Welche Hüftschmerzen-Ursachen gibt es und was hilft dagegen?

Aus der Serie: Was sind Hüftschmerzen und was hilft dagegen?

Hüftschmerzen können verschiedene Ursachen haben, die entweder dem Hüftgelenk selber oder anderen Strukturen aus dem Bereich von Becken und Oberschenkel entspringen. Welche Hüftschmerzen-Ursachen es genau gibt, erfahren Sie hier.

Zu den am weitesten verbreiteten  Hüftschmerzen-Ursachen gehört die Arthrose. Umgangssprachlich wird diese Erkrankung als Gelenkverschleiß bezeichnet, Mediziner sprechen in Bezug auf die Hüfte von einer Koxarthrose. Mit steigendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Arthrose im Hüftgelenk. Die meisten Betroffenen sind über 60 Jahre alt, aber verschiedene Erkrankungen und Fehlbildungen (zum Beispiel Hüftgelenkdysplasie, Jugendliche Hüftkopflösung) können auch schon bei jüngeren Menschen zu einer Hüftarthrose führen. Bei einer Arthrose bildet sich der schützende Gelenkknorpel zurück, was dazu führt, dass in der Bewegung die Gelenkpartner schmerzhaft aufeinander reiben. Im fortgeschrittenen Stadium verändern sich auch die Knochen selbst. Übergewicht und andere Belastungen des Gelenks beschleunigen diesen Prozess.

Hüftschmerzen-Ursachen: Die Schleimbeutelentzündung

Eine weitere mögliche der Hüftschmerzen-Ursachen ist eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis). Schleimbeutel sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte „Kissen“, welche wie ein Puffer zwischen Sehnen, Muskeln und Knochen funktionieren. Die Schleimbeutel in der Hüfte können sich entzünden, wenn sie stark gereizt werden – vor allem durch ständige Reibung der Sehnenplatte, die zur äußeren Oberschenkelmuskulatur gehört. Auch andere Erkrankungen (zum Beispiel Gicht) und bakterielle Infektionen können eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung an der Hüfte nach sich ziehen.

Es gibt unterschiedliche Hüftschmerzen-Ursachen. Daher ist eine genau Diagnose durch den Arzt wichtig

An der sogenannten „schnappenden Hüfte“ (Coxa saltans) ist ebenfalls die Sehnenplatte des äußeren Oberschenkelmuskels beteiligt. Im Gehen oder bei bestimmten Bewegungen, etwa beim Aufstehen, springt sie ruckartig über den äußeren Vorsprung des Oberschenkelknochens (Trochanter major). Manchmal ist dabei ein schnappendes Geräusch hörbar. Dieses Phänomen kommt vor allem bei jungen Mädchen im Wachstum vor und ist in der Regel unangenehm, aber harmlos.

Hüftschnupfen bei Kindern

Bei jüngeren Kindern ist eine der häufigsten Hüftschmerzen-Ursachen eine Coxitis fugas, ein sogenannter „Hüftschnupfen“. Dabei entzündet sich die Hüftgelenkkapsel im Anschluss an eine Grippe oder Erkältung. Dies kann zu Schmerzen im ganzen Bein führen, heilt aber meist schnell und vollständig aus. Manchmal kommen bei Kindern und Jugendlichen auch nächtliche Bein- und Hüftschmerzen vor, bei denen sich keine krankhaften Veränderungen nachweisen lassen. Dabei handelt es sich normalerweise um sogenannte Wachstumsschmerzen.

Zerrungen als Hüftschmerzen-Ursache

Bei Kindern wie Erwachsenen können Verletzungen von einzelnen Strukturen in der Hüfte mehr oder weniger starke Hüftschmerzen nach sich ziehen. Relativ häufig sind Zerrungen der Muskulatur im Bereich der Hüfte, meist durch ruckartige und ungewohnte Bewegungen. Typisch sind solche Muskelzerrungen bei Sportarten wie Fußball, Hockey oder Hürdenlauf. In schweren Fällen können die Muskeln auch reißen oder anreißen.

Bei einer Verrenkung des Hüftgelenks springt der Oberschenkelkopf aus der Gelenkpfanne – Ärzte sprechen von einer traumatischen Hüftluxation. Diese Verletzung ist am Hüftgelenk relativ selten und entsteht meist nur unter großer Gewalteinwirkung, zum Beispiel bei einem Autounfall. Oft kommt es dabei auch zu Knochenbrüchen, zum Beispiel zu einer Hüftkopffraktur, einer Hüftpfannenfraktur, einer Beckenringfraktur und/oder einem Oberschenkelhalsbruch. Diese Verletzungen können auch langfristig in der Zeit der Abheilung Bein- und Hüftschmerzen mit sich bringen.

Hüftschmerzen
Probleme im Rückenbereich zählen neben Arthrose zu den häufigsten Hüftschmerzen-Ursachen Foto: Shutterstock

Hüftschmerzen durch Rückenprobleme

Häufig liegen die Hüftschmerzen-Ursachen auch gar nicht in der Hüfte, sondern im Rücken: Zum Beispiel kann der Wirbelkanal in der Lendenwirbelsäule zu eng sein (Spinalkanalstenose), was sich bei manchen Menschen im Laufe des Alters entwickelt. Sehr typisch sind auch Hüftschmerzen nach einem Bandscheibenvorfall; bei diesen reißt der Faserring einer der Bandscheiben in der Wirbelsäule, sodass der gallertartige Kern aus der Bandscheibe in den Wirbelkanal rutscht. Häufig äußern sich eine Spinalkanalstenose oder ein Bandscheibenvorfall auf Höhe der Lendenwirbelsäule weniger in Rückenschmerzen, sondern sorgen eher für Schmerzen im Gesäß, im Hüftbereich und/oder in den Beinen. Dies liegt vor allem an einem erhöhten Druck auf bestimmte Nerven – zum Beispiel den Ischiasnerv.

Weitere mögliche Hüftschmerzen-Ursachen sind rheumatische Erkrankungen (zum Beispiel Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew), eher selten Tumoren und die idiopathische Hüftkopfnekrose. Bei dieser Krankheit wird der Hüftkopf nicht mehr ausreichend durchblutet, sodass er letztlich teilweise oder komplett abstirbt. Bei Kindern bezeichnen Ärzte diese Krankheit als Morbus Perthes.

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