Weisheitszahn-Schmerzen: Woher kommen sie und was hilft?
Weisheitszahn-Schmerzen haben die unterschiedlichsten Ursachen. Welche Hausmittel helfen und wann muss man zum Arzt?

Keine Frage: Schmerzen die Weisheitszähne, hilft nur der Besuch beim Zahnarzt. Trotzdem es gibt Hausmittel, die die Schmerzen lindern. Erfahren Sie mehr zu den Ursachen, Symptomen und Linderungsmöglichkeiten von Weisheitszahn-Schmerzen.
Zahnschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzarten, weil es von frei liegenden Nervenenden bis zur Gürtelrose zahllose Ursachen gibt. Auffällig ist, dass die Weisheitszähne besonders häufig Schmerzen verursachen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen stoßen Weisheitszähne in der Regel erst im Erwachsenenalter durch (mit ca. 18 bis 25 Jahren), wenn das Gebiss des Menschen bereits ausgewachsen und voll bestückt ist.
Welche Ursachen gibt es für Weisheitszahn-Schmerzen?
Nicht nur das Durchstoßen an sich kann zu Problemen und damit zu Schmerzen führen: Oft ist einfach nicht genug Platz im Kiefer für die Weisheitszähne.
Zum anderen folgen Weisheitszähne in ihrem Aufbau keinem bestimmten Muster. Die Mahlzähne können drei oder auch fünf Höcker haben und damit ganz unterschiedlich groß sein.
Außerdem variiert die Anzahl ihrer Wurzeln, die häufig miteinander verwachsen und so Schmerzen auslösen.
Weitere mögliche Ursachen für Weisheitszahn-Schmerzen:
- Durchbruch der Weisheitszähne
- Entzündung des Weisheitszahnes
- Karies
- Zahnfleischentzündung um den Weisheitszahn herum
- Falsche/schräge/seitliche Lage der Weisheitszähne im Kiefer
- Verschiebung der bereits vorhandenen Zähne durch Platzmangel
- Schmerzen nach einer Weisheitszahn-OP
Hausmittel gegen schmerzende Weisheitszähne
Diese fünf Hausmittel sorgen zur Linderung von Weisheitszahn-Schmerzen:
- Kälte: Kühlpacks sind das Hausmittel Nummer eins bei Zahnschmerzen generell: Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, wodurch Entzündungsprozesse verlangsamt werden. Im Umkehrschluss sollte Wärme, in der sich Bakterien besser vermehren können,bei schmerzenden Weisheitszähnen unbedingt vermieden werden. Schwellungen gehen durch Kälte ebenfalls zurück. Wichtig ist allerdings, das Kühlen nicht zu übertreiben. Halten Sie ein Kühlpack nie länger als 20 Minuten an Ihre Wange und gönnen Sie Ihrer Haut danach mindestens genauso lange eine Pause.
- Mundspülungen: Als Hausmittel besonders beliebt: Mundspülungen mit Salzwasser. In warmem Wasser aufgelöstes Salz hemmt die mundinneren Entzündungen. 30 Sekunden sanftes Spülen reicht. Kamille-und Salbeitees haben ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung. Achten Sie nur darauf, dass die Tees nicht zu heiß zum Spülen sind.
- Zwiebeln: Lecker ist es sicher nicht, aber eine zerkaute, rohe Zwiebel wirkt im Mund nicht nur entzündungshemmend, sondern auch antiseptisch. Das bedeutet, dass sie Bakterien direkt dort bekämpft, wo sie sich sammeln. Wer den Zwiebelgeschmack nicht erträgt, kann die Zwiebel auch klein schneiden und in ein Tuch eingewickelt außen auf den schmerzenden Kiefer halten.
- Nelken: Das in Nelken enthaltene Eugenol wirkt schmerzstillend. Versuchen Sie es mit Nelkenöl gegen Zahnschmerzen.
- Teebaumöl: Teebaumöl hilft nicht nur gegen verstopfte Poren, sondern auch gegen schmerzende Weisheitszähne. Aufgelöst in etwas Wasser als Mundspülung kann es seine schmerzstillende Wirkung entfalten.
Das richtige Schmerzmittel gegen Weisheitszahn-Schmerzen
Wer den pochenden Weisheitszahn mit Schmerzmitteln besänftigen will, muss achtsam sein. Mittel wie Ibuprofen und Paracetamol helfen in der Regel schnell und zuverlässig. Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure enthalten, hemmen allerdings die Blutgerinnung. Acetylsäurehaltige Schmerzmittel sollten vor allem nicht nach der Entfernung der Weisheitszähne eingenommen werden, um Nachblutungen zu vermeiden.
Homöopathische Mittel und Schüssler Salze gegen Weisheitszahn-Schmerzen
Unter den Schüssler Salzen soll Silicea D12 Zahnschmerzen lindern. Wer bei Schmerzen lieber auf homöopathische Mittel setzt, findet auch bei Weisheitszahn-Schmerzen Hilfe. Globoli mit Arnica und Belladonna beruhigen das Zahnfleisch. Besonders Aconitum wird häufig gegen Zahnschmerzen eingesetzt, da das darin enthaltene Hahnenfußgewächs Blauer Eisenhut schmerzlindernd wirken soll.
Wann muss man zum Arzt?
Grundsätzlich sollten Sie bei Zahnschmerzen immer zum Arzt gehen – egal, ob diese länger anhaltend auftreten oder in Abständen kommen und gehen. Denn unsere Zähne sind komplex und beeinflussen unseren gesamten Organismus. Da die Weisheitszähne von all unseren Zähnen die komplexesten sind, zögern Sie nicht, bei Weisheitszahn-Schmerzen zeitnah einen Zahnarzt aufzusuchen. Gegebenfalls müssen die Weisheitszähne operativ entfernt werden.