Was ist Kurzsichtigkeit und wie wird sie behandelt?
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Bei einer Kurzsichtigkeit (Myopie) sehen die Betroffenen Gegenstände in der Nähe scharf, die Augen können sich jedoch nicht passend auf entfernte Ziele einstellen, sodass diese unscharf gesehen werden. Praxisvita erklärt, wie eine Kursichtigkeit entsteht und was dagegen hilft.
Was ist Kurzsichtigkeit?
Das menschliche Auge funktioniert ähnlich wie eine Kamera: Hornhaut und Linse stellen zusammen das Objektiv dar und bilden die einfallenden Lichtstrahlen auf der Netzhaut ab. Sie entspricht also am ehesten dem Film oder den heutigen Speicherchips, auf denen die Informationen zusammentreffen und festgehalten werden. Hornhaut und Linse müssen die Lichtstrahlen jedoch bündeln, damit sie auf die entsprechenden Punkte auf der Netzhaut treffen. Nur dann entsteht ein scharfes Bild. Diese Bündelung bezeichnet der Augenarzt als Brechkraft. Angegeben wird sie in der Einheit Dioptrien.
Bei einem gesunden Auge liegt die Dioptrienzahl ungefähr bei 65. Kurzsichtigkeit entsteht, wenn die gebündelten Lichtstrahlen bereits vor der Netzhaut aufeinandertreffen – und auf der sogenannten Sehgrube (Fovea centralis) der Netzhaut nicht an einem Punkt landen. Die Bildinformationen werden nicht optimal gesammelt, sodass an das Gehirn ein unscharfes Bild vermittelt wird. Ursache ist meistens ein zu langer Augapfel. Möglich ist auch eine zu hohe Brechkraft von Hornhaut und Linse, die zum Beispiel durch eine zu starke Krümmung der Hornhaut entstehen kann und Kurzsichtigkeit auslöst.

Kursichtigkeit: Ein Frauenproblem?
Da die Bündelung der Lichtstrahlen bei Kurzsichtigkeit vor der Netzhaut aufeinander trifft, wird der Grad der Fehlsichtigkeit mit einem Minuszeichen versehen, zum Beispiel -2,1 Dioptrien. Die Sehkraft ist bei Kurzsichtigkeit übrigens nicht grundsätzlich schlechter. Tatsächlich können die Betroffenen nahe Gegenstände sogar häufig weitaus besser erkennen als ihre Mitmenschen. Nur das Scharfstellen in der Entfernung funktioniert nicht richtig – wie bei einem kaputten Autofokus in der Kamera. Frauen sind von Kurzsichtigkeit häufiger betroffen als Männer. Kurzsichtigkeit wird meistens durch eine Sehhilfe korrigiert. Sie lässt sich häufig auch durch eine Operation beheben.

Neueste Forschung: Kurzsichtigkeit unter jungen Menschen nimmt zu
Laut einer neuen Studie nimmt die Kurzsichtigkeit unter jungen Menschen zu – besonders in höheren Bildungsschichten. Demnach leiden Personen zwischen 25 und 29 Jahren fast doppelt so häufig unter einer Myopie als ältere Menschen zwischen 55 und 59 Jahren. Dabei scheint auch der jeweilige Bildungsgrad eine Rolle zu spielen: Akademiker sind von der Kurzsichtigkeit erheblich öfter betroffen als Personen mit einem geringeren Bildungsgrad. Die Forscher glauben, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren dafür verantwortlich ist. Dazu zählt beispielsweise, dass Akademiker mehr lesen und eher drinnen am Computer arbeiten, als draußen tätig zu sein. Allerdings sollen auch die Gene und die Ernährung eine Rolle spielen. Alle Ergebnisse der Studie finden Sie in unserem Artikel „Sind wir bald alle blind?"
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