Was steckt dahinter, wenn die Hände zittern?
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Der Kaffee schwappt, der Löffel klappert – gerade in Stress-Situationen passiert es schon mal, dass einem die Hände zittern. Auch nach schwerem Tragen sind sie manchmal zittrig. Und wer kennt das Bibbern bei Hunger, Angst und Kälte nicht? Praxisvita erklärt, was es damit auf sich hat.
"Ein leichtes Grund-Zittern ist sogar wichtig, weil es uns erleichtert, die Muskeln zu bewegen", sagt der Neurologe Dr. Andres Ceballos-Baumann. "Ähnlich wie es bei einem Auto einfacher ist, aus dem Leerlauf anzufahren als den Motor neu zu starten." Manche Menschen zittern aber so stark, dass es im Alltag unangenehm auffällt und stört.
Zitternde Hände: Empfehlenswert ist autogenes Training
Wenn das häufig vorkommt, fürchten viele, sie könnten unter der Schüttellähmung Parkinson leiden. Bei dieser Krankheit verlieren Betroffene zunehmend die Kontrolle über ihre Bewegungen. Ihr Gang wird schleppend, auch das Sprechen fällt ihnen schwer. Doch Ärzte beruhigen: Parkinson kündigt sich nur bei jedem zweiten Patienten durch Zittern an. Wer oft grundlos zittern muss, könnte am so genannten "essentiellen Tremor" leiden. Diese ungefährliche Nervenstörung plagt vier Millionen Deutsche. Ihre Ursache ist unbekannt. Die Symptome treten bei Bewegungen auf, die eine ruhige Hand erfordern: Beim Ausfüllen eines Schecks oder beim Halten eines Gegenstandes sind zitternde Hände besonders häufig. Hilfe bringt die Entspannungsmethode autogenes Training. Die Patienten lernen, im Alltag ruhiger zu bleiben, was ihre Symptome lindert. In hartnäckigen Fällen kann der Arzt Medikamente verschreiben. "Beta-Blocker", eigentlich als Herzmittel eingesetzt, wirken gut.
Wer aus Angst oder Nervosität zittert, dem hilft oft eine Psychotherapie. Und manchmal ein kleiner Trick: Sich beim Heben einer Tasse bewusst vornehmen, zu zittern. Dies bringt nach Erfahrungen von Psychologen auf wundersame Weise die Kontrolle über die eigenen Muskeln zurück.

Ursache für zitternde Hände: Kalziummangel
Weitere Ursachen: In manchen Fällen ist Kalziummangel die Ursache für zitternde Hände – beim Arzt feststellen lassen. Auch eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu dem Symptom führen.
Die häufigste Ursache für neurologisch bedingte Probleme mit den Händen ist ein eingeklemmter Nerv. "Am Schreibtisch oder beim Kaffeetrinken stützen viele Menschen einen Ellenbogen auf dem Tisch ab und halten ihren Arm angewinkelt", erklärt der Neurologe Dr. Ansgar Frieling. "Wenn wir zu lange in dieser Haltung bleiben, kann der Ellen-Nerv eingeklemmt werden. Und das macht sich an der Hand bemerkbar: Sie fühlt sich gelähmt an und der kleine Finger lässt sich nicht mehr abspreizen." Viele Patienten berichten auch, dass sie Schwierigkeiten haben, eine Flasche zu öffnen oder nach Gegenständen zu greifen.
Schmerzen ziehen bis in die Arme
Anders verhält es sich bei Schmerzen in der Hand und einem tauben Gefühl im Daumen, Zeige- und Mittelfinger. "Hier ist wahrscheinlich der Nerv an der Innenseite des Handgelenks eingeengt", so der Experte. "Dieses Phänomen ist weit verbreitet", erklärt der Spezialist. "Meist ist der Mittelnerv an den Innenseiten des Gelenks eingeklemmt und daher nicht richtig durchblutet. Durch diesen Engpass treten Schmerzen in der Hand auf, die oft in den Arm hinaufziehen." Zur Behandlung wird in den meisten Fällen eine Schiene verordnet.
Aber auch ein Bandscheiben-Vorfall kann sich auf unsere Hände auswirken: "Das zeigt sich meist durch ein taubes Gefühl", erklärt der Mediziner. "Und wenn Nerven im Bereich der Hals-Wirbelsäule eingeklemmt sind, spüren Sie unter Umständen ein Kribbeln oder Schmerzen."
Lebensgefährlich kann es werden, wenn ganz plötzlich eine vorübergehende Lähmung der Hand auftritt. Hier handelt es sich möglicherweise um einen Schlaganfall. Weitere Indizien sind ein leicht schiefer Mund oder ein verzerrtes Gesicht. "Lassen Sie sich bei dem geringsten Verdacht sofort ins nächste Krankenhaus bringen – denn in solchen Notfällen zählt wirklich jede Minute."