Weg mit dem Doppelkinn – ohne OP oder Diät

Ein Doppelkinn ist den Betroffenen meist sehr unangenehm. Ein neues Verfahren aus den USA soll jetzt langfristig helfen – ganz ohne Operation oder Diät. PraxisVITA erklärt, wie die Methode funktioniert und was sie kostet.
Viele Menschen gehen davon aus, dass ein Doppelkinn nur durch Übergewicht entsteht. Dabei hat das Phänomen neben einem zu hohen Gewicht noch andere Ursachen: Zum einen kann ein Doppelkinn durch einen Gendefekt entstehen, durch den übermäßig viel Fett unter dem Kinn eingelagert wird – auch, wenn der Betroffene ansonsten schlank ist. Zum anderen kann es sich um eine Nebenerscheinung des Alters handeln, wenn es zu einer übermäßigen Bildung von Hautgewebe kommt. Doch egal welche Ursache zugrunde liegt, viele Betroffene leiden unter dem unansehnlichen Doppelkinn. Ein neues Verfahren aus den USA kann jetzt dagegen helfen – und das ohne Operation oder Diät. Das Unternehmen Kybella bietet eine Methode an, bei der Fettzellen unter dem Kinn durch Injektionen mit sogenannten Desoxycholsäure-Molekülen zersetzt werden. Diese Moleküle sind auch im menschlichen Körper an Prozessen beteiligt, bei denen Fett gespalten wird .
Wirksam, aber kostspielig
Am wirksamsten sei das Verfahren laut Experten bei Patienten, bei denen der Gendefekt für das Doppelkinn verantwortlich ist. Aber auch wenn Übergewicht der Auslöser ist, können die Injektionen dafür sorgen, dass sich das Fett zurückbildet. „Es ist in jedem Fall wichtig, vorher festzustellen, ob das Doppelkinn tatsächlich durch Fetteinlagerungen verursacht wird, damit die Methode funktioniert“, erklärt Dermatologin Dr. Deanne Mraz Robinson. Kybella empfiehlt für das beste Ergebnis mindestens drei Sitzungen in drei Monaten, also eine pro Monat. Wie viele Injektionen jeweils nötig sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich, bei den meisten Betroffenen werden laut dem Unternehmen pro Sitzung aber maximal sechs Injektionen vorgenommen. Als erstes werden 3D-Fotos vom Doppelkinn für den späteren Abgleich angefertigt. Anschließend wird die Haut mit einer speziellen Creme betäubt, spezielle Tinte markiert dabei die vorgesehenen Injektionsstellen. Durch die Betäubung sollen die Nadelstiche kaum zu spüren sein. Allerdings sind die Kosten für das Verfahren hoch: Rund 5.400 Dollar, also etwa 4.800 Euro, kosten drei Sitzungen.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
In seltenen Fällen (laut Kybella sind rund vier Prozent aller Patienten betroffen) können durch die Behandlung Nervenschäden auftreten, die jedoch nur vorübergehend sein sollen. Außerdem kommt es oft zu Schwellungen im betroffenen Bereich, die nach ein paar Tagen von alleine abklingen. Bisher ist das Verfahren nur in den USA zugelassen.