Was ist ein Burnout und wie wird er behandelt?
Seit Jahren geistert der Begriff „Burnout“ (auch „Burn-out“) durch die Medien. Immer häufiger ist von Politikern, Sportlern oder anderen Prominenten die Rede, die unter dem Zustand des „Ausgebranntseins“ leiden. Praxisvita erklärt, was ist ein Burnout überhaupt ist und wie er behandelt wird.
Was ist Burnout?
Burnout ist ein englischer Begriff, der übersetzt soviel bedeutet wie „ausbrennen“. Verstanden wird darunter der „Zustand einer totalen Erschöpfung“. Populär wurde der Begriff Burnout, als die Medien zunehmend von daran erkrankten, bekannten Personen berichteten. Doch obwohl heute sicherlich fast jeder schon einmal davon gehört hat, existiert bisher medizinisch keine einheitliche Definition des Krankheitsbildes.
Begriff „Burnout“ zunächst bei Managern verwendet
Lange Zeit wurde die Erkrankung vor allem Managern in Führungspositionen großer Unternehmen zugeschrieben. Doch ihre ursprüngliche Definition war eigentlich eine ganz andere. Der Begriff „Burnout“ wurde bereits 1974 durch den amerikanischen Psychoanalytiker Herbert Freudenberger geprägt. Dieser verstand Burnout aber ausschließlich als eine Krise von Mitarbeitern in sozialen Berufen, die nicht mehr in der Lage waren, ihr hohes berufliches Engagement aufrechtzuerhalten.
Die Diagnose „Burnout“ gibt es noch nicht
Heutzutage wird der Begriff Burnout in der Regel weiter gefasst. Er bezeichnet eine individuelle Reaktion auf eine berufliche Überforderung und das Ergebnis einer nicht ausreichenden Stressbewältigung. Als offizielle Diagnose existiert „Burnout“ aber noch nicht. Laut der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10, Version 2013) wird das Krankheitsbild unter dem Begriff „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen“ aufgeführt. Ärzte zählen Burnout häufig zu den Depressionen oder sogenannten Anpassungsstörungen. Oft wird auch der Begriff „Erschöpfungsdepression“ verwendet.
Neue Forschungen zum Thema Burnout
Die These, dass Burnout vor allem durch Stress im Beruf ausgelöst wird, wird durch verschiedene Studien gestützt. Eine US-Analyse konnte sogar einen Zusammenhang zwischen einem möglichen Burnout und dauerhaftem Lächeln im Job herstellen. Gerade Angestellte mit Kundenkontakt werden häufig dazu angewiesen, fröhlich aufzutreten. Doch diese aufgesetzte Freundlichkeit zehrt an den Nerven der Mitarbeiter: Bei der Analyse verglichen die Forscher unter anderem zwei Studien, die sich mit den Auswirkungen des Dauer-Lächelns auf Callcenter-Angestellte und Busfahrer beschäftigten. Das Ergebnis: Die emotionale Erschöpfung beider Berufsgruppen war im Vergleich mit Gruppen, in denen keine aufgesetzte Fröhlichkeit erwartet wird, deutlich erhöht. Im Artikel „Kann Lächeln Burnout auslösen?“ können Sie die Ergebnisse der Studienanalyse nachlesen.

Auch Kinder sind vom Burnout betroffen
Nicht nur Erwachsene leiden unter Burnout – Studien zeigen, dass bereits Grundschüler erheblichem Stress ausgesetzt sind und somit ein erhöhtes Burnout-Risiko besteht. Fast jedes sechste Kind (18 Prozent) und jeder fünfte Jugendliche (19 Prozent) leidet unter hohem Stress. Das ist das Ergebnis der Studie „Burnout im Kinderzimmer: Wie gestresst sind Kinder und Jugendliche in Deutschland?“ von der Universität Bielefeld. Bei der Untersuchung wurden 1.100 Kinder zwischen sechs und elf Jahren, Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren sowie 1.039 Elternteile befragt. Der hohe Stresslevel wirkt sich bei Kindern psychisch und physisch aus: Zum einen gaben die meisten Teilnehmer an, häufig wütend zu sein. Zusätzlich litten rund 65 Prozent der Kinder an typischen Burnout-Symptomen wie Schlafstörungen sowie Kopf- und Bauchschmerzen. Alle Ergebnisse der Studie können Sie im Artikel „Burnout im Kinderzimmer“ nachlesen.
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