Was tun bei einem Hörsturz?
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- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
- Das sagt der Experte
Ein Hörsturz taucht plötzlich auf und kann bleibende Schäden hinterlassen – die richtige und schnelle Behandlung ist darum wesentlich. Prof. Dr. Christian Sittel ist ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten und Plastische Operationen am Klinikum Stuttgart. Auf Praxisvita.de erklärt er, wie Betroffene bei einem Hörsturz reagieren sollten und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Woran erkenne ich einen Hörsturz?

Typisch ist das plötzliche Verstummen eines Ohres. Das Telefonklingeln wird nicht gehört, das Radio spielt wie durch Watte. Einige Betroffene bekommen auch Ohrensausen, leiden unter Schwindel oder Druckgefühl. Wir schätzen, dass rund eine Million Menschen hierzulande bereits einen solchen Ohrinfarkt erlitten haben. Mehr als zwei Drittel treten zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf. Warnhinweise gibt es nur selten.
Wie schnell sollten Betroffene zum Arzt?
Am besten innerhalb von zwölf bis 24 Stunden. Standard ist es, die Durchblutung zu steigern: zum Beispiel mit Kortison. Je jünger ein Patient ist, desto mehr Frequenzen können nach Tagen bis Wochen wieder gehört werden. Bei über der Hälfte aller Patienten kehrt das Gehör vollständig zurück. Bei weiteren 30 Prozent kommt es zu einer deutlichen Besserung. 20 Prozent müssen allerdings mit Einschränkungen leben. Hier kommt dann ein Hörgerät infrage.
Die Behandlung eines Hörsturzes ist eine Kassenleistung. Hörgeräte bezuschussen die Versicherungen mittlerweile bei einem Ohr mit bis zu 785 Euro.
Ist der Klang eines Hörgeräts nicht immer deutlich schlechter?
Keine Sorge – Hören mit brillantem Klang ohne störende Nebengeräusche ist heutzutage Standard. Dank der ausgefeilten Digitaltechnik mit immer schnelleren Chips filtern die Geräte störenden Lärm nahezu perfekt heraus. Egal ob das Stimmengewirr im Café, Straßen- oder Baulärm. All das wird von modernen Hörsystemen erkannt und ausgeblendet. Eine kleine Revolution für den Tragekomfort ist die offene Versorgung: Der Schall des „Hinter dem Ohr“-Geräts wird über einen hauchdünnen, kaum sichtbaren Schlauch ins Ohr geleitet.
Kontakt für Betroffene
Katharinenhospital, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten: www.klinikum-stuttgart.de/kh