Was sind Migräne-Ursachen und Risikofaktoren?

Aus der Serie: Migräne

Zu den wesentlichen Migräne-Ursachen zählt eine entsprechende genetische Veranlagung. Es ist also deutlich wahrscheinlicher, im Leben Migräne zu bekommen, wenn nahe Verwandte bereits betroffen sind.

Was genau bei einer Attacke passiert, ist allerdings noch nicht im Detail bekannt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gehirne von Migränepatienten besonders aktiv auf Reize reagieren.

Die derzeit vorherrschende Theorie hinsichtlich der Migräne-Ursachen besagt, dass aus diesem Grund in manchen Situationen zu viele spezielle Botenstoffe im Gehirn freigesetzt werden. Die Folge könnten Entzündungen in den Blutgefäßen des Kopfes sein. Eventuell spielt es eine Rolle, wie Schmerzsignale verarbeitet werden.

Zu Migräne-Ursachen gehören auch Trigger

Die zweite Theorie zu den möglichen Migräne-Ursachen ist die der „vaskulären Genese“. Sie geht davon aus, dass die Schmerzen durch Gefäßerweiterungen im Gehirn verursacht werden, die bei jeder Attacke auftreten. In den Wänden der Blutgefäße sitzen Schmerz- und Dehnungsrezeptoren des sogenannten Trigeminus-Nervs, die bei einer Migräne-Attacke aktiviert werden.

Fest steht, dass jeder Migräne-Anfall zusätzlich zu den Migräne-Ursachen sogenannte Trigger, also Auslöser braucht. Das kann eine stressauslösende Situation sein oder ein Nahrungsmittel, das der Betroffene nicht gut verträgt.

Sport oder körperliche Anstrengung können zu den Migräne-Ursachen gezählt werden

Migräne-Attacke: Typische Risikofaktoren für den Ausbruch

  • Stress
  • körperliche Überanstrengung oder Erschöpfung
  • starke Emotionen (zum Beispiel Trauer, Wut)
  • Wechsel im Tagesrhythmus (ungewöhnlich langer Schlaf oder Kurzschlaf am Tag)
  • hormonelle Einflüsse (Zyklus bei Frauen, Antibabypille)
  • Nahrungsmittel (zum Beispiel Rotwein, Schokolade, Eier, Milchprodukte, Lebensmittelzusätze wie Glutamat oder der Süßstoff Aspartam)
  • Auslassen von Mahlzeiten
  • Medikamente, zum Beispiel Östrogen-Präparate, Reserpin gegen Bluthochdruck, Dipyridamol (wirkt blutverdünnend)
  • Wetterumschwung

Migräne-Ursachen können auch kurzfristige Veränderungen im Alltag sein

Alle Migräne-Ursachen haben eins gemeinsam: Sie sind immer Abweichungen vom normalen Lebensrhythmus. Kurzfristige Veränderungen oder ungewöhnliche Belastungen können also die Schmerzen auslösen.

Nahrungsmittel, die zu einer Attacke führen, stehen in der Regel nicht täglich auf dem üblichen Speiseplan. Auch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten kommt als Trigger infrage. Ein gutes Beispiel ist hier Koffein. Studien haben gezeigt, dass Kaffee keine Migräne verursacht, wenn der Patient daran gewöhnt ist. Steigt er jedoch plötzlich auf entkoffeinierte Getränke um, so kann das Schmerzen auslösen.

Migräne-Ursachen nicht immer eindeutig

Leider ist es nicht immer leicht, die genauen Migräne-Ursachen zu identifizieren. Denn eine Migräne baut sich normalerweise langsam auf und macht sich erst Stunden oder einen Tag nach dem Auslöser bemerkbar.

Mann mit Migräne
Die Migräne-Ursachen sind nicht immer leicht zu identifizieren Foto: istock

Migräne-Ursachen mithilfe eines Tagebuchs identifizieren

Um die persönlichen Migräne-Ursachen zu erforschen, sollten Betroffene daher ein Kopfschmerztagebuch führen, in das sie genau eintragen, was sie gemacht und zu sich genommen haben, bevor die Beschwerden aufgetreten sind. Meistens lassen sich auf diese Weise schnell Muster erkennen. Wenn die Schokolade am Wochenende immer zu Kopfschmerzen am Montag führt, ist es die beste Behandlung, künftig auf den Verzehr zu verzichten.