Was fühle ich eigentlich?
Negative Gefühle wie Ärger oder Sorge sind eng mit unserem Stresssystem verknüpft. Die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet, um uns darauf aufmerksam zu machen: Es ist etwas passiert!
Nehmen wir diesen Hinweis nicht wahr, bleibt das Stresssystem dauerhaft alarmiert – und wir neigen dazu, das damit verbundene negative Gefühl mit Vermeidungsstrategien wie Essen in den Griff zu bekommen.
Es entsteht ein Kreislauf aus schlechter Stimmung, Stress und Essen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist es hilfreich, zu einem achtsamen Umgang mit unseren Gefühlen zu finden.
Stressforscher haben erkannt, dass der wichtigste Schritt dahin die klare Differenzierung einzelner Emotionen ist. Denn nur, wenn wir klar erkennen, ob wir ärgerlich oder besorgt sind, können wir die Ursache des jeweiligen Gefühls herausfinden. Und nur mit diesem Wissen können wir nachhaltig etwas gegen unsere schlechte Stimmung tun.
Die nachfolgende Bildergalerie soll dabei helfen, uns wieder vertraut zu machen mit den wichtigsten Emotionen, ihren Funktionen und den sie begleitenden Gedanken und körperlichen Symptomen.
Gefühle erkennen und akzeptieren
Negative Gefühle machen es uns oft schwer, angemessen mit ihnen umzugehen. Erleichterung bringt die aus der buddhistischen Lehre stammende RAIN-Methode. Ihr Name steht für vier Schritte, die uns zu einem verständnisvollen Umgang mit diesen Gefühlen führen.
Registrieren: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen. Welches Gefühl ist in diesem Moment präsent? Konzentrieren Sie sich auf das Hier und Jetzt.
Akzeptieren: Lassen Sie die wahrgenommenen Gefühle und Gedanken zu. Auch wenn Sie einen Widerstand gegen den aktuellen Zustand verspüren: Versuchen Sie, im Moment zu bleiben, ohne das Gefühl sofort korrigieren zu wollen.
Innehalten: Schauen Sie mit Neugier auf das Gefühl. Wir wissen nun, was da ist – jetzt erforschen wir, wie es sich äußert. Welche körperlichen Veränderungen gehen mit dem Gefühl einher? Von welchen Gedanken wird es begleitet? Der Blick nach innen sollte von Freundlichkeit geprägt und nicht wertend sein.
Nicht-Identifikation: Betrachten Sie nun das Wahrgenommene aus der Distanz. Machen Sie sich bewusst, dass Sie mehr sind als dasGefühl. Gefühle kommen und gehen, sie sind nur Momentaufnahmen.