Was mein Rücken über Brustkrebs verrät

Brustkrebs hat verschiedene Symptome – doch die meisten davon sind vielen Frauen laut einer neuen Studie gar nicht bekannt. PraxisVITA erklärt, welche Symptome Sie neben Knoten in der Brust noch beachten sollten.
Forscher des University College London schlagen Alarm: Laut ihrer neuen Studie ist der Knoten in der Brust für viele Frauen das einzige erkennbare Symptom für Brustkrebs. Dass sich die Krankheit auch durch andere Anzeichen wie beispielsweise Rückenschmerzen bemerkbar machen kann, ist vielen Betroffenen dagegen nicht klar.
Symptome für Brustkrebs wurden nicht als solche erkannt
Für die Untersuchung verglichen die Forscher die Daten von 2.300 Frauen miteinander, bei denen zwischen den Jahren 2009 und 2010 Brustkrebs diagnostiziert wurde. Das Fazit: 76 Prozent der Frauen, die einen Knoten in ihrer Brust bemerkt hatten, suchten innerhalb von einer Woche ihren Gynäkologen für eine Abklärung auf. 17 Prozent hatten dagegen keinen Knoten, litten aber unter den anderen Symptomen der Krankheit. Dazu zählen Rückenschmerzen, eine Formveränderung der Brustwarze, schneller Gewichtsverlust, Brennen oder Ziehen in der Brust, sich plötzlich bildende Grübchen oder Rötungen sowie geschwollene Arme. Bei den restlichen sieben Prozent aller Probandinnen hatten sich weder ein Knoten noch andere Symptome bemerkbar gemacht.
Die Frauen, die keinen Knoten, dafür aber andere Symptome hatten, warteten durchschnittlich bis zu zwölf Tage, ehe Sie zum Arzt gingen. 15 Prozent von ihnen suchten sogar erst nach drei Monaten den Arzt auf. Zum Vergleich: Nur sieben Prozent der Frauen, die einen Knoten bei sich ertastet hatten, warteten genauso lange mit der ärztlichen Abklärung.
Frauen sollen mehr für Symptome sensibilisiert werden
„Unsere Untersuchung zeigt, dass im Durchschnitt eine von sechs Frauen bei Brustkrebs andere Symptome als einen Knoten in der Brust hat. Aber die meisten von ihnen gehen im Vergleich viel später zum Arzt“, so Monica Koo, eine der führenden Studienautoren und Krebsforscherin am University London College. Die Studie lege außerdem nahe, dass Frauen mehr für Brustkrebs-Symptome sensibilisiert werden müssten. Denn: „Je früher der Krebs diagnostiziert wird, desto höher sind die Überlebenschancen“, so Koo. Die Studienautoren empfehlen daher mehr Aufklärungskampagnen, damit Betroffene Symptome eher erkennen und frühzeitig den Arzt aufsuchen.
Brustkrebs: Auch immer mehr jüngere Frauen sind betroffen
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Allein in Deutschland gibt es jedes Jahr rund 70.000 Neuerkrankungen. Und obwohl das Durchschnittsalter der Patienten bei 65 liegt, ist bereits jede zehnte Frau bei der Diagnose jünger als 45 Jahre. Die Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert: Im Durchschnitt leben fünf Jahre nach der Diagnose noch etwa 83 bis 87 Prozent der Betroffenen.