Reibeisenhaut (Keratosis pilaris) – Symptome und Behandlung

Reibeisenhaut (Keratosis pilaris) ist eine Hautstörung, bei der die Haarfollikel verhornen. Etwa die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen sind davon betroffen. Die roten Pickelchen treten hauptsächlich an Oberarmen, Beinen und Gesäß auf. Keratosis pilaris ist weder schmerzhaft noch ansteckend und lässt sich durch entsprechende Hautpflege lindern.

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Was ist Reibeisenhaut?

Bei Keratosis Pilaris (Reibeisenhaut) handelt es sich um eine genetisch bedingte Verhornungsstörung der Haut. Häufig tritt sie in Form von roten Pickelchen an den Oberarmen auf. 

Rund um die Haarfollikel bilden sich kleine Hautknötchen, die wie rote oder weiße Pickelchen aussehen. Diese Verhornungen (Keratosen) treten meist an diesen Körperstellen auf:

  • Außenseiten der Arme
  • an den Oberschenkeln
  • am Gesäß
  • auf den Wangen

Die Pickel sehen aus wie die sogenannte Gänsehaut und fühlen sich rau an – daher der Begriff Reibeisenhaut.

Reibeisenhaut: Das sind Ursachen & Symptome

Die Ursache der Verhornungsstörung der Haut ist eine Überproduktion von Keratin. Das Protein gehört zu den Hauptbestandteilen von Haut, Haaren und Nägeln und wird vom Körper selbst gebildet. Produziert der Körper zu viel des Proteins, verstopft es die Öffnungen der Haarfollikel auf der Haut. Meist tritt die Hautveränderung erstmals im Kindes- und Jugendalter auf und heilt bis zum Erwachsenenalter von allein aus. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Rund 50 bis 70 Prozent aller Menschen mit Reibeisenhaut haben ebenfalls betroffene Familienmitglieder ­– Experten gehen deshalb von einer genetischen Ursache der Hautstörung aus.

Begünstigt wird das Auftreten von Keratosis pilaris durch trockene Haut. Häufig tritt sie auch als Begleitsymptom bei Neurodermitis (Atopisches Ekzem) auf.

Was hilft gegen Reibeisenhaut (Keratosis pilaris)?

Eine ursächliche Behandlung der Keratosis pilaris gibt es bisher nicht, jedoch ist eine Linderung der Symptome möglich. Die roten Pickelchen sind zwar nicht schmerzhaft, stellen aber für viele Betroffene ein kosmetisches Problem dar, das sie beseitigen möchten. Patienten sollten die Pickelchen keinesfalls aufkratzen, denn dadurch können Entzündungen entstehen. Vor der Behandlung sollten Sie bei einem Dermatologen (Hautarzt) abklären, ob Sie tatsächlich unter Reibeisenhaut leiden oder eine andere Hautstörung oder Erkrankung vorliegt. Zur Diagnose der Keratosis pilaris reicht dem Experten ein Blick auf die betroffenen Hautstellen.

Cremes gegen Reibeisenhaut

Die Therapie erfolgt mit hornlösenden, hydratisierenden und rückfettenden Salben. Wenn die Symptome der Keratosis pilaris nur schwach ausgeprägt sind, bessert sich Ihre Haut oftmals bereits durch die Verwendung feuchtigkeitsspendender (hydratisierender) und rückfettender Hautlotionen. Ist die Reibeisenhaut stärker ausgeprägt, werden zur Behandlung medizinische Salben verwendet. Sie dienen dazu, die Verhornung der Haut aufzuweichen. Dadurch lassen sich die abgestorbenen Hautzellen leichter lösen und entfernen.

Diese Wirkstoffe in Salben eignen sich zur Behandlung der Reibeisenhaut:

  • Salizylsäure
  • Hydroxycarbonsäuren
  • Harnstoff
  • Milchsäure

Wenden Sie, falls der Hautarzt Ihnen nichts anderes verordnet hat, die Salbe nach dem Reinigen durch sanftes Einmassieren zweimal täglich an.

Hausmittel gegen Reibeisenhaut

Vielen Patienten hilft auch ein sanftes Peeling zum selber machen, um Keratosis pilaris in den Griff zu bekommen. Ideal ist zum Beispiel das Grapefruit-Peeling. So geht’s:

  1. Pressen Sie eine Grapefruit aus
  2. Vermischen Sie den Saft mit 40 Gramm Salz aus dem Toten Meer (Apotheke) und geben drei Esslöffel Sonnenblumenöl hinzu.
  3. Massieren Sie das Peeling für etwa drei Minuten sanft auf der betroffenen Hautstelle und waschen es dann mit warmem Wasser ab.

Lose Hautschüppchen werden so entfernt und die Durchblutung verbessert. Um Reibeisenhaut vorzubeugen, sollten Betroffene gerade im Winter auf Cremes und Hausmittel gegen trockene Haut zurückgreifen.

Achten Sie darauf, die betroffenen Hautstellen ein- bis zweimal täglich schonend mit Wasser und einer milden Lotion zu reinigen. Vermeiden Sie zu heftiges Schrubben der Haut, um Reizungen zu vermeiden.

Quellen:

Meurer, M., Aschoff, R., & Gahr, M. (2005): "Erkrankungen der Haut", In: Pädiatrie (pp. 1043-1073). Springer, Berlin, Heidelberg