der Arzt zur weiteren Ohrenschmerzen-Behandlung an entsprechende Fachärzte.
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