Was sind die Asthma-Ursachen und Risikofaktoren?

Aus der Serie: Was ist Asthma und wie wird es behandelt?

Durch ein Zusammenspiel verschiedener Asthma-Ursachen entstehen die typischen Beschwerden. Praxisvita erklärt, welche Ursachen und Risikofaktoren es gibt und was wirklich hilft.

Die Asthma-Ursachen liegen zum einen im Organismus selbst, zum anderen spielen Faktoren von außen eine Rolle. Als körperliche Ursache gelten überempfindliche, schnell entzündliche Bronchien: Bei Betroffenen reagieren die Atemwege mit heftigen Abwehrreaktionen der körpereigenen Immunabwehr auf normalerweise harmlose Reize. Die Folge ist die Entzündung der Bronchien. Die Atemwege sind dabei stärker durchblutet und die Schleimhaut schwillt an. Die Schleimhautzellen bilden vermehrt zähen Schleim, der sich in den Bronchien ansammelt. Gleichzeitig verkrampft sich die Bronchialmuskulatur: All das führt dazu, dass sich die Bronchien verengen – Mediziner nennen diesen Zustand „Bronchialobstruktion“. Dadurch kann die Atemluft weder ungehindert ein- noch ausströmen. Auslöser, die solche Reize verursachen, werden auch als Trigger bezeichnet und sind bei jedem Betroffenen unterschiedlich: Es kann ein einzelner starker Reiz oder mehrere einzelne Faktoren sein. Warum diese Überreaktion der Bronchien bei Asthma-Patienten entsteht, oder warum es nach dem Kindesalter oftmals wieder verschwindet, ist noch nicht genau geklärt.

Welche Asthma-Ursachen gibt es?

Test Ausloeser fuer Asthma
Asthma ist oft allergiebedingt: Durch spezielle Tests lassen sich mögliche Auslöser erkennen Foto: Fotolia

Bei den Asthma-Ursachen muss zwischen den beiden Asthma-Formen unterschieden werden. Beim allergischen Asthma ist die Ursache eine allergische Reaktion. Asthma-Ursachen sind Allergene in der Umwelt, wie:

  • Pflanzenpollen
  • Hausstaubmilben
  • Insektenallergene
  • Tierhaare
  • Schimmelpilze

Asthma kann auch berufsbedingt auftreten: Beim sogenannten Berufsasthma sind Stoffe am Arbeitsplatz (zum Beispiel Mehlstaub beim Bäckerasthma, Farben, Kleber oder Lacke bei Malern und Bauarbeitern) die Auslöser für Asthma.

Bei der nicht-allergischen Form sind die Asthma-Ursachen ganz unterschiedlich:

  • Beim infektionsbedingten Asthma lösen Viren (zum Beispiel Rhino- der Influenza-Viren) oder Bakterien zuerst eine Infektion der Atemwege aus, die dann zum Asthma führen.
  • Auch manche Arzneimittel können als eine der Asthma-Ursachen infrage kommen (sogenannte Analgetika-Asthma). Mediziner sprechen dann von einer pseudoallergischen Reaktion des Körpers: Es handelt sich dabei um keine Allergie, sondern um eine allergieähnliche Unverträglichkeit. Häufig sind Wirkstoffe von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) die Auslöser.
  • Auch Schadstoffe in der Luft wie Ozon, Stickstoffdioxid oder Schwefeldioxid können als Asthma-Ursachen infrage kommen.
  • Beim Anstrengungsasthma führt körperliche Belastung bei Betroffenen zu Atemnot. Es tritt während oder bis zu fünf Minuten nach einer körperlichen Anstrengung auf.  

Rauchen kann eine der Asthma-Ursachen sein

Welche Risikofaktoren muss ich beachten?

Bei Asthma gibt es Risikofaktoren, die eine Erkrankung begünstigen:

  • Es besteht ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, wenn eine atopische Erkrankung vorliegt: Das sind erbliche Überempfindlichkeiten, zu denen neben Neurodermitis auch Asthma gehört. Sind zum Beispiel beide Eltern an allergischem Asthma erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 60 bis 80 Prozent, dass ein Kind ebenfalls an allergischem Asthma erkrankt.
  • Rauchen und Passivrauchen: Tabakrauch kann Asthma verstärken und den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen.
  • Untergewicht bei der Geburt gilt ebenfalls als Asthma-Risikofaktor.