Was ist Vitamin D3?
Vitamin D3 ist der bekannteste Vertreter unter den Vitaminen der D-Gruppe. Vielen ist es deshalb auch einfach nur als Vitamin D bekannt. Streng genommen gibt es allerdings noch vier weitere Vitamine der D-Gruppe. Warum Vitamin D3 einen Sonderstatus unter den Vitaminen hat und was es so wichtig für unseren Körper macht, erklärt PraxisVITA.

Was ist Vitamin D3?
Die umgangssprachliche Bezeichnung Vitamin D ist eigentlich nur eine weitere Vereinfachung des Begriffs Vitamin D3. In der Fachsprache wird es sogar noch komplizierter, denn sein eigentlicher Name ist Cholecalciferol. Dieser Begriff entstand allerdings erst wesentlich später. Seinen Namen bekam Vitamin D vom Chemiker Elmer Verner McCollum 1919. Als das vierte gefundene Vitamin, bekam es das D als Kennzeichen. Vitamin D3 findet sich nur in Zellen mit einem Zellkern. Manche Bakterien, Pflanzen und Pilze benötigen Vitamin D also nicht. Vitamin D3 ist ein wichtiger Transporteur für allerlei Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium.
Was macht Vitamin D3 so besonders?
Die meisten Menschen wissen, dass bei einem Vitamin D-Mangel in die Sonne gegangen werden sollte. Doch warum ist das so? Wie kann ein Vitamin durch Sonnenstrahlen in den Körper gelangen? Hier kommen wir zur Besonderheit von Vitamin D3 und seiner einzigartigen Stellung im System der Vitamine, denn Vitamin D3 kann von unserer Haut selbst hergestellt werden (der Begriff „Vitamin“ schließt eigentlich eine Eigenproduktion des Körpers aus). UV-B-Strahlung ist dafür jedoch unabdingbar, weswegen vielen Personen mit Vitamin D-Mangel geraten wird, in die Sonne zu gehen.
Wie viel Sonne ist für eine ausreichende Vitamin D3-Versorgung nötig?
Wer nun denkt, ein ausgiebiges Sonnenbad ist für einen ausgewogenen Vitamin D3-Haushalt nötig, der irrt. In unseren Breitengraden reichen 5 bis 25 Minuten täglich aus, um 90 Prozent unseres Vitamin D3-Bedarfs zu decken, je nach Hauttyp. Dabei müssen nicht einmal große Körperpartien Sonne abbekommen. Es reicht, wenn Sie Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen der Sonne aussetzen. Dabei sollten Sie auf die Jahreszeiten achten. Im Winter dauert es verständlicherweise etwas länger, bis der Körper genügend Strahlung aufgenommen hat als im Sommer. Achten Sie dabei auf Sonnenbrandgefahr!
Wie kann Vitamin D3 noch aufgenommen werden?
Unser Körper benötigt circa 20 Mikrogramm (µg) Vitamin D3 täglich. 90 Prozent davon können über Sonnenstrahlung von unserer Haut selbst produziert werden. Woher sollen also die restlichen zehn Prozent kommen? Ganz einfach: Über die Nahrung. Viele Fischarten sind reich an Vitamin D, wie zum Beispiel der Hering oder der Lachs. Auch das morgentliche Frühstücksei ist ein guter Vitamin D-Lieferant. Weitere Lebensmittel mit hohem Vitamin D-Gehalt sind:
- Käse und Butter
- Pilze
- Avocados
- Leber
Mittlerweile kann man Vitamin D3 auch in Apotheken und Drogeriemärkten als Nahrungsergänzung kaufen. Wer regelmäßig vor die Tür geht und abwechslungsreich frühstückt, hat dies allerdings nicht nötig.
Wie kann ein Vitamin D3-Mangel entstehen?
Wir alle wissen, dass zum Beispiel im Norden von Deutschland die Sonne eher selten zu sehen ist. Was kann man also tun, wenn die Sonne mal nicht scheint? Zum einen besitzt unser Körper auch für Vitamin D3 einen Speicher. Sollten Sie also einmal einen Tag kein Tageslicht abbekommen, bricht nicht gleich die Welt zusammen. Aufpassen sollten die Personen, die sich häufig in abgedunkelten Räumen aufhalten oder sich auch an sonnigen Tagen draußen verhüllt bewegen. Auch ältere Menschen leiden schneller unter einem Vitamin D3-Mangel, da ihre Haut die Sonnenstrahlung nicht mehr so gut aufnehmen kann.
Wie macht sich ein Vitamin D3-Mangel bemerkbar?
Ein Vitamin D3-Mangel kann schwere Konsequenzen für die Knochen haben. Erwachsene leiden dann an Osteomalazie (Knochenerweichung). Typische Symptome sind Muskelschwäche und Knochenschmerzen. Zudem steigt das Osteoporose-Risiko. Für Kinder kann ein Vitamin D3-Mangel sogar noch gefährlicher werden. Bei ihnen droht Rachitis. Eine Erkrankung, bei der die Knochen der Kinder mit zu wenig Mineralstoffen versorgt werden und sich dadurch verformen. Dies kann sogar in schweren Fällen den Schädel des Kindes betreffen.
Gibt es eine Überdosierung von Vitamin D3?
Eine Überdosierung an Vitamin D3 ist bei natürlicher Aufnahme so gut wie unmöglich. Unser Körper kann sehr viel Vitamin D3 speichern. Denkbar ist allerdings eine Überdosierung durch Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Die Folgen einer langanhaltenden Überdosierung von Vitamin D3 können Nierensteine und Nierenverkalkungen sein. Generell wird dazu geraten, dass Erwachsene nicht mehr als 100 Mikrogramm Vitamin D3 pro Tag zu sich nehmen sollten (also knapp das Fünffache des Tagesbedarfs). Kinder sollten nicht mehr als 50 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen.