Was steckt hinter meiner ständigen Müdigkeit?

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Ständige Müdigkeit kann Symptom einer ernsthaften Erkrankung oder eines Mineralstoffmangels sein. Erfahren Sie hier, welche Ursachen dahinterstecken können.

Hatten Sie heute Morgen Probleme, aus dem Bett zu kommen? Gegen Mittag kam die Müdigkeit zurück? Und aus dem Nachmittagstief haben Sie es nur mit einem starken Kaffee geschafft? Damit sind Sie nicht allein: Jeder fünfte Deutsche klagt bei seinem Hausarzt über ständige Müdigkeit! Mehr noch: Eine Studie der DAK kommt zu dem Ergebnis, dass sich jeder Vierte regelrecht durch den Tag schleppt.

Besonders Berufstätige fühlen sich oft schlapp und chronisch übermüdet. Oft schieben wir die Trägheit einfach auf das Wetter oder eine kurze Nacht. Dabei gibt es viele Faktoren, die unseren Energiepegel beeinflussen.

Sekundenschlaf beim Lesen oder Fernehen

Weitere Symptome: Konzentrationsschwäche, plötzliches Einschlafen (Sekundenschlaf), Aufwachen mit gereiztem oder trockenem Hals, Kopfschmerzen am Morgen, Schnarchen.

Ein Mann schläft mit Atemmaske
Eine Atemmaske kann Patienten mit Schlaf-Apnoe vor schweren Folgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt bewahren Foto: Fotolia

Mögliche Ursache: Nächtliche Atemaussetzer. Rund vier Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen leiden unter der sogenannten Schlafapnoe. Meist sind bei Betroffenen die oberen Atemwege im Rachen verengt oder erschlafft – beispielsweise durch weiches Gewebe oder Fettablagerungen. Liegt der Schlafende dann auch noch auf dem Rücken, rutscht die Zunge nach hinten und blockiert die Atemwege. Die Folge: Die Atmung kann Sekunden oder auch Minuten aussetzen – und das bis zu 100-mal pro Nacht.

Therapie: In einem Schlaflabor (Infos beim Arzt) wird die Atmung ein bis zwei Nächte überwacht und dann eine passende Therapie individuell zusammengestellt, wie eine Operation oder das Tragen einer nächtlichen Atemmaske.

Müde, schwach, kurzatmig

Weitere Symptome: geschwollene Knöchel, Füße oder Beine, Schmerzen in der Brust nach schwerem Essen und körperlicher Belastung.

Eine Kernspintomografie verrät, ob sich der Herzmuskel entzündet hat
Eine Kernspintomografie verrät, ob sich der Herzmuskel entzündet hat Foto: Corbis

Mögliche Ursache: Durch eine Entzündung des Herzmuskels können die Herzkammern, die sogenannten Ventrikel, vergrößert sein. Gleichzeitig ist der Herzmuskel zu schwach, um das Blut mit ausreichend Druck in die Hauptschlagader zu befördern. Die Folge: Das Herz pumpt zu wenig Blut durch den Körper, die Sauerstoffversorgung nimmt ab – der Grund für die Müdigkeit. Mögliche Folgen können sein: Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Besonders Männer zwischen 30 und 50 Jahren sind von einer Kardiomyopathie betroffen. Wobei ungefähr 20-30 Prozent der Fälle auf eine Vererbung zurückzuführen sind. Auch eine Virusinfektion kann die Krankheit auslösen.

Therapie: ACE-Hemmer entlasten das Herz. In einigen Fällen können auch Medikamente aus der Gruppe der Beta-Blocker oder ein Herzschrittmacher helfen.

Keine Energie, schlechte Laune

Weitere Symptome: Ständige Müdigkeit, Frieren, trockene und/oder blasse Haut, schütteres Haar, brüchige Nägel, heisere oder raue Stimme.

Müdigkeit bei Schilddrüsen-Unterfunktion
Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion fühlen sich häufig müde und weniger leistungsfähig Foto: Fotolia

Mögliche Ursache: Eine Schilddrüsenunterfunktion. Dabei produziert die Schilddrüse zu wenig von den wichtigen Hormonen Thyroxin und Trijodthyronin. Beide beeinflussen die Stoffwechselvorgänge im Körper. Sinkt die Produktion, erlahmt der Stoffwechsel, wir fühlen uns müde, schlecht gelaunt und frieren schneller. In den meisten Fällen führt eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse zu der Unterfunktion, die häufig Frauen in den Wechseljahren betrifft.

Therapie: Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über den Schilddrüsenstatus. Verursacht ein Selen- oder Jodmangel die Unterfunktion, kann der Nährstoffmangel mit Mineraltabletten ausgeglichen werden. Ansonsten können Präparate mit künstlichen Schilddrüsenhormonen den Stoffwechsel wieder anregen.

Abgeschlagen, Muskelschmerzen

Weitere Symptome: Haarausfall, Verlust von Muskelmasse und Libido, Konzentrationsschwierigkeiten.

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Auch Männer können in die Wechseljahre kommen. Mit der Hormonumstellung im mittleren Alter können Symptome wie Depressionen, Müdigkeit und weniger Lust auf Sex einhergehen Foto: iStock

Mögliche Ursache: Schuld kann ein niedriger Testosteronspiegel sein. Dieses Leiden trifft vor allem Männer – laut Statistik fünf von tausend. Weil bei den Betroffenen die Muskelmasse abnimmt, sind sie beispielsweise nach dem Sport oder anderer körperlicher Aktivität extrem müde, fühlen sich leistungsschwach und abgeschlagen, die Muskeln schmerzen schneller. Die Ursache für den Testosteronmangel kann beispielswiese eine Funktionsstörung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) sein.

Therapie: Der Hormonmangel kann durch eine Blutuntersuchung beim Arzt festgestellt werden. Depotspritzen oder ein Gel mit Testosteron, das auf die Haut aufgetragen wird, gleichen das Hormondefizit aus.

Kraftlos, müde, durstig

Weitere Symptome: Mund, Lippen und Augen sind trocken, dunkelgelber Urin, Kopfschmerzen.

Durch regelmäßiges Trinken Dehydrierung vorbeugen
Einer Dehydrierung lässt sich durch regelmäßiges Trinken vorbeugen Foto: Fotolia

Mögliche Ursache: Dehydrierung. Mehr als 70 Prozent unseres Körpers besteht aus Wasser. Trinken wir zu wenig, sinkt das Blutvolumen im Körper, das Herz muss stärker pumpen. Schon zwei Prozent Flüssigkeitsverlust vermindert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die ersten Anzeichen sind Schwäche und ständige Müdigkeit. Wer Kopfschmerzen bekommt, hat ca. drei Prozent Wasser verloren, ab fünf Prozent besteht Lebensgefahr!

Therapie: Trinken – am besten Wasser! Faustregel: 35 bis 40 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm seines eigenen Gewichts sollte ein Mensch täglich trinken.

Lustlos am frühen Abend

Weitere Symptome: Schwierigkeiten, sich nach einem Arbeitstag für etwas zu motivieren, Durchfall oder Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen, aufgeblähter Bauch, Bauchkrämpfe, Blähungen.

Glutenfreies Brot
Ein Drittel der Deutschen verträgt kein Kleber-Eiweiß in der Nahrung – deswegen bieten immer mehr Bäckereien „glutenfreies“ Brot an Foto: Fotolia

Mögliche Ursache: Knapp 400 000 Menschen in Deutschland vertragen kein Gluten, das Klebereiweiß in Getreideprodukten (Zöliakie). Bei den Betroffenen entzünden sich schon durch einen Bissen Brot oder einen Keks im Darm winzige Schleimhautfalten, die Zotten. Die Folge: Ihre Zellen sterben vorzeitig ab. Neben den Bauchbeschwerden ist auch die ständige Müdigkeit und Energielosigkeit, besonders am Abend, ein wichtiges Anzeichen für Zöliakie!

Therapie: Heilbar ist die Zöliakie bis dato nicht. Betroffene sollten jedoch auf Lebensmittel mit Gluten verzichten, damit sich die Zotten der Darmschleimhaut erholen können.