Wegen Regelschmerzen krankschreiben lassen: Ist das erlaubt?

Darf man sich wegen Regelschmerzen krankschreiben lassen? So sieht es rechtlich aus.

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Starke Regelschmerzen können einen während der Arbeit enorm einschränken Foto: iStock/bymuratdeniz

Sich wegen Regelschmerzen krankschreiben zu lassen, gilt vor allem im beruflichen Umfeld als Tabu. Dabei können Studien zufolge zehn von 100 Frauen während ihrer Periode rund drei Tage lang ihren Alltag nicht bewältigen, weil ihre Menstruationsbeschwerden so stark sind.

Krankschreiben wegen Regelschmerzen?

Menstruationsbeschwerden sind weitaus mehr als ein unangenehmes Ziehen im Unterleib. Zu Unterleibskrämpfen gesellen sich Symptome wie Rücken- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Durchfall.

Außerdem leiden viele Frauen unter folgenden Menstruationsbeschwerden:

  •  schmerzhaftes Spannungsgefühl in den Brüsten
  •  schmerzhaft geblähter Bauch
  •  Reizbarkeit, Aggressivität
  •  Gefühl der Traurigkeit bis hin zur Depression
  •  Kreislaufschwäche
  •  schlechteres Hautbild, Pickel
  • Stimmungsschwankungen
  •  Schweißausbrüchen bzw. Hitzewallungen
  • Gewichtszunahme, die sich auf vermehrte Wassereinlagerungen im Körper zurückführen lässt

Woher kommen Periodenkrämpfe überhaupt?

Menstruationsschmerzen werden unter anderem durch Prostaglandine ausgelöst. Diese Gewebshormone bilden sich während der Periode in der Gebärmutterschleimhaut und werden bei der Menstruationsblutung, also wenn der Körper die Gebärmutterschleimhaut ausscheidet, freigesetzt. Prostaglandine regulieren als Botenstoffe unter anderem die Anspannung der glatten Muskulatur und lösen dadurch Krämpfe aus.

Rechtlich eindeutig

Frauen dürfen sich wegen Regelschmerzen krankschreiben lassen. So einfach lautet die rechtliche Situation.

Auf einer regulären Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ist die genaue Krankheit nicht vermerkt, der Arbeitgeber liest also nichts von Regelschmerzen auf der Bestätigung. In den meisten Firmen ist eine AU erst ab dem dritten Tag nötig, an den ersten beiden Tagen genügt eine persönliche Abmeldung.

Wer unter chronischen Menstruationsbeschwerden leidet, sollte das im Büro offen kommunizieren. Schließlich fällt es vor allem in kleineren Firmen und Teams schnell auf, wenn jemand regelmäßig fehlt. Selbstverständlich ist es dabei nicht nötig, intime Details preiszugeben: Welche Symptome auftreten, wie sich diese genau auswirken und wie man damit umgeht, ist und bleibt Privatsache. Um das monatliche Fehlen nicht in einem falschen Licht dastehen zu lassen, ist es dennoch wichtig, ehrlich darüber zu sprechen, dass man sich häufiger wegen starker Regelschmerzen krankschreiben lassen muss.