Welche Behandlung hilft gegen Stottern?

Aus der Serie: Stottern: Die häufigste Sprachstörung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Stottern. Tritt die Sprechstörung bereits im Kindesalter auf, ist es günstig, so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen. Aber auch für Erwachsene, die stottern, gibt es Behandlungsformen, die den Sprechfluss deutlich verbessern können.

In aller Regel erfolgt die Behandlung bei Stottern in einer Praxis für Logopädie oder Sprachheilpädagogik. Erkundigen Sie sich bei der Wahl eines Therapeuten vor allem danach, ob er viele Kinder bzw. erwachsene Stotterer behandelt, denn nicht jeder Logopäde hat seinen Schwerpunkt auf die Therapie von Stottern ausgerichtet.

Zwei Ansätze bei den Behandlungsmethoden des Stotterns

Im Prinzip beruhen die meisten Behandlungsangebote auf den folgenden zwei Ansätzen:

  • Fluency Shaping: Die Therapie richtet ihren Fokus auf eine veränderte Sprechweise. Der Patient erlernt dabei bestimmte Techniken, wie er die Sprechhindernisse überwinden kann. Konkret bedeutet dies zum Beispiel, den Wortanfang besonders „weich“ zu sprechen, Wörter oder Silben zu dehnen und die Atmung während des Sprechens besser zu kontrollieren. Die Stotter-Therapie nach dem Fluency-Shaping-Prinzip erfordert allerdings ein beharrliches Training und kann mitunter langwierig sein. Um ein intensives Training zu ermöglichen, findet man die Methode auch häufiger im Rahmen einer stationären Behandlung in einer Klinik.
  • Disfluency Shaping: Bei dieser, auch als Stotter-Modifikation bezeichneten, Therapie lernen Betroffene, wie sie besser mit ihren typischen Stotter-Situationen umgehen. Dazu gehört zum Beispiel, ein Vermeidungsverhalten abzulegen sowie offen und selbstbewusst mit der Sprechstörung umzugehen. Indem Spannungen vor dem Stotter-Ereignis abgebaut werden, lässt sich in vielen Fällen auch der Redefluss verbessern.

Kinder, die stottern, lernen in der Therapie, ihre Atmung besser zu kontrollieren

Neben diesen beiden Methoden lässt sich Stottern bei Kindern auch durch folgende Therapien behandeln:

  • Direkter Therapieansatz: Bei dieser Behandlungsform geht der Therapeut die jeweiligen Stotter-Symptome konkret an. Je nach Alter des Kindes erfolgt dies in einer spielerischen und entwicklungsentsprechenden Art und Weise. Ziel ist es, Blockaden zu lösen, das Sprechen besser zu kontrollieren und ihm gegenüber eine positive Haltung zu entwickeln.
  • Indirekter Therapieansatz: Durch den indirekten Ansatz soll das Kind seine Freude am Sprechen zurückerlangen, bzw. zum Sprechen motiviert werden. So setzt sich die Therapie z. B. aus Sprach- und Bewegungsspielen sowie aus Entspannungsübungen zusammen. Meist kombinieren Therapeuten indirekte und direkte Behandlungsformen miteinander.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Stotterns

Um Stottern bei Kindern zu behandeln, ist es wichtig, dass auch die Eltern aktiv mitarbeiten. Nur mit ihrer Hilfe können sich die erlernten Übungen und Verhaltensweisen auch langfristig verfestigen.

Handelt es sich um eine erworbene Form des Stotterns, richtet sich die Therapie nach der jeweiligen Ursache. Häufig arbeiten hier Psychotherapeuten und Neurologen Hand in Hand.