Was ist ein Eisenmangel (Sideropenie)?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
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Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Der Körper braucht es vor allem für die Blutbildung. Praxisvita verrät, woran Sie einen Eisenmangel erkennen und welche Hausmittel helfen.
Was ist Eisenmangel?
Bei einem Eisenmangel steht dem Körper zu wenig Eisen zur Verfügung. Eisen ist für den Körper lebensnotwendig. Als Spurenelement kommt es vor allem im roten Blutfarbstoff (Hämoglobin), aber auch im Muskelfarbstoff (Myoglobin) und einigen Enzymen vor. Ein Eisenmangel äußert sich vor allem durch Blässe und Antriebslosigkeit – er kann aber auch schwerwiegendere Folgen haben.
Warum ist Eisen für den Körper so wichtig?
Hämoglobin ist in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) enthalten und verleiht ihnen ihre typische Farbe. Die roten Blutkörperchen übernehmen mit Hilfe des Hämoglobins die Aufgabe, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid zu binden und zum Gewebe beziehungsweise zur Lunge zu bringen. Da Eisen ein Bestandteil des Hämoglobins ist, wirkt sich Eisenmangel unter anderem negativ auf die Bildung der roten Blutkörperchen (sogenannte Erythropoese) und die Sauerstoffversorgung des Körpers aus.

Bei Eisenmangel ist die Bilanz des Eisens negativ. Welche Faktoren aber fließen aber in die Bilanzrechnung ein? Auf der Plus-Seite steht die Ernährung. Hierüber beziehen wir Eisen. Der Körper nimmt einen Teil des Eisens aus der Nahrung auf und transportiert es zu seinen Speichern (Ferritin, Hämosiderin). Sie liegen vor allem in Leber und Milz. Bei Bedarf greift der Körper auf diese Speicher zurück, etwa für die Blutbildung.
Blut- und Zellverluste durch Eisenmangel
Auf der Minus-Seite von Eisenmangel stehen Blut- und Zellverluste. Neben der monatlichen Regelblutung bei Frauen verliert jeder Mensch beständig Eisen – da immer wieder Zellen abgestoßen und durch neue ersetzt werden (etwa Zellen der Darmschleimhaut). Kleinere oder größere Blutungen wirken sich ebenso auf die Eisenbilanz aus. Der Körper reagiert darauf, indem er den Darm darauf vorbereitet, verstärkt Eisen aus der Nahrung aufzunehmen und zu verwerten (erhöhte Eisen-Resorption).
Um einen Eindruck zu bekommen, wie viel Eisen im Normalfall im Körper enthalten ist: Bei Frauen sind es 38 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, bei Männern 50 Milligramm pro Kilogramm. Für einen 70 Kilogramm schweren Menschen wären dies etwa drei Gramm Körper-Eisen.
Eisenmangel mit eisenhaltigen Lebensmitteln vorbeugen
Täglich verliert ein Mensch etwa ein bis zwei Milligramm Eisen, das er über seine Ernährung ersetzen muss, um einen Eisenmangel zu verhindern.
Bei einer Unterversorgung greift der Körper zunächst auf seine Eisenspeicher zurück. Symptome sind dann meist noch nicht erkennbar. Erst wenn die Reserven erschöpft sind, kann der Körper seine Funktionen nicht mehr optimal erfüllen. Die Blutbildung beispielsweise ist verändert; die Blutzellen geraten zu klein und transportieren nicht genug Sauerstoff (sogenannte mikrozytäre Anämie). Eine weitere Art des Eisenmangels ist, dass zwar ausreichend Speicher-Eisen vorliegt, der Körper dieses aber nicht nutzen kann.
Eisenmangel – die drei Arten im Überblick:
- Latenter Eisenmangel: Die Eisenspeicher leeren sich; dennoch ist noch ausreichend Eisen für die Blutbildung vorhanden.
- Absoluter Eisenmangel: Die Eisenspeicher sind leer; Symptome eines Eisenmangels treten auf.
- Funktioneller Eisenmangel mit normalem oder erhöhtem Gesamtkörpereisen: Zwar sind die Eisen-Reserven gefüllt, doch kann der Körper nicht darauf zurückgreifen.

Frauen leiden häufig unter Eisenmangel
Eisenmangel ist ein häufiges Phänomen, das vor allem bei Frauen vorkommt. So ist schätzungsweise jede zehnte Frau von einem leichten Mangel (latenter Eisenmangel) betroffen. Bei Männern sind es etwa drei Prozent. Weitere Quellen legen nahe, dass 10 bis 15 Prozent der Kinder in Europa mit Eisen unterversorgt sind.
Eisenmangel durch vegetarische Ernährung?
Da Fleisch ein guter Eisenlieferant ist, wird oft behauptet, dass Vegetarier häufiger unter Eisenmangel leiden. Allerdings gilt für Vegetarier dasselbe wie für Fleischliebhaber: Solange die Ernährung ausgewogen ist, lässt sich ein Eisenmangel verhindern. Denn nicht nur Fleisch liefert Eisen für den Stoffwechsel, sondern auch viele pflanzliche Lebensmittel. Der Körper nimmt es zwar nicht so gut auf, dem lässt sich aber entgegen wirken: Mithilfe von Vitamin C kann der Körper pflanzliches Eisen besser verwerten. Dazu genügt schon ein Glas Orangensaft vor dem Essen. Eine Handvoll Kürbiskerne oder Sesamsamen decken den Tagesbedarf an Eisen, aber auch Roggenvollkornbrot, Hülsenfrüchte, Zucchini und Nüsse eignen sich gut.
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