Was sind Homöopathie Potenzen? Und welche gibt es?

Für alle Anwendungen in der Homöopathie sind die sogenannten Potenzen entscheidend. Sie geben den Grad der Verdünnung des Ausgangsstoffes an. Je höher die Potenz, desto stärker soll das Mittel wirken. Aber was bedeutet das genau? Welche Homöopathie Potenzen gibt es und wie stellt man sie her?

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In der Homöopathie gehören die sogenannten Potenzen zu den Grundlagen für die richtige Anwendung der Präparate. Grundsätzlich werden für die Mittel unterschiedliche Stoffe verwendet. Dies können Pflanzenteile, Mineralien oder tierische Substanzen sein. Teilweise sind diese Stoffe giftig (wie die Tollkirsche bei Belladonna oder die Buschmeisterschlange bei Lachesis). Im späteren Produkt sind jedoch meist nur noch geringe oder gar keine Spuren dieser Stoffe enthalten. Teilweise sind die homöopathischen Mittel so stark verdünnt, dass höchstens einzelne Moleküle nachweisbar sind. Dies hat seinen Grund: Homöopathen gehen davon aus, dass ein Mittel umso stärker wirkt, desto weniger Wirkstoff es enthält. An dieser Stelle kommen die Homöopathie Potenzen ins Spiel.

Was sind Potenzen in der Homöopathie?

Grundlage eines homöopathischen Produkts ist die Urtinktur. Darunter versteht man die meist in einem Alkohol-Wasser-Gemisch gelöste Ausgangssubstanz. Die Urtinktur wird nach bestimmten Vorgaben verdünnt und „verschüttelt“. Diesen Vorgang nennt man Potenzierung. Das Verschütteln funktioniert nach einem speziellen Prinzip: Der Hersteller schlägt das verdünnte Fläschchen zehnmal nach unten auf eine elastische Unterlage. Je nachdem, wie oft verdünnt und verschüttelt wurde, ergeben sich unterschiedliche Homöopathie-Potenzen. Handelt es sich bei der Ausgangssubstanz um einen nicht lösbaren Stoff, wird dieser zunächst mit Milchzucker im Verhältnis 1:100 nach einem festgelegten Prozedere verrieben und danach ebenfalls mit Alkohol verdünnt und verschüttelt. Zur Herstellung homöopathischer Globuli wird die potenzierte Lösung auf Zuckerkügelchen getropft.

Wie funktioniert die Homöopathie Dosierung genau?

Je nach gewünschter Wirkung sind in der Homöopathie Mittel in verschiedenen Potenzen (Potenzierungsgraden) erhältlich. Je höher die Zahl hinter dem Namen des Arzneimittels (C 3, C 30, C 200), desto häufiger wurde der Potenzierungsvorgang durchgeführt. Die unterschiedlichen Abkürzungen auf der Verpackung (D, C, Q-/LM-Potenzen) geben das Verdünnungsverhältnis (1:10, 1:100 oder 1:50.000) von Ausgangsstoff zu Trägerstoff für die einzelnen Potenzierungsschritte an.

Für eine D-Potenz gilt etwa das Verdünnungsverhältnis 1 zu 10 (1:10). Das heißt: Ein Tropfen der Urtinktur wird mit neun Tropfen Alkohol verdünnt und verschüttelt. Das Ergebnis ist ein Mittel der Potenz D1.

Die Zahlenangabe hinter dem Buchstaben gibt an, wie oft der Hersteller den Potenzierungsvorgang durchgeführt hat. Ein Beispiel: Für ein Mittel mit der Potenz D6 verdünnt der Hersteller zunächst die Urtinktur im Verhältnis 1:10 und verschüttelt das Produkt (= Potenz D1). Mit der daraus entstehenden Lösung wiederholt er diesen Vorgang weitere fünf Male (= Potenz D6).

Neben den in Deutschland häufig verwendeten D-Potenzen findet man in der Homöopathie außerdem C-Potenzen mit einem Verdünnungsverhältnis von 1:100 und Q- oder LM-Potenzen. Historisch bedingt gelten diese beiden Abkürzungen für das gleiche Verdünnungsverhältnis, nämlich 1:50.000.

Welche Homöopathie Konzentration wird für welchen Zweck eingesetzt?

Nach der Lehre der klassischen Homöopathie beeinflussen die Potenzen, wie lange und wie stark ein Mittel wirkt. Demnach ist die Wirkung von höheren Potenzen stärker als von niedrigen. Für die Selbstbehandlung kommen hauptsächlich niedrige C-Potenzen (C3, C6, C12) und D-Potenzen (D2, D4, D6, D12) zum Einsatz. Oft werden Globuli in der D6 oder D12 verwendet. Q-Potenzen (LM-Potenzen) sind für die reine Selbstmedikation nicht vorgesehen. Die Wirkung höherer Homöopathie Potenzen soll länger anhalten, weshalb diese vor allem bei chronischen Erkrankungen eingesetzt werden. Dabei kommen etwa Globuli in der C30 oder C200 zum Einsatz. Mittel mit hohen Potenzen und die Q-Potenzen sollten nur von erfahrenen Homöopathen verordnet werden. Ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung ist aber in erster Linie die Gabe des passenden Mittels und erst in zweiter Linie die gewählten Homöopathie Potenzen.

Quellen:

Welche Potenzen für welche Krankheitssituation?, in: homoeopathie-online.info

Was bedeuten die Potenzierungen?, in: homoeopathie-online.info

Homöopathische Arzneimittel und die Potenzen, in: vkhd.de

Elies, M., Wiesenauer, M. (2013): Praxis der Homöopathie: Eine praxisbezogene Arzneimittellehre. Stuttgart: Haug.