Was weiß meine Nase über mich?

Nase
Kalte Nase? Vielleicht liegt es am hohen Arbeitspensum Foto: iStock/liza5450

Sie fühlen sich überarbeitet und sind sich nicht sicher, ob es nur am Montagsblues liegt oder ihnen tatsächlich die Aufgaben über den Kopf wachsen? Dann fassen Sie sich an die Nase: Laut einer aktuellen Studie zeigt die Nasentemperatur an, ob das Gehirn überfordert ist.

Wissenschaftler der University of Nottingham ließen in einem Versuch die Teilnehmer mentale Aufgaben erfüllen – dabei erfasste eine Wärmekamera deren Körpertemperatur an verschiedenen Körperstellen.

Die britischen Forscher beobachteten: Mit dem Schwierigkeitsgrad der Aufgaben veränderte sich die Temperatur im Gesicht der Probanden. Am deutlichsten war dieser Unterschied an der Nase zu erkennen. Wenn sich Probanden überfordert fühlten, sank ihre Nasentemperatur um rund ein Grad Celsius.

Gehirn leiht sich Blut aus der Nase aus

„Wir hatten erwartet, dass die mentalen Anforderungen an eine Person zu physiologischen Veränderungen führen würden, doch der direkte Zusammenhang zwischen Arbeitspensum und Hauttemperatur war sehr beeindruckend“, so Alastair Ritchie von der University of Nottingham.

Der Grund für den Temperaturabfall ist laut Vermutung der Forscher, dass sich das Gehirn bei der Erfüllung besonders anspruchsvoller Aufgaben so verausgabt, dass es auf Blut aus der Nase zurückgreift, um die notwendige Blutversorgung zu gewährleisten. Die Nase wird dann weniger stark durchblutet – und wird kälter.

Nasen-Stresstest für Piloten

Die Forscher verfolgten mit ihrer Studie ein ganz bestimmtes Ziel: „Spezialisten widmen sich seit einigen Jahren der Herausforderung, die Arbeitsbelastung zu bestimmen, ohne die Menschen zu unterbrechen und zu fragen, wie ausgelastet sie sind“, so Studienautorin Prof. Sarah Sharples.

Konkret wollen die Forscher ein System entwickeln, dass die Arbeitsbelastung von Piloten erfassen kann, ohne sie bei ihrer Tätigkeit zu stören. Hintergrund sind wachsende Bedenken wegen überlasteter Piloten.

Das Team aus Nottingham arbeitet bei der Entwicklung der Technologie mit Airbus zusammen – künftig könnten beispielsweise fest angebrachte Wärmekameras im Cockpit kontinuierlich überprüfen, wie stark sich der Pilot belastet fühlt.

Geruchssinn zeigt Alzheimer-Risiko an

Unsere Nase kann uns noch mehr über unsere Gesundheit verraten: In einer kürzlich veröffentlichten Studie zeigten Forscher, dass der Geruchssinn ein Indikator dafür ist, ob ein erhöhtes Alzheimer-Risiko vorliegt. Dazu entwickelten sie den „Erdnussbutter-Test“ – wie Sie ihn ganz einfach selbst durchführen können, erfahren Sie hier.