Weißer Hautkrebs

Meistens tritt weißer Haukrebs im Gesicht auf
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Den „weißen“ Hautkrebs umfassen mehrere Arten von Tumoren: Das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom). PraxisVITA erklärt den Unterschied zwischen den beiden Hautkrebsarten und beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den weißen Hautkrebs.

Weißer Hautkrebs: Die Unterscheidung zwischen Basalzellkarzinom (Basaliom) und Plattenepithelkarzinom (Spinaliom)

Beim Basaliomen stammen die Krebszellen aus der Basalzellschicht, die als dünne Membran zwischen der Ober- und der Lederhaut angesiedelt ist. Sie dient der Regeneration der Haut, d.h. es kommt zu einer permanenten Zellteilung, wobei innere Zellschichten nach außen geschoben werden, die dann absterben und sich verhärten zu einer schützenden Schicht für die Haut. Man spricht dann von der Hornschicht. Beim Spinaliomen stammen die Krebszellen dagegen aus der Stachelzellschicht der Haut. 

Der Aufbau der Haut besteht aus drei Schichten – der Epidermis, Dermis und Subcutis. Die Stachelzellschicht gehört zur Epidermis (Oberhaut) und bildet gemeinsam mit der Basalzellschicht die Keimschicht. Die Epidermis erneuert sich monatlich und dient vor allem als schützende Barrie vor Bakterien und Krankheitserregern.

Eine Unterscheidung zwischen den beiden Tumorarten vorzunehmen ist wichtig, da die Basalzellkarzimome mit über 156.000 Fällen jährlich in Deutschland (Stand 2017) häufiger auftreten und meistens keine Absiedlungen (anderer Name für Tochtergeschwulst bzw. Metastase) bilden. Die selteneren Plattenepithelkarzinome verzeichnen 98.000 jährlichen Erkrankungen in Deutschland (Stand 2017), sind aber auch agressiver, da sie streuen und Metastasen bilden können, die die Lymphknoten und innere Organe befallen.

Hautärzte verwenden Speziallupen, um entsprechende Hautstellen zu vergrößern
Hautärzte verwenden Speziallupen, um entsprechende Hautstellen besser untersuchen zu können und weißen Hautkrebs aufzuspüren Foto: iStock/CasarsaGuru

Das Basalzellkarzinom (Basaliom)

Basalzellkarzinome treten bei Frauen ebenso häufig auf wie bei Männern – meistens zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Die Krebsart beginnt in der Regel als kleiner hautfarbener, örtlich begrenzter Knoten. Bereits die kleinste Veränderung ist ein Krebsgeschwulst und sollte umgehend entfernt werden, da sie sonst zu einem großen Tumoren heranwachsen kann. Dieser würde sich auf der Fläche und in der Tiefe (im Gewebe) ausdehnen.

Im Prinzip kann das Basalzellkarzinom überall am Köper auftreten, in 70 bis 80 Prozent der Fälle im Kopf-Hals-Bereich, vor allem an der Nase und der Unterlippe. Weitere Bereiche sind der Nacken, die Hände, seltener dagegen Beine und der Oberkörper. Der Grund dafür dass die meisten Krebsgeschwulste im Kopf-Hals-Bereich entstehen ist, dass die Haut unseres Köpers an diesen Stellen am meisten der UV-Strahlung ausgesetzt ist.

Zu Beginn sieht das Basalzellkarzinom aus wie ein kleiner, porzellanartiger Pickel. Auf seiner Oberfläche, die später in der Mitte einsinkt, sind winzige Blutgefäße zu sehen. Durch das Einsinken in der Mitte entsteht eine Mulde, deren Grund mit Krusten belegt ist und immer wieder bluten kann. Da das Basalzellkarzinom allerdings in der Regel keine Tochtergeschwülste (Metastasen) bildet, liegen die Heilungschancen derzeit bei bis zu 95 Prozent.

Ab 35 Jahren haben gesetzlich Krankenversicherte Anspruch auf die Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs
Ab Jahren haben gesetzlich Krankenversicherte Anspruch auf die "Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs" Foto: iStock/CasarsaGuru

Das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom)

Plattenepithelkarzinome treten bei Männern häufiger auf als bei Frauen – meistens wenn sie über 50 Jahre alt sind. Die Krebsart entsteht auf Hautstellen, die zu lange und zu häufig einer intensiven UV-Bestrahlung ausgesetzt waren. Im Gegensatz zum Basalzellkarzinom gibt es beim Plattenepithelkarzinom eine Vorstufe. Man spricht dann von der so genannten „aktinische Keratose“. Sie tritt oftmals an Nase, Stirn, Schläfen, Unterlippe und Handrücken auf. Bei Männern sind am meisten die Ohrspitzen, der Nacken und, falls vorhanden, die Glatze gefährdet.

Typisch für die aktinische Keratose ist eine scharf begrenzte Rötung, deren Oberfläche sich wie feines Sandpapier anfühlt. Die Rötung kann kommen und gehen. Die aktinische Keratose ist nicht bösartig, sollte aber behandelt werden, da sie häufig entartet und zu einem Plattenepithelkarzinom wird. Mit einem Durchmesser von einem Zentimeter entsteht das Risiko einer Metastasierung. Wird das Krebsgeschwulst nicht entfernt, entsteht eine festhaftende Hornkruste, die zu einem großen Tumor heranwächst. Ist der Tumor noch nicht größer als ein Zentimeter, besteht eine Heilungschance von nahezu 100 Prozent.

Behandlung von weißem Hautkrebs

Wie beim schwarzen Hautkrebs ist auch beim weißen Hautkrebs die beste Therapie, ihn operativ schnellstmöglich entfernen zu lassen, da so die bestmöglichen Aussichten auf Heilung bestehen. Beim Eingriff wird die befallene Hautpartie mit möglichst allen betroffenen Gewebeteilen weggeschnitten. Die Ränder werden danach feingeweblich (histologisch) untersucht. Die histologische Untersuchung ist deshalb so wichtig, damit auch der Randbereich frei von entarteten Zellen ist, um von einer vollständigen Entfernung ausgehen zu können. Werden in den Rändern noch kranke Zellen gefunden, wird eine zweite Operation angesetzt, bei der großflächiger ausgeschnitten wird.