Brauner Auswurf: Warnzeichen des Körpers

Besonders Raucher:innen leiden an chronischem Husten mit braunem Auswurf, der bei ihnen vor allem morgens auftritt. Wie entsteht der sogenannte Raucherhusten? Und auf welche Erkrankungen kann brauner Auswurf außerdem hinweisen?

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Wenn beim Husten brauner Auswurf zutage gefördert wird, ist das für die Betroffenen häufig sehr erschreckend. Tatsächlich kann der braune Hustenschleim ein Warnsignal des Körpers sein.

Brauner oder schwarzer Auswurf beim Husten: Häufig Raucherhusten

Brauner oder schwarzer Schleim beim Husten ist häufig eine Begleiterscheinung von Raucherhusten. Dieser entsteht im Zuge der Selbstreinigungsarbeit der Lunge: Die Bronchien schützen sich vor den mit Zigaretten- oder Zigarrenrauch eindringenden Schadstoffen, indem sie vermehrt Schleim produzieren. Normalerweise sind kleine, sogenannte Flimmerhärchen in den Bronchien dafür verantwortlich, diesen Schleim Richtung Rachen abzutransportieren, wo er dann verschluckt wird.

Wenn diese Flimmerhärchen jedoch ständig Rauch und vermehrtem Schleim ausgesetzt sind, verkleben sie, sodass sie ihrer Reinigungsaufgabe nicht mehr richtig nachkommen können. Um den Schleim dennoch wieder loszuwerden, greift der Körper auf das Abhusten des Sekrets zurück: Das Ergebnis ist ein Husten mit zähem Schleim. Weil die Bronchien nachts ohne Rauch „ungestört“ ihre Reinigungsarbeit leisten können, sammelt sich im Laufe der Nacht viel Schleim an – das ist der Grund, warum die teils starken Hustenanfälle vor allem morgens auftreten.

COPD-Auswurf häufig braun

Tritt bei diesem Raucherhusten brauner Auswurf auf, ist das ein Zeichen dafür, dass die Bronchien durch den Zigarettenrauch bereits stark verschmutzt sind. Weiter fortgeschritten, kann sich der Husten zu einer chronischen Bronchitis oder der sogenannten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) entwickeln. Diese zeigt sich neben einem chronischen Husten mit weißem oder bräunlichem Auswurf unter anderem durch Kurzatmigkeit, Atemnot, geräuschvolles Atmen und Leistungsabfall.

Die beste Therapie gegen den morgendlichen Husten ist es, mit dem Rauchen aufzuhören. Doch nach dem Rauchstopp verschwinden Husten und Auswurf in der Regel nicht sofort – stattdessen kann sich der Husten sogar zunächst verschlimmern. Der Grund dafür ist, dass sich die Flimmerhärchen wieder regenerieren und dann mit neuer Kraft mit der „Aufräumarbeit“ beginnen. Nach etwa vier Wochen sollten Husten und COPD-Auswurf jedoch nachlassen – andernfalls ist ein Arztbesuch angeraten.

Brauner Schleim beim Husten – und ohne Husten

Zudem kann brauner Auswurf auch ohne Husten auftreten – dabei handelt es sich dann in der Regel um dunklen Schleim im Hals, der durch Räuspern gelöst wird. Auch dieser braune Schleim im Rachen kann eine Nebenwirkung des Rauchens sein.

Rostbrauner Auswurf als Symptom einer Lungenentzündung

Ist der Auswurf rostbraun, kann es sich um blutigen Auswurf handeln – dieser ist möglicherweise Anzeichen einer Lungenentzündung und sollte schnellstmöglich ärztlich abgeklärt werden. Weitere typische Symptome einer Lungenentzündung sind Fieber, ein starkes Krankheitsgefühl und Atemnot.

Braune Punkte im Auswurf weisen auf Blut hin

Bei braunen Punkten im Auswurf handelt es sich meist um (altes) Blut. Neben einer Lungenentzündung können auch verschiedene andere Erkrankungen dafür verantwortlich sein wie beispielsweise COPD, eine chronische Bronchitis, Lungenkrebs oder Tuberkulose. Darum sollte dieses Symptom immer ärztlich abgeklärt werden.

Brauner Auswurf: Lungenkrebs als Ursache?

Zwar gehört brauner Auswurf bei Lungenkrebs nicht zu den typischen Symptomen – da sind eher Blutbeimengungen im Sekret zu nennen. Dennoch sollte brauner Auswurf nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Viele Raucher:innen neigen dazu, das Problem zu ignorieren und es als „normale“ Begleiterscheinung des Rauchens abzutun. Doch auch die COPD ist eine ernstzunehmende Krankheit, die neben vielen anderen möglichen Folgeerscheinungen auch das Lungenkrebsrisiko erhöht. Der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, die Kondition nimmt rapide ab. Das alles begünstigt weitere Folgeerkrankungen wie Diabetes, Osteoporose, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkt.

Bräunlicher Auswurf: Wann zum Arzt?

Bei blutigem oder rostbraunem Auswurf sollte sofort medizinische Hilfe eingeholt werden; dahinter können potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen wie eine Lungenentzündung stecken. Doch auch brauner Auswurf ohne Blutbeimengungen ist immer ein Grund für einen Arztbesuch – denn Lungenerkrankungen wie die COPD können unbehandelt gefährlich werden.

Quellen:

What does green, yellow, or brown phlegm mean?, in: medicalnewstoday.com

Schädigung der Atemwege, in: lungenaerzte-im-netz.de

Everything you need to know about smoker's cough, in: medicalnewstoday.com