Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist die häufigste Demenzerkrankung. Es handelt sich um eine fortschreitende, unheilbare Erkrankung des Gehirns, bei der nach und nach immer mehr Gehirnzellen absterben. PraxisVITA erklärt, welche Risikofaktoren es für Alzheimer gibt und wie sich der Krankheitsverlauf verlangsamen lässt.

Was versteht man unter Alzheimer?

Der Begriff Alzheimer geht auf den deutschen Arzt Dr. Alois Alzheimer zurück, der die Krankheit 1906 das erste Mal beschrieb. Die genaue Ursache für Alzheimer ist bis heute noch nicht geklärt. Jedoch finden sich bei allen Betroffenen charakteristische Eiweißablagerungen (sogenannte Amyloid-Plaques) im Gehirn, die dafür sorgen, dass Nervenzellen und Nervenzellkontakte zugrunde gehen.

Tipps bei Alzheimer und Demenz
Nur vergesslich oder krankhafte Gedächtnisstörung? Ein Demenztest beim Arzt klärt, ob Alzheimer vorliegt Foto: Fotolia

Der Verlauf von Alzheimer ist langsam fortschreitend und kann sich über Jahre hinweg erstrecken. Zunächst macht sich meist nur eine zunehmende Gedächtnisschwäche bemerkbar. Dies ist tückisch, denn häufig wird sie für eine normale Altersvergesslichkeit gehalten, weshalb viele Betroffene nicht zum Arzt gehen und die Krankheit dadurch erst spät erkannt wird. Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf nimmt die Ausprägung der Symptome zu. Diese sind unter anderem Gedächtnisverlust, Desorientierung, Verwirrtheit, starke Stimmungsschwankungen und Sprachstörungen. Der wachsende Verlust an Nervenzellen führt dazu, dass das Gehirn um bis zu 20 Prozent schrumpft. Je weiter Morbus Alzheimer fortschreitet, desto mehr verlieren Betroffene ihre Selbstständigkeit und sind auf die Hilfe anderer angewiesen.

Alzheimer ist eine Alterserkrankung

Bei Alzheimer handelt es sich um eine typische Alterserkrankung: Die meisten Betroffenen sind über 65 Jahre alt. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 300.000 Menschen neu an Alzheimer, bis 2030 rechnet man aufgrund der demografischen Entwicklung mit über 2,3 Millionen Erkrankten, sodass Alzheimer als Volkskrankheit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Alzheimer tritt auch familiär gehäuft auf. Sind nahe Blutsverwandte von Alzheimer betroffen, steigt das Risiko, selber daran zu erkranken: Bei rund 30 Prozent aller Morbus-Alzheimer-Erkrankter sind weitere Betroffene in der engeren Verwandtschaft.

Alzheimer ist noch nicht heilbar. Es sind Medikamente auf dem Markt, die den Verlauf der Krankheit verlangsamen, aber nicht stoppen können.

Neue Forschung zum Thema Alzheimer – kann Kokosöl helfen?

Wissenschaftler erwarten, dass Alzheimer-Erkrankungen in den kommenden Jahren immer mehr zunehmen. Daher ist die Forschung verstärkt auf der Suche nach neuen Behandlungsansätzen und möglichen Heilmitteln. Eine Studie der Icahn School of Medicine in Mount Sinai liefert beispielsweise Hinweise darauf, dass Kokosöl dabei helfen kann, die Bildung der Eiweißablagerungen bei Alzheimer zu verhindern. Es wird angenommen, dass die Ablagerungen wie „kleine Klumpen“ die Synapsen verkleben, die für die Übertragung der kognitiven Reize im Gehirn verantwortlich sind. Kokosöl soll diesen Vorgang unterbinden, wodurch die kognitiven Fähigkeiten des Patienten länger erhalten bleiben. Experten empfehlen daher bei einer bestehenden Demenzerkrankung, täglich zwischen acht und zehn Esslöffeln Kokosöl zu verzehren. Dieses könne beispielsweise dem Essen beigemischt oder als Öl beim Braten verwendet werden. Ale Ergebnisse der Studie finden Sie im Artikel „Kampf um das Ich – Kann Kokosöl Alzheimer mildern?“.

Alzheimer
Laut einer Studie könnte Kokosöl den Krankheitsverlauf von Alzheimer verlangsamen Foto: Fotolia

Ginkgo gegen Alzheimer

Einen anderen Behandlungsansatz könnte der Einsatz von Ginkgo sein. Bisher wird die Pflanze vor allem bei Tinnitus oder Schwindel eingesetzt. Allerdings kann Ginkgo auch die Vernetzung von Nervenzellen im Gehirn fördern, verbessert ihre Signalübertragung und mindert Entzündungsvorgänge. Für eine Studie, die zeigen sollte, ob Ginkgo auch bei Alzheimer Erfolge zeigt, wurden 918 geistig gesunde Japaner über 65 Jahren untersucht. Die Probanden wurden in drei Gruppen geteilt. Die erste Gruppe bekam drei Jahre lang täglich ein Kombinationspräparat mit Ginkgo-Extrakt, während die zweite Gruppe ein Bewegungsprogramm absolvierte. Die verbliebenen Teilnehmer dienten als Kontrollgruppe. Das Ergebnis: Auf den ersten Blick minderten sowohl die medikamentöse Behandlung als auch das Bewegungsprogramm die Wahrscheinlichkeit für Alzheimer. Wurden aber in einem statistischen Modell auch Faktoren wie Alter, BMI sowie diverse physische und psychische Erkrankungen berücksichtigt, verringerte sich das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung nur bei der medikamentösen Behandlung deutlich – nämlich um 31 Prozent. Im Artikel „Ginkgo – die beste Alzheimer-Vorbeugung“ können Sie alle Studienergebnisse nachlesen.