Was ist ein Spermiogramm?
Trotz vieler Versuche noch nicht schwanger? Das kann mehrere Ursachen haben. Mithilfe eines Spermiogramms lässt sich die Zeugungsfähigkeit des Mannes überprüfen.
Ja, auch für den Mann gibt es eine Möglichkeit, Zeugungsfähigkeit bzw. Fruchtbarkeit untersuchen zu lassen. Ein Spermiogramm kann Aufschluss über Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien geben. Bleibt der Kinderwunsch längere Zeit unerfüllt, fragen sich Frau und Mann nach einiger Zeit, woran das liegen mag. Sie sucht den Frauenarzt auf, lässt sich untersuchen. Und er? Auch er kann dies tun - und einen Fruchtbarkeitstest in Form eines Spermiogramms vornehmen.
Doch viele Männer scheuen sich vor der Vorstellung, ihr Ejakulat von einem Arzt analysieren zu lassen. Hierzu besteht jedoch kein Grund. Beim Fruchtbarkeitstest für den Mann handelt es sich um ein standardisiertes Verfahren, welches in kurzer Zeit Gewissheit bringt.
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Was ist ein Spermiogramm und wann ist es sinnvoll?
Ein Spermiogramm ist das Ergebnis einer Spermaanalyse. Die Untersuchung wird zur Beurteilung der Fruchtbarkeit bzw. Zeugungsfähigkeit des Mannes von einem Arzt (Urologe) durchgeführt. Wenn ein Paar bereits längere Zeit erfolglos versucht, schwanger zu werden und der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, sollte das Paar einen Urologen aufsuchen und sich über einen Spermatest informieren. Auch wenn die Frau schon etwas älter ist, ergibt ein Spermiogramm durchaus Sinn. Denn mit steigendem Alter wird die Empfängnis immer schwieriger. Die Untersuchung überprüft, ob Qualität, Anzahl und Form der Spermien der Grund für eine ausbleibende Schwangerschaft ist. Außerdem wenden Mediziner diese Analysemethode nach einer Sterilisation (Vasektomie) an, um zu überprüfen, ob der Eingriff erfolgreich war.
Die Basis: Normwerte der WHO
Festgelegt wurden die Normwerte für ein vom Arzt durchgeführtes Spermiogramm von der Weltgesundheitsorganisation WHO. Diese Normwerte beruhen auf den Ergebnissen von Spermauntersuchungen bei fruchtbaren Männern. Sind Auffälligkeiten sofort ein Indiz für Unfruchtbarkeit? Nein. Die Qualität der Samenzellen kann auch vorübergehend beeinträchtigt werden - zum Beispiel durch Nikotin, Alkohol oder Stress. Bei einem auffälligen Ergebnis muss der Arzt deshalb auch einen zweiten Test durchführen, um einen krankhaften Befund auszuschließen.

Wie viele Spermien sind für die Untersuchung nötig?
Die WHO gibt vor, dass das Spermiogramm mindestens 15 Millionen Spermien pro Milliliter ergeben muss. Für die Empfängnis reichen natürlich auch weniger, gebraucht wird schließlich nur eines. Doch dann kann es wesentlich länger dauern, bis die Frau schwanger wird.
Spermiogramm: Wie läuft ein Spermatest ab?
Die Spermauntersuchung wird nach einigen Tagen der sexuellen Enthaltsamkeit durchgeführt. Die WHO empfiehlt hier drei bis fünf Tage. In diesem Zeitraum sollte der Mann keinen Samenerguss haben. So wird sichergestellt, dass das Ejakulat viele gesunde Spermien enthält.
Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, sollte die Spermaprobe frisch sein. Das lässt sich am besten gewährleisten, wenn der Mann in einem beim Arzt speziell dafür bereitgestellten Raum masturbiert und das Ejakulat in einem sterilen Behälter auffängt. Dieser wird anschließend sofort abgegeben.
In manchen Fällen besteht auch die Möglichkeit, die Spermaprobe zu Hause mit dem sterilen Behälter aufzufangen und ins Labor zu bringen. Informationen zum genauen Vorgehen (z.B. Aufbewahrung) sollten genauestens mit dem Arzt besprochen werden. Nur so kann ein wahrheitsgemäßes Ergebnis erzielt werden.
Zunächst wird die Flüssigkeit ohne Hilfsmittel vom Arzt beurteilt. Und zwar anhand folgender Kriterien:
- Farbe
- Geruch
- Volumen
- pH-Wert
Welche Werte erhebt die mikroskopische Untersuchung?
Bei der Untersuchung im Labor werden folgende Punkte genauer unter dem Mikroskop analysiert:
- Spermienanzahl
- Spermienkonzentration
- Anteil vitaler Spermien
- Anteil beweglicher Spermien
- Anteil vorwärtsbeweglicher Spermien
- Anteil normalgeformter Spermien
- Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)

Was die Ergebnisse eines Spermiogramms bedeuten
Als zeugungsfähig gilt ein Mann, wenn die Ergebnisse des Spermiogramms innerhalb der vorgegebenen Normwerte liegen. Liegen die Ergebnisse unterhalb der Normwerte heißt das jedoch nicht sofort, dass er unfruchtbar bzw. zeugungsunfähig ist, sondern lediglich, dass seine Samenflüssigkeit und die Samenzellen nicht optimaler Qualität entsprechen. Gründe können unter anderem sein: Genetische und hormonallen Störungen, Krampfadern der Hoden (Varikozele), Entzündungen der Harn- oder Geschlechtsorgane, Mumps-Infektion in der Kindheit, Hodenverletzungen. Einige Ursachen lassen sich durch Behandlungen beheben.
Wichtig zu wissen: Auch bei auffälligen Ergebnissen des Spermiogramms, muss es sich nicht automatisch um eine Zeugungsunfähigkeit handeln. Es kann sich auch um einen vorübergehenden Zustand handeln. Genauso kann die Spermienqualität eines gesunden, fruchtbaren Mannes bedingt durch Stress, Nikotin oder Alkohol stark schwanken. Bei einem auffälligen Ergebnis wird ein zweites Spermiogramm untersucht.
Was kostet ein Spermiogramm?
Wenn ein Paar schon längere Zeit versucht, schwanger zu werden und der Kinderwunsch bisher ausgeblieben ist, besteht die Chance, dass die Kosten für ein Spermiogramm von der Krankenkasse übernommen werden. Die Kosten für den Spermatest beim Urologen betragen meist zwischen 60 und 90 Euro.