Was ist Verstopfung (Obstipation)?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
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Verstopfung ist ein Tabuthema und zählt zugleich zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Der Stuhl ist hart oder klumpig und lässt sich nur durch starkes Pressen absetzen. PraxisVITA erklärt, wie Verstopfung entsteht und was hilft.
Was ist eine Verstopfung?
Von einer Verstopfung (Fachausdruck: Obstipation) spricht der Arzt dann, wenn der Betroffene Verdauungsstörungen schildert und sich diese Beschwerden auch objektiv nachvollziehen oder messen lassen. Eine Verstopfung liegt immer dann vor, wenn Betroffene weniger als dreimal pro Woche Stuhlgang haben. Für Säuglinge und Kleinkinder gilt: Einmal pro Woche Stuhlgang oder weniger sowie ein harter, trockener Stuhl deuten auf eine Verstopfung hin. Betroffene haben außerdem oft das Gefühl, sich nur unvollständig entleeren zu können. Dauert eine Verstopfung länger als drei Monate an, so liegt eine chronische Verstopfung vor. Wird rechtzeitig der Arzt aufgesucht, lassen sich die Beschwerden gut behandeln.
Grundsätzlich unterscheidet der Arzt zwei Formen der Verstopfung. Bei einer primären, funktionellen Verstopfung lässt sich keine organische Ursache feststellen. Eine sekundäre Verstopfung liegt immer dann vor, wenn die eigentliche Ursache eine andere Erkrankung (zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion) oder die Einnahme bestimmter Medikamente ist.

Verstopfung — eine Alterserscheinung?
Verstopfung ist auch eine Erkrankung des Alters, da ihre Häufigkeit ab dem 65. Lebensjahr zunimmt. Das hat drei Gründe:
- häufigere Erkrankungen, die eine Verstopfung auslösen können
- erhöhte Einnahme von Medikamenten, die Verstopfungen auslösen können (zum Beispiel Diuretika, Schmerzmittel)
- zu wenig Bewegung oder gar Bettlägerigkeit

Chronische Verstopfung: Wenn sich ein „Megakolon“ bildet
Bei einem Megakolon handelt es sich um eine Erweiterung des Darms, die vor allem durch chronische Verstopfung ausgelöst wird. Es ist aber auch möglich, dass das Phänomen angeboren oder die Folge einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Colitis ulcerosa ist. Durch eine Fehlbildung der Nervenstrukturen in der Darmwand zieht sich der Darmabschnitt zusammen. Dadurch kann der Darm nicht mehr richtig entleert werden, wodurch sich Stuhlansammlungen bilden. Diese führen dann schließlich zur Darmerweiterung. Ein Megakolon macht sich durch Symptome wie Erbrechen und einen dauerhaft aufgeblähten Bauch bemerkbar. Von der angeborenen Form, die auch als „Hirschsprung“ bezeichnet wird, sind eher Jungen als Mädchen betroffen – oft wird das Syndrom schon in der Kindheit diagnostiziert.
Die Beschwerden einer chronischen Verstopfung können mitunter belastend sein und Lebensqualität sowie Wohlbefinden deutlich einschränken. Experten vergleichen den Leidensdruck mit anderen chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus.
Woher kommt die Verstopfung?
Um eine Verstopfung erfolgreich behandeln zu können, ist es zunächst wichtig, die Ursache zu ergründen, denn häufig ist Verstopfung die Folge einer anderen Krankheit. In diesem Fall sollte zunächst die Grunderkrankung behandelt werden – oft löst sich die Verstopfung dann von selbst. Eine weitere mögliche Ursache ist Verstopfung als Nebenwirkung eines Medikaments. Bekannt für derlei unerwünschte Effekte sind zum Beispiel einige Präparate gegen Depressionen oder Allergien. Sprechen Sie hier mit Ihrem Arzt, ob eine Anpassung der Dosierung oder die Einnahme eines anderen Medikaments möglich ist, um die Verstopfung zu beheben.

Natürliche Hilfe gegen Verstopfung
Liegen keine organischen Ursachen vor, empfehlen Experten, zunächst mit natürlichen Mitteln zu versuchen, die Verdauung anzuregen. Gut eignen sich hier lösliche Ballaststoffe (z. B. Flohsamenschalen und Weizenkleie). Sie quellen den Stuhl auf, wodurch dieser verstärkt gegen die Dickdarmwand drückt und den Darm so zur Aktivität anregt. Generell ist eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Vollkorn sowie Obst und Gemüse ratsam, um die Verdauung in Schwung zu bringen. Des Weiteren ist es wichtig, mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag zu trinken.
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