Weißdorn - Hilfe für Herz und Kreislauf
Im Mittelalter glaubten die Menschen, dass der Weißdorn sie vor bösen Geistern beschützt. Eine solche Wirkung ist wissenschaftlich schwer nachzuweisen. Aber in den letzten Jahrzehnten wurden die Wirkungen des Weißdorns zur Unterstützung von Herz und Kreislauf wissenschaftlich untersucht.
Weißdorn: Anwendung und Heilwirkung
Bezeichnung: Crataegus laevigata Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Gattung: Weißdorne (Crataegus)
Die Wirkung von Weißdorn auf Herz und Gefäße wird nach jahrzehntelanger Forschung vor allem den sogenannten oligomeren Procyanidinen (OPC) zugeschrieben. Dies sind wertvolle Pflanzenstoffe, die die Pumpkraft des Herzens stärken und das Gefäßsystem elastisch halten. So kann auch bei körperlicher Anstrengung das Blut wieder leichter durch den Körper fließen. Außerdem vermindern die wertvollen Inhaltsstoffe die Wirkung gefäßschädigender Substanzen und können somit der Gefäßalterung entgegenwirken.
Im Weißdorn enthaltene Wirkstoffe
Weißdornblüten: Flavonoide (Flavonole wie Hyperosid und Flavone, oligomere Procyanidine, Kaffeesäurederivate und Triterpensäuren).
Weißdornblätter mit Blüten: Flavonoide, Flavonol- und Flavonglykoside, oligomere Procyanidine, Phenolcarbonsäurederivate und Triterpensäuren wie die Crataegolsäure und Ursolsäure
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Weißdorns erstreckt sich über weite Teile Mitteleuropas. Er wächst in Laubwäldern und edellaubholzreichen Wäldern. Sonnige Standorte und kalkhaltige Böden werden von ihm dabei bevorzugt.
Botanik

Der Weißdorn hat einen recht knorrigen Wuchs, gewöhnlich als Busch oder kleiner Baum und erreicht eine Höhe von zwei 2 bis 10 Metern. Die Äste sind dornenbewehrt, die Blätter gelappt. Der Weißdorn hat tausende Blüten, die klein und weiß sind. Hiervon heben sich die leuchtend roten reifen Früchte ab, die bis zu 5 Kerne enthalten. Der Weißdorn kann mehrere hundert Jahre alt werden. Es gibt verschiedene Weißdornarten, die sich nach der Zahl der Griffel in der Blüte unterscheiden.
So wird Weißdorn auch genannt
Mehldorn, Hagedom, Heckendorn, Weißheckdorn, Mehrbeerbaum, Zaundorn
Hier finden Sie weitere spannende Infos zum Thema Weißdorn.
Der Weißdorn war 1990 bereits die Heilpflanze des Jahres (Heilkräuterfreunde Deutschlands). 2019 wurde er zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Bereits im Mittelalter wurden dem Weißdorn besondere Kräfte zugesprochen. Er galt nicht nur als Heilmittel bei verschiedenen Krankheiten, sondern auch als Schutz vor bösen Geistern. Zum Schutz vor Fremden und wilden Tieren pflanzte man Weißdornhecken rund um das eigene Grundstück. Auch darüber hinaus fand der Weißdorn ganz praktische Verwendung. Aus dem harten und witterungsbeständigen Holz wurden Werkzeugteile und andere Gebrauchsgegenstände gefertigt. Die Weißdornfrüchte wurden teils als Kaffeeersatz getrunken, teils eingekocht. Daneben herrschte aber auch der Aberglauben, wer sich an einem Weißdorn steche, würde in einen tiefen Schlaf fallen. So »verdankten« etwa Merlin und Dornröschen ihren Zauberschlaf dem Weißdorn.
Quellen:
Tankred Wegener (2016): Weißdorn-Extrakt. Aktuelle Erkenntnisse zum Wirkprinzip. Phytokompass 2016; 5: 20-23
Christian J.F. Holubarsch et al.(2018). Benefit-Risk Assesment of Crataegus Extract WS 1442: an Evidence-Based Review. Am J Cardiovasc Drugs. 2018 Feb;18(1):25-36.
Zorniak et al. (2017). Crataegus Special extract WS 1442: Up-to-date Review of experimental and clinical experiences. J Physiol Pharmacol. 2017 Aug;68(4):521-526.