Wasserkefir ansetzen: Anleitung in 7 Schritten
Wasserkefir kann als probiotisches Getränk der Darmgesundheit zugutekommen und gleichzeitig das Immunsystem stärken. Wer von der Wirkung profitieren möchte, kann für sich ganz einfach Wasserkefir ansetzen – eine Anleitung mit sieben Schritten!
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Aus Wasserkefir lässt sich süß-säuerlich schmeckende Limonade herstellen, die dazu auch noch kaum Zucker enthält. Doch es ist nicht der Geschmack oder der niedrige Zuckergehalt, der Wasserkefir immer beliebter macht. Überzeugen kann das fermentierte Getränk vor allem durch seinen Inhalt: In ihm sind Bakterienstämme und Hefen enthalten, welche die Darmgesundheit unterstützen. In Reformhäusern und Bioläden kann man das Getränk kaufen – noch besser und kostengünstiger ist es aber, es selber herzustellen. Mit einer Anleitung kann jeder zu Hause Wasserkefir ansetzen.

Wasserkefir: Wirkung auf den Darm
Kefir ist gesund, aber kann die pflanzliche Alternative mithalten? Diese Frage lässt sich mit einem klaren „Ja" beantworten. Wasserkefir ist ein fermentiertes Getränk, das besonders unter Veganer:innen und Menschen mit Laktoseintoleranz beliebt ist. Denn anstatt Milch bilden kleine Wasserstoff-Kristalle (auch Tibicos genannt) die Basis für das pflanzliche Produkt.
In den Kristallen stecken, unter einer dünnen Ballaststoffhülle umschlossen, darmfreundliche Bakterien und Hefen – wie viele genau hängt von der Herkunft des Kristalls ab. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen können es aber bis zu 56 verschiedene Mikroorganismen sein. Gesund ist Wasserkefir auch deshalb, weil in ihm Ballaststoffe enthalten sind. Dazu kommen geringe Mengen B-Vitamine, Vitamin C und Vitamin D.
Regelmäßig getrunken, können die im Wasserkefir enthaltenen Mikroben nicht nur die Vielfalt der guten Bakterien im Darm erhöhen, sondern auch schädliche Bakterien reduzieren. Auf diese Weise soll eine angeschlagene Darmflora – z.B. nach einer Antibiotika-Einnahme – wiederhergestellt werden. Entzündungen im Darm, aber auch immer wiederkehrende Beschwerden wie Blähungen oder Verstopfungen können dadurch auf Dauer zurückgehen. Daher können besonders Menschen, die unter Reizdarm leiden, von Wasserkefir profitieren.
Auch auf das Immunsystem kann das probiotische Lebensmittel eine Wirkung haben, da die Darmbakterien die Abwehrzellen trainieren. Ein gesunder Darm spiegelt sich zudem auf der Haut wider: Ein starkes Mikrobiom kann Unreinheiten und Entzündungen verschwinden lassen.
Wie viel Wasserkefir sollte man am Tag trinken?
Auch wenn man zunächst nur kleinere Mengen Wasserkefir zu sich nimmt, kann es aufgrund seiner verdauungsanregenden Wirkung in der Anfangszeit zu Magen-Darm-Beschwerden und Stuhlveränderungen kommen. So sind etwa Blähungen, Magenkrämpfe oder Durchfall möglich. Allerdings beruhigt sich der Darm in der Regel nach rund zwei Wochen wieder. Mit weiteren Nebenwirkungen muss man nicht rechnen, da die enthaltenen Bakterien gesund sind – der Darm muss sich nur an sie gewöhnen.
Wasserkefir ansetzen: Anleitung in 7 Schritten
Um Wasserkefir anzusetzen, benötigen Sie nicht viele Zutaten. Neben den Wasserkefir-Kristallen, die Sie in Bio-Online-Shops erhalten, sind lediglich Wasser, Zucker, Trockenfrüchte und etwas Zitronenwasser nötig. Durch die Zitronensäure werden die Mikroorganismen aktiver. Wer jedoch den Geschmack von Zitrone nicht mag, kann auf Ingwer zurückgreifen – er hat den gleichen Effekt auf die Mikroben und gibt dem Wasserkefir eine scharfe Note.
Unverzichtbar ist die Zugabe von Trockenfrüchten, wenn Sie Wasserkefir ansetzen. Sie liefern nämlich den Mikroorganismen Stickstoff, der unter anderem notwendig ist, um die Zuckermoleküle in Milchsäure umzuwandeln. Das sorgt für den charakteristischen sauren Geschmack des Getränks. Welche Trockenfrüchte Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Trockenpflaumen und -feigen unterstützen die Fermentation jedoch besser als Rosinen. Wichtig ist außerdem, dass die Früchte unbehandelt sind und ihnen kein Schwefel zugesetzt wurde, da sich dies negativ auf den Fermentationsprozess auswirkt.
Hefen bilden aus dem enthaltenen Zucker Alkohol, der weiter zu Essig verstoffwechselt wird. Doch der Alkohol wird nicht vollständig abgebaut – 0,5 bis 1 Prozent bleiben im fertigen Produkt.
Zutaten für 1 Liter Wasserkefir:
1 Liter Wasser
Zwei Esslöffel Wasserkefir-Kristalle
80 Gramm Zucker – Sie können sowohl weißen als auch braunen Zucker nehmen
Zwei unbehandelte und ungeschwefelte Trockenfrüchte
Ein Spritzer Zitronensaft oder zwei Scheiben Bio-Zitrone (alternativ einige Scheiben Ingwer)
Um Wasserkefir anzusetzen, benötigen Sie zudem
ein Gärgefäß aus Glas, Holz oder Kunststoff,
ein Sieb,
ein Stofftuch und
Schraubgläser oder verschließbare Flaschen.
Anleitung für 1 Liter Wasserkefir:
1. Geben Sie das Wasser in ein Gärgefäß und mischen Sie den Zucker darin, bis er sich aufgelöst hat.
2. Fügen Sie die Trockenfrüchte und die Zitrone bzw. den Zitronensaft hinzu.
3. Geben Sie nun die mit Wasser abgespülten Wasserkefir-Kristalle ins Zuckergemisch und rühren Sie alles um.
4. Decken Sie das Glas mit einem dünnen, sauberen Stofftuch ab und lassen Sie das Gemisch bei Zimmertemperatur zwei bis drei Tage ziehen – zwei Tage Ziehzeit sind dann sinnvoll, wenn der Wasserkefir süßer im Geschmack sein soll. Denn je länger das Gemisch zieht, desto mehr Zucker wird abgebaut.
5. Gießen Sie das Wasser nach Ablauf der Ziehzeit durch ein Sieb und füllen Sie es in Schraubgläser. Die Gläser sollten jedoch nicht vollständig gefüllt sein, da im weiteren Fermentationsprozess mehr Kohlensäure entsteht, die Druck in der Flasche erzeugt.
6. Nun erfolgt die Zweitfermentation: Lassen Sie den Wasserkefir für zwei weitere Tage bei Zimmertemperatur ziehen.
7. Stellen Sie den Wasserkefir nach der Fermentation in den Kühlschrank. So hält er sich rund vier bis sechs Wochen.
Tipp: Wenn Sie Wasserkefir ansetzen, können Sie die abgeseihten Kristalle einfach für die nächste Fermentation weiterverwerten oder sie einfach essen, denn die Kristalle sind auch in fester Form gesund – jedoch sollten Sie auch hierbei darauf achten, nicht zu viel auf einmal zu sich zu nehmen.