Was hilft bei Narbenschmerzen?
Zu Narbenschmerzen kann es nach Operationen kommen. Die Ursachen der Beschwerden sind dabei nicht immer klar – oft hängen sie mit dem Heilungsprozess zusammen. Meistens ist eine Behandlung der schmerzenden Narben nicht nötig. Bei Bedarf gibt es mehrere Therapieoptionen.
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Narbenschmerzen sind nach chirurgischen Eingriffen oder größeren Schnitten keine Seltenheit. Die Wundheilung läuft in mehreren Phasen ab: Austretendes Blut bildet ein Blutgerinnsel und verschließt die Strukturen. Fresszellen beginnen mit dem Abbau von Zelltrümmern. Und Fibrin entsteht, ein biologischer „Klebstoff“, um die Wundränder zu schließen. Dann bildet sich aus Kollagen eine neue Deckschicht der Haut (Epidermis). Im Ergebnis bleibt eine Narbe. Das Gewebe ist fester und unterscheidet sich farblich von normaler Haut, weil Pigmentzellen fehlen.
Was sind Narbenschmerzen und wie entstehen sie?
Narbenschmerzen sind Missempfindungen im Bereich der früheren Wunde. Das können dumpfe, aber auch ziehende, stechende oder einschießende Schmerzen sein, in Kombination mit Jucken, Kribbeln und Taubheitsgefühlen. Je nach dem, ob auch tiefere Schichten durchtrennt wurden, strahlen Schmerzen von den Narben unterschiedlich aus. Die Beschwerden treten manchmal in Ruhe, manchmal auch bei körperlicher Anstrengung auf.
Welche Ursachen haben Narbenschmerzen?
Generell ist bei Narbenschmerzen zu unterscheiden, wie alt die Wunde oder Narbe ist. Für die Beschwerden kommen dann verschiedene Ursachen in Frage:
- Schmerzen beim Heilungsprozess gehen auf durchtrennte Nervenfasern zurück, die sich erst wieder regenerieren müssen.
- Auch eine schlechte Wundheilung kann eine Ursache für Missempfindungen sein.
- Es gibt sogenannte hypertrophe Narben, bei denen zu viel Bindegewebe gebildet wird. Diese Besonderheit begrenzt sich auf den Narbenbereich.
- Im Unterschied dazu reichen gutartige Tumore im Narbenbereich (Keloide) weit über die Region des ursprünglichen Schnitts heraus. Auch sie können Ursachen für Beschwerden sein.
- Selten kommt es zum Riss oder Bruch des Gewebes, was sogar bei älteren Narben zu Schmerzen führen kann.
Was hilft, wenn Narben schmerzen?
Bei Narbenschmerzen sollte man immer zum Arzt gehen. Handelt es sich um leichte Missempfindungen, können leichte Schmerzmitteln, wie Paracetamol oder Ibuprofen, zum Einsatz kommen. Sie sollten aber nicht öfter als an zehn Tagen im Monat eingenommen werden.
Handelt es sich um hypertrophe Narben oder Keloide, gibt es verschiedene Optionen, zum Beispiel:
- Kältetherapie (Kryotherapie)
- Injektionen mit Kortison (Glukokortikosteroide)
- Druckbehandlung der Narben
- Abtragen des Gewebes per Laser oder eine Operation zur Narbenkorrektur
Bei Narbenbrüchen ist eine Operation in den meisten Fällen notwendig. Solch ein Eingriff soll die Narbenschmerzen langfristig beseitigen.
Quellen:
Schwarz, Nicolas (2017): Allgemein- und Viszeralchirurgie essentials, Stuttgart: Thieme-Verlag.
Gätje, Regine et al. (2015): Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, Stuttgart: Thieme-Verlag.
Rath, Werner; Strauss, Alexander (2017): Komplikationen in der Geburtshilfe, Berlin: Springer-Verlag.
Therapie pathologischer Narben, in: Deutsche Dermatologische Gesellschaft