Was hilft bei Schürfwunden? – 3 Experten antworten

Was tun bei Schürfwunden? Ein Arzt, eine Heilpraktikerin und eine pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) wissen Rat.
Ein Sturz mit dem Rad oder ein Stolpen auf Pflastersteinen und schon ist es passiert – Sie haben sich eine blutige Schürfwunde zugezogen. Diese Verletzung ist zwar schmerzhaft, aber meist ungefährlich und verheilt mit der richtigen Behandlung schnell. Was Sie tun müssen, um Infektionen und Narben nach einer Schürfwunde zu vermeiden, dazu hat PraxisVITA drei Experten befragt.
Bei Schürfwunden empfiehlt der Arzt

„Schürfwunden sind meistens harmlos. Dennoch: Informieren Sie sich, ob Sie gegen Tetanus geimpft sind. Wenn nicht, holen Sie das unbedingt nach. Die Wunde sollte außerdem trocken gehalten werden, ein Pflaster empfehle ich nur, wenn Sie oft Kontakt mit Schmutz haben. Tritt nach drei Tagen keine Heilung und Besserung ein, gehen Sie bitte zu einem Arzt. Und ganz wichtig: Diabetiker müssen bei Schürfwunden, vor allem am Bein, sofort zu einem Mediziner.“
Bei Schürfwunden empfiehlt die Heilpraktikerin

„In der Homöopathie kann man blutige Schürfwunden mit Arnica D6 behandeln. Es fördert die Heilung. Ich empfehle dreimal täglich fünf Globuli. Entzündet sich oder eitert die Wunde, hilft Calendula D6 - ebenfalls dreimal am Tag fünf Kügelchen, bis Besserung eintritt. Auch die Einnahme von Schüßlersalz Nr. 3 unterstützt die Wundheilung. Lassen Sie anfangs alle 30 Minuten eine Tablette auf der Zunge zergehen. Schüßlersalz Nr. 1 beugt Narben vor.“
Bei Schürfwunden empfiehlt die Apothekerin

„Die Wunde sollte zunächst immer von Verunreinigungen und Fremdkörpern gereinigt werden. Verschmutzte Wunden kann man ggf. mit einem Desinfektionsspray desinfizieren. Im Anschluss ist es wichtig, die Wunde feucht zu halten, um die Krustenbildung zu vermeiden. Dazu empfehle ich ein spezielles hydroaktives Lipogel mit Zink und Eisen. Dieses wird zwei Millimeter dick auf die Wunde aufgetragen und dann mit einem Pflaster oder Verband abgedeckt. Das Wundheilgel hält die Wunde nachhaltig feucht und stabilisiert den pH-Wert im sauren Bereich. Das schafft ungünstige Wachstumsbedingungen für Erreger aber optimale Bedingungen für die Wundheilung. Denn neue Zellen können sich gerade in einem feuchten Milieu schneller vernetzen und die Wunde so bei vermindertem Narbenrisiko verschließen.“