Was ist Schonkost?
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Bei akuten oder chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, bei Verdauungsstörungen oder Nahrungsmittelintoleranzen, empfiehlt sich Schonkost, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Welche Lebensmittel gut verträglich und für eine Schonkost geeignet sind, lesen Sie hier.
Die Liste möglicher Ursachen für Bauchbeschwerden ist lang. „Jedes Organ, das an der Verdauung beteiligt ist – Magen, Bauchspeicheldrüse, Galle, Dickdarm und Dünndarm –, kann Probleme verursachen“, erklärt der Gastroenterologe Prof. Dr. med. Christian Trautwein. Mithilfe der Bauchschmerzen-Matrix lässt sich zuordnen, um welche Erkrankung es sich handeln könnte.
Auf der anderen Seite kann die Ursache der Beschwerden auch eher harmlos sein, sodass wir sie effektiv und sanft selbst behandeln können – mit Hausmitteln, Arzneien aus der Apotheke, die kein Rezept benötigen, und mit der richtigen Ernährung.
Schonkost lässt Magen und Darm zur Ruhe kommen
Schonkost ist eine Ernährungsform, die Magen und Darm bei Beschwerden entlasten soll. Sie wird bei vielen Erkrankungen des Verdauungssystems eingesetzt. Mediziner und Ernährungsfachkräfte bezeichnen Schonkost auch als leichte Vollwertkost oder als leichte Kost. Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes ist das Verdauungssystem gestört. Dann ist eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten notwendig, um seine Funktionsfähigkeit zurück zu erlangen.
Die Ziele einer Ernährungsumstellung auf Schonkost sind:
- Das das gesamte Verdauungssystem zu entlasten
- Beschwerden zu lindern
- Den Körper dabei unterstützen, gesund zu werden
Um diese Ziele zu erreichen, besteht die Ernährungsform aus leicht verdaulichen Lebensmitteln und Gerichten, die das Verdauungssystem beruhigen und es nicht noch zusätzlich reizen. Schonkost ist besonders gut verträglich. Je nach Art und Schwere der Erkrankung reicht die Schonkost von rein flüssiger Ernährung bis zur vollwertigen leichten Vollkost.

Welche Symptome kann Schonkost lindern?
Schonkost ist dann notwendig, wenn Magen oder Darm schmerzhafte Symptome zeigen. Das kann z.B. der Fall sein bei:
- Durchfall
- Verstopfung
- Sodbrennen
- Übelkeit/Erbrechen
- Blähungen
- Völlegefühl
- Bauchschmerzen, Magendruck
Welche Krankheiten erfordern Schonkost?
Bei diesen akuten oder chronischen Krankheiten wird die Schonkost häufig verordnet:
- Magen-Darm-Grippe
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Lebensmittelvergiftung
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus-Crohn, Colitis ulcerosa, Divertikulitis)
- Magengeschwüre
- Zwölffingerdarmgeschwüre
- Magenschleimhautentzündung
- Refluxkrankheit
- Lebererkrankungen
- Gallenerkrankungen
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Reizdarmsyndrom
Bei chronisch-entzündlichen Darmkrankungen, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Verdauungsstörungen wie dem Reizdarm reicht es allerdings nicht aus, ein paar Tage Schonkost einzulegen. Betroffene sollten in diesen Fällen eine umfassende Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.
Schonkost – Schritt für Schritt
Nehmen Sie bei Erkrankungen des Verdauungstraktes für ein bis zwei Tage zunächst nur warmen Tee (z.B. Kamille, Heidelbeere) schlückchenweise zu sich. Besteht die Gefahr der Dehydrierung, weil Sie an Erbrechen und/oder Durchfall leiden, fügen Sie dem Tee vier Gramm Traubenzucker und eine Prise Salz hinzu. Vertragen Sie Flüssigkeit, können Sie die Schonkost um feste Nahrung erweitern.
Basis für die Schonkost ist eine vollwertige ausgewogene Ernährung nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Demnach sollten 50 bis 55 Prozent der Lebensmittel aus Kohlenhydrate wie zum Beispiel Brot, Nudeln und Reis bestehen. Die Fettaufnahme sollte 30 Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen und 15 bis 20 Prozent sollten aus Eiweiß bestritten werden.

Schonkost-Nahrungsmittel
Diese Lebensmittel werden im Rahmen der Schonkost empfohlen:
Getränke
Gut verträgliche Getränke | Schlecht verträgliche Getränke |
---|---|
Kohlensäurearmes/stilles Mineralwasser | Kohlensäurehaltige Getränke |
Getreidekaffee | Kaffee |
Tee (z.B. Fenchel, Kümmel, Anis, Kamille, Malve, Brennessel) | Schwarzer Tee |
Gemüsesäfte, verdünnte Obstsäfte | Alkohol |
Schonende Milch und Milchprodukte
Gut verträgliche Milchprodukte (unter 1,5% Fett bzw 45% Fett i. Tr.) | Schlecht verträgliche Milchprodukte (über 20% Fett bzw 45% Fett i. Tr.) |
---|---|
Milde Käsesorten (wie Harzer, Frischkäse, Hüttenkäse) | Quark |
Würzige Schmelz-, Schnitt-, Schimmel- und Weichkäsearten | Sahnequark |
Rahm, Sauerrahm | |
Kefir | |
Süße Sahne | |
Joghurt | |
Buttermilch |
Getreideprodukte
Gut verträgliche Getreideprodukte | Schlecht verträgliche Getreideprodukte |
---|---|
Vollkorntoast | Frisches Brot |
Älteres Brot | Grobes Vollkornbrot, Pumpernickel |
Knäckebrot | Blätterteig, Fettgebackenes, Sahne- und Cremetorten |
Zwieback | Frisches Hefegebäck |
Weißbrot | |
Einfache Rührkuchen und Kekse, Quark-Öl-Teig-Kuchen, Obstkuchen | |
Leichte Hefeprodukte | |
Getreideflocken |
Beilagen
Gut verträgliche Beilagen | Schlecht verträgliche Beilagen |
---|---|
Kartoffeln (als Brei, Klöße, Pellkartoffeln) | Bratkartoffeln |
Reis | Pommes |
Nudeln | Nudeln mit Sauce |
Grieß | Kroketten |
Gemüse
Gut verträgliches Gemüse | Schlecht verträgliches Gemüse |
---|---|
Brokkoli | Kohl (Blumen-, Rosen-, Rot- und Weißkohl) |
Feine Erbsen | Hülsenfrüchte |
Grüner Salat | Rohkost |
Fenchel | Essiggemüse (wie Sauerkraut) |
Kohlrabi | Pilze |
Karotten | Lauch |
Kürbis | Paprika |
Zucchini | Oliven |
Grüne Bohnen | Gurken |
Tomaten | Zwiebeln |
Obst
Gut verträgliches Obst | Schlecht verträgliches Obst |
---|---|
Apfel | Stein- und Kernobst (wie Pflaumen, Kirschen, Aprikosen) |
Birne | Zitrusfrüchte |
Bananen | Weintrauben |
Beeren | Unreifes Obst |
Melone |
Fleisch, Fisch und Eier
Gut verträgliche tierische Produkte | Schlecht verträgliche tierische Produkte |
---|---|
Fettarmes Muskelfleisch von Rind, Kalb, Geflügel, Wild | Fettreiches, geräuchertes, gepökeltes, scharf angebratenes Fleisch, Ente, Gans, Geflügelhaut |
Geflügelwurst, Kochschinken, Bierschinken, Corned Beef, kalter Braten | Fette und geräucherte Wurstwaren |
Magere Süß- und Salzwasserfische, Schalen und Krustentiere | Fette, geräucherte, eingelegte, konservierte Fische, Aal, Hering, Lachs, |
Weiche Eier, fettarme Eierspeisen | Harte Eier, fettreiche Eierspeisen |
Brotaufstriche/Süßes
Gut verträgliche Süßigkeiten | Schlecht verträgliche Süßigkeiten |
---|---|
Marmelade | Schokoaufstrich |
Fruchtgelee | Erdnussbutter |
Honig | Schokolade |
Bananen-Chips | Schokoriegel |
Gummibärchen | Marzipan |
Fruchtriegel | Pralinen |
Süßigkeiten mit Zuckeraustauschstoffen (Sorbit, Xylit, Mannit) |
Kuchen/Gebäck
Gut verträgliches Gebäck | Schlecht verträgliches Gebäck |
---|---|
Fettarme Rührkuchen | Stark gezuckertes oder sehr fettiges Gebäck, wie Schmalzgebäck/ Donuts |
Kuchen mit Biskuitteig | Rosinenkuchen |
Käsekuchen | Sahnetorten (z.B. Käsesahne, Sacher-Torte, Schokoladen-Torte) |
leichte Hefekuchen, z.B. Apfelkuchen | Creme-Torten (z.B. Frankfurter Kranz) |
Kuchen aus Quark-Öl-Teig | Blätterteig-Gebäck (z.B. süsse Schweineohren, Käsestangen, Schokocroissant) |
Obstkuchen mit geeigneten Früchten | |
Baiser | |
Kekse ohne Nüsse | |
Butterkekse |
Die Tabellen gelten als Orientierungshilfe und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Zubereitung der Nahrungsmittel
Eine wichtige Rolle bei der Schonkost spielt die Zubereitung – Paniertes, Gebratenes, Frittiertes oder Geräuchertes belastet den Magen. Dämpfen, kochen, dünsten oder grillen Sie Speisen. Die Gerichte bleiben auf diese Art fettarm und verlieren kaum Vitamine. Gemüse können Sie auch in der Pfanne garen – allerdings nicht mit Fett, sondern mit Wasser. Alle Gararten, die Fett für die Zubereitung erfordern, sind schwer verträglich. Wer gar nicht ohne Fett auskommt, kann alternativ eine kleine Menge pflanzliches Öl, Butter oder Margarine hinzu geben.
Schonend genießen
Um den Magen nicht zu reizen, raten Ärzte dazu, sechs kleine Portionen über den Tag verteilt einzunehmen und dabei ausreichend Wasser oder Kräutertees zu trinken – bis zwei Liter täglich, gern auch mehr. Langsames Essen und bewusstes Zerkauen macht die Nahrung mit Hilfe des Speichels bereits im Mund besser verdaulich. Rohes Gemüse wird in Form einer pürierten Suppe magenfreundlich. Auch Obst, das zu Mus oder Püree verarbeitet wird, ist leicht verdaulich.
Würzen Sie nur mit frischen, milden Gartenkräutern. Scharfe Gewürze wie Knoblauch, Pfeffer und Chili reizen die Schleimhäute des Magens und Darms. Besonders beruhigend sind Anis, Fenchel, Kamille, Kümmel und Koriander.
Wie lange ist eine Schonkost sinnvoll?
Wenn der zuständige Arzt keine Empfehlung für die Dauer der Schonkost-Ernährung gegeben hat oder Sie sich eine Schonkost selbst verschrieben, sollten Sie sich so lange magenschonend ernähren, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind. In der Regel dauern die Beschwerden nicht länger als zwei Wochen an. Sollten Sie dennoch Unwohlsein verspüren oder sogar Blut in Ihrem Urin entdecken, suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
Weitere Tipps sowie Rezepte mit magenschonender Kost können Sie hier entdecken.
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