Wasservergiftung: Ab dieser Menge ist Wasser schädlich!

Von einer Wasservergiftung ist die Rede, wenn der Körper mit zu viel Wasser versorgt wird. Aber was genau passiert dann im Körper? Und welche Symptome treten bei einer Wasservergiftung auf?

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Wasser ist für den Menschen lebenswichtig, da der Körper es für alle Körperfunktionen braucht. Ohne Wasser würden wir nach spätestens drei Tagen sterben. Deswegen ist es kaum vorstellbar, dass Wasser auch schädlich für den Körper sein kann. In seltenen Fällen ist dies jedoch der Fall: Befindet sich zu viel Wasser im Körper, kann es ab einer gewissen Menge zu einer Wasservergiftung kommen.

Eine Frau schenkt sich am Spülbecken Wasser ein
Wasser ist nicht nur gesund, sondern auch lebensnotwendig. Aber ein zu hoher Wasserkonsum kann auch schädlich sein Foto: iStock/draganab

Was ist eine Wasservergiftung?

Eine Wasservergiftung (Hyperhydration) ist ein Wasserüberschuss im Körper. Dieser entsteht, wenn zu viel Wasser aufgenommen beziehungsweise zu wenig Wasser ausgeschieden wird.

Dabei laufen im Körper folgende Prozesse ab:

  • Durch die zu große Menge Wasser im Körper gerät der Elektrolythaushalt ins Ungleichgewicht. Es kommt zu einem starken Natriummangel (Hyponatriämie).

  • Der Körper läuft auf Sparflamme, um den Salzverlust auszugleichen. Er hemmt unter anderem den Harndrang, um nicht noch mehr Salze zu verlieren.

  • Es strömt Wasser in die Zellen. Dadurch kann unter anderem die Lunge Schaden nehmen.

Ab wie viel Liter droht eine Wasservergiftung? Diese Menge kann schädlich sein

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, jeden Tag rund 1,5 Liter Wasser zu trinken. Wer über den Tag verteilt die doppelte oder dreifache Menge Wasser zu sich nimmt, muss sich jedoch noch lange keine Sorgen machen, dass er eine Wasservergiftung erleidet. Dafür braucht es sehr viel mehr. Denn die Nieren können überschüssiges Wasser wieder ausscheiden. Ein erwachsener Mensch muss an einem Tag über 20 Liter Wasser zu sich nehmen, damit Vergiftungserscheinungen auftreten.

Erst durch eine Störung der Nierenfunktion sowie bei Leber- und Herzerkrankungen steigt das Risiko für eine Wasservergiftung, wenn man zu viel Wasser zu sich nimmt. Dann ist nämlich die Ausscheidungsfähigkeit des Körpers gestört, sodass mehr Wasser gespeichert wird. Auch manche Medikamente, wie etwa Antidepressiva, können eine übermäßige Speicherung von Wasser im Körper zur Folge haben.

Wasservergiftung: Welche Symptome treten auf?

Eine Wasservergiftung kann sich unter anderem durch folgende Symptome äußern:

  • Kopfschmerzen

  • Unwohlsein

  • Verwirrtheit

  • Lethargie

  • Schwindel

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Krämpfe

Je nach Schweregrad können die Symptome unterschiedlich ausfallen. In besonders schweren Fällen kann eine Wasservergiftung tödlich sein. Besonders in Verbindung mit einem Natriummangel drohen bei einer Wasservergiftung Organschäden.

Wasservergiftung – was tun?

Wer Anzeichen einer Wasservergiftung an sich bemerkt, sollte sich umgehend in medizinische Behandlung begeben. Das Wichtigste ist, die Flüssigkeitszufuhr sofort zu stoppen. Zu einer Besserung kommt es in der Regel innerhalb weniger Tage, wenn maximal ein Liter Flüssigkeit täglich eingenommen wird. Zudem kann durch den Verzehr salzhaltiger Lebensmittel der Salzhaushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Medikamente, die eine Hyperhydratation begünstigen, sollten nach ärztlicher Verordnung abgesetzt werden. In manchen Fällen empfehlen Ärzt:innen bei einer Wasservergiftung die Einnahme von Diuretika, die die Wasserausscheidung über den Urin fördern.

Quellen:

Morlion BJ. Wasser, Elektrolyte und SäureBasen-Haushalt. In: Biesalski HK, Bischoff SC, Puchstein C (Hg) Ernährungsmedizin. 4., überarb. und erw. Aufl. Thieme, Stuttgart (2010)

Hyperhydratation, in: msdmanuals.com

Referenzwerte Wasser, in: dge.de