Was passiert bei einer Herzkatheteruntersuchung?
Eine Herzkatheteruntersuchung ist heutzutage ein bekannter Eingriff. Trotzdem ist sie nicht ungefährlich. Deshalb finden vor Herzkatheteruntersuchungen eingehende Gespräche zwischen Arzt und Patient statt. PraxisVITA erklärt, wann eine Herzkatheteruntersuchung nötig ist, was dabei passiert, wie sie abläuft und welche Risiken bestehen.
Bei einer Herzkatheteruntersuchung handelt es sich um eine minimalinvasive medizinische Untersuchung. Das bedeutet die Traumata am Körper werden hierbei so klein wie möglich gehalten. Dafür gab es 1956 den Nobelpreis für Medizin für den Arzt Werner Forßmann, der diesen Eingriff bei sich selbst durchführte. Forßmann untersuchte 1929 als erster Mediziner die rechte Herzklappe mit dieser Technik.
Wann ist eine Herzkatheteruntersuchung nötig?
Obwohl eine Herzkatheteruntersuchung mittlerweile ein alltäglicher Eingriff ist und nur minimalste Verletzungen am Körper verursachen, bleiben trotzdem immer gewisse Risiken. Deshalb wird eine Herzkatheteruntersuchung niemals leichtfertig verordnet. Nötig wird der Eingriff bei Herzkammer- oder Herzkranzgefäß-Erkrankungen.
Welche Arten von Herzkatheteruntersuchungen gibt es?
Ärzte unterscheiden zwischen zwei Arten der Herzkatheteruntersuchung. Eine für die rechte und eine für die linke Herzkammer. Meist wird allerdings zunächst die linke Herzkammer untersucht. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist die linke Herzkammer öfter gefährdet als die Rechte, zum anderen können bei einer Herzkatheteruntersuchung der linken Herzkammer weitere Gefäße, wie etwa die Aorten- und Mitralklappe und die Herzkranzgefäße untersucht werden. Bei einer Untersuchung der rechten Herzkammer kann auch die Lungenschlagader untersucht werden.
Was passiert bei einer Herzkatheteruntersuchung?
Bei einer Herzkatheteruntersuchung führt der Arzt einen dünnen Schlauch (den Katheter) über die Blutgefäße ein. Der Katheter wird entweder über die Leiste, die Ellenbeuge oder das Handgelenk eingeführt. Dafür wird die entsprechende Stelle örtlich betäubt. Sobald der Schlauch sein Ziel (entweder die linke oder die rechte Herzkammer) erreicht, schließt der Arzt ein Druckmessgerät an. So kann er den Druck der Herzkammer, der Aorta oder der Lungenschlagader messen. Durch Druckunterschiede kann der Arzt erkennen, ob die Herzklappe beispielsweise verengt ist.
Im Anschluss an die Druckmessung werden sehr häufig Kontrastmittel eingeführt. Dadurch kann der Arzt die Strukturen des Herzens oder vernarbtes Muskelgewebe auf einem Röntgenbildschirm erkennen und kleinste Auswurfteilchen aus dem Herzen entdecken. Die Kontrastmittel sind gesundheitlich unbedenklich, geben aber einen wertvollen Einblick ins Innere des Herzens.
Eine Herzkatheteruntersuchung wird nicht nur vorbeugend genutzt
Oft wird eine Herzkatheteruntersuchung schon bei ersten Anzeichen von Problemen angewandt. Das ist gut so, denn ein Arzt kann beispielsweise schon bei der vorbeugenden Untersuchung verstopfte Arterien erkennen und diese Verstopfung frühzeitig beseitigen oder einen Stent zur Erweiterung des Gefäßes setzen.
Allerdings werden Herzkatheteruntersuchungen auch oft nachträglich zur Beobachtung genutzt, beispielweise nach einem Herzinfarkt. Durch die Untersuchung kann der Arzt Verbesserungen oder Verschlechterungen schnell entdecken und eingreifen. Beispielsweise schon durch genannten Stent, der dafür sorgt, dass verengte Gefäßstellen erweitert bleiben und so für die nötige Durchblutung oder Sauerstoffversorgung garantiert.
Die Risiken einer Herzkatheteruntersuchung
Generell gilt die Herzkatheteruntersuchung als sicheres Verfahren. Nur sehr selten kann es zu Komplikationen kommen. So kann es in wenigen Fällen passieren, dass Patienten allergisch auf das Kontrastmittel reagieren. Diese allergische Reaktion kann aber, durch das schnelle Bemerken des Arztes, sicher und ganzheitlich bekämpft werden.
Auch kann es vorkommen, dass der Patient nach der Untersuchung unter Herzrhythmusstörungen leidet. Das tritt vor allem dann auf, wenn die Herzkammern untersucht wurden. Normalerweise sind diese Störungen aber ungefährlich und verschwinden nach ein paar Tagen. Im Ernstfall können sie länger anhalten und müssen behandelt werden. Dies kommt allerdings nur selten vor.