Was hilft gegen ein Seborrhoisches Ekzem?

Ein seborrhoisches Ekzem äußert sich durch einen Hautausschlag, der vor allem im Gesicht und an der Kopfhaut auftritt. Wir haben drei Experten befragt, welche Behandlung gegen die unangenehme Erkrankung wirklich hilft.
Dr. med. Matthias Bramkamp Allgemeinmediziner, Bochum
„Ein Ausschlag mit gelblichen Schuppen an der behaarten Haut zählt zu den ersten Symptomen des Seborrhoischen Ekzems. Tritt dieser auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Behandlung zügig zu beginnen. Die Behandlung erfolgt mit sogenannten Antimykotika (Tabletten), die pilzabtötend wirken. Lokal können kurzzeitig (bis 14 Tage) Glukokortikoid-Cremes rasch Linderung verschaffen. Um die Entzündung einzudämmen, verschreibt der Arzt gegen ein Seborrhoisches Ekzem auch sogenannte Immunmodulatoren wie Tacrolimus und Pimecrolimus, die Sie äußerlich als Creme anwenden. Symptome können schneller abheilen, wenn Sie regelmäßig Sonnenlicht tanken (gerade im Winter). Akute Schübe sind nach etwa 14 Tagen ausgeheilt, es bedarf aber einer lebenslangen Kontrolle und gegebenenfalls Behndlung.“
Kai Stefan Haschke, Heilpraktiker, Hamburg: Was hilft gegen ein Seborrhoisches Ekzem?
„Die Ursachen für die Hautentzündung sind bis heute nicht vollständig erforscht. Als ein möglicher Auslöser kommt der Hefepilz Malassezia furfur infrage, der sich etwa aufgrund eines geschwächten Immunsystems ausbreiten kann. Äußerlich helfen Gesichtswaschungen mit verdünntem Apfelessig (1 EL auf ½ Liter Wasser) oder mit Tee aus Stiefmütterchenkraut (Viola tricolor 1 EL auf ½ Liter Wasser), der auch zusätzlich getrunken werden kann. Bei vielen meiner Patienten hat eine Ernährungsumstellung gegen ein Seborrhoisches Ekzem geholfen: eine histaminarme Ernährung sowie die Einnahme von Vitamin C (1000 mg als Retardkapsel oder Tablette) und Zink (50 mg Zinkaspartat). Des Weiteren sollten Sie beim Heilpraktiker eine Darmsanierung durchführen lassen, um das Immunsystem zu stabilisieren.“
Uta Preininger, Aston-Apotheke Magdeburg
„Ein Seborrhoisches Ekzem sorgt für eine übermäßige Talgdrüsenabsonderung. Diese führt zu einem Fettfilm und den gelblich weißen Schuppungen auf der Kopfhaut. In einigen Fällen kommt es auch zu Juckreiz. Schuppende Ekzeme können allerdings auch durch andere Hauterkrankungen wie Neurodermitis, eine Schuppenflechte oder allergisch bedingt sein. Mit einem Allergie-Test und einer Untersuchung beim Hautarzt schließen Sie diese Ursachen aus. Zur Behandlung der Kopfhaut müssen die Schuppen zunächst abgelöst werden. Das geht zum Beispiel mit zehnprozentigen Salicylsäure-Präparaten wie Psorimed oder Squamasol, die gleichzeitig die Talgproduktion regulieren. Diese zwei- oder dreimal pro Woche in die Kopfhaut einmassieren - und nach spätestens 30 Minuten wieder auswaschen.“
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