Warze am Finger: Warum sie gefährlich sein kann

Eine Warze am Finger ist nicht nur unschön anzusehen – sie ist auch hoch ansteckend. Wenn sich eine Warze bildet, sollte man sie deswegen besser früher als später entfernen. Neben konservativen Therapiemaßnahmen gibt es auch drei wirksame Hausmittel gegen Warzen.

Nahaufnahme von einer Warze am Finger
Dass eine Warze am Finger ansteckend ist, ist vielen Menschen nicht bewusst Foto: iStock_Irina Zharkova
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Deutlich hervorstechende Warzen am Finger stellen für viele Menschen ausschließlich ein ästhetisches Problem dar. Der gesundheitliche Aspekt wird oft gar nicht mitbedacht: Warzen sind die Folge einer Virusinfektion, die durch Hautkontakt weitergegeben werden kann. Deswegen sollte man Warzen nicht nur aus kosmetischen Gründen so schnell wie möglich entfernen.

Warze am Finger: Ursachen und Ansteckungswege

Warzen am Finger werden in der Regel durch humane Papillomaviren (HPV) ausgelöst. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch, beispielsweise durch das Berühren von infizierten Oberflächen oder durch einen Handschlag. Allerdings kommt es nicht immer zur Ausbildung einer Warze; dafür müssen einige Faktoren gegeben sein. Begünstigend wirken kleine Hautverletzungen, durch die die Viren in den Körper gelangen können.

Normalerweise kann das Immunsystem die Eindringlinge ausschalten. Ist jedoch die Körperabwehr geschwächt, etwa durch Stress oder einen grippalen Infekt, können sich die Viren leicht vermehren. Infolgedessen sprießt die Warze – allerdings erst nach zwei bis sechs Monaten. Warzen bei Kindern können sich leichter entwickeln, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.

Warzen am Finger sind ansteckend

Bis die Warze verschwindet, können einige Jahre vergehen. Darauf warten, dass sich das unschöne Problem von alleine löst, sollte man aber nicht. Denn Warzen sind ansteckend, nicht nur für andere Menschen: Wer eine Warze hat, kann sich damit selber an anderen Körperstellen anstecken.

Warze am Finger erkennen: Diese Symptome treten auf

Anders als im Gesicht oder auf den Armen ist es nicht schwer, eine Warze am Finger als solche zu erkennen – zumal auf den Fingern in aller Regel keine Pickel oder andere Unreinheiten auftreten. Eine Warze äußert sich durch eine kleine, verhornte Erhebung. Je nach Warzenart können das Aussehen und die Begleitsymptome variieren.

Dellwarze am Finger: Vor allem Kinder betroffen

Als Dellwarzen (Mollusca contagiosa) bezeichnet man winzige Knötchen, die in der Mitte eine Delle besitzen und eine hautfarbene bis hellrote Färbung haben. Sie bestehen aus einer weißen, Viren enthaltenen Flüssigkeit. Deswegen sollte man die Warze nicht aufkratzen, da ansonsten noch mehr Warzen entstehen können.

Dellwarzen treten auch an Armen, Beinen, am Gesicht und am Hals auf. Im Gegensatz zu anderen Warzenarten werden Dellwarzen durch Pockenviren ausgelöst. Vor allem Kinder, Jugendliche und Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis können Dellwarzen am Finger entwickeln. Bei erwachsenen Menschen treten Dellwarzen eher am Bauch oder im Intimbereich auf.

Eine Dellwarze am Daumen
Foto: iStock_SERSOL

Eine Dornwarze (Stechwarze) am Finger ist eher selten

In der Regel bilden sich Dornwarzen an der Fußsohle und zwischen den Zehen auf, manchmal können aber auch die Finger betroffen sein. Während sie an den Füßen durch das auf ihnen lastende Körpergewicht nach innen gedrückt werden, formen sie sich am Finger zu einer kleinen Halbkugel, mit gelblich-brauner Färbung und einer eher weichen und glatten Oberfläche.

Stachelwarzen am Finger haben charakteristisches Aussehen

Die Bezeichnung der Warze geht auf ihr besonderes Aussehen zurück. Die Stachelwarze (auch Pinselwarze genannt) ist weiß bis dunkelrosa und besitzt eine bräunlich verzweigte Spitze. Oftmals tritt sie im Gesicht auf, an den Fingern seltener. Meist entstehen gleich mehrere kleine Stachelwarzen an einer Stelle. Im Gegensatz zu anderen Warzenarten verschwinden die Warzen oftmals von alleine wieder. Allerdings sollten auch Pinselwarzen schnell behandelt werden, da auch sie ansteckend sind – sie werden nämlich durch Humane Papillomviren verursacht.

Warze am Fingernagel oder am Fingergelenk als Krebsanzeichen

Das Aussehen verschiedener Warzenarten zu kennen, ist wichtig, um sie von Hautveränderungen anderen Ursprungs zu unterscheiden. Denn eine vermeintliche Warze am Fingernagel oder am Fingergelenk kann in Wahrheit ein Bowen-Karzinom sein – eine spezielle Form von Hautkrebs. Das Karzinom ist rötlich gefärbt und kann besonders in der Mitte stark verkrustet sein. Die Ränder des Karzinoms sind auffällig unregelmäßig.

Überwiegend sind es Männer in ihrer zweiten Lebenshälfte, die diese Form von Hautkrebs entwickeln. Das Karzinom muss vollständig chirurgisch entfernt werden, damit der Tumor nicht in tiefere Hautschichten eindringt.

Warze am Finger entfernen: Hausmittel und konservative Therapie

Für die Behandlung von Warzen hat sich die sogenannte Kryotherapie als besonders effektive Methode bewährt. Dabei wird die Warze vereist, wodurch sie innerhalb von 14 Tagen zurückgeht. In den meisten Fällen ist nur eine Sitzung notwendig. Eine langwierigere Methode, um Warzen zu entfernen, ist die Behandlung mit Salicylsäure, in Form einer Lösung oder eines Pflasters. Die Lösung wird über mehrere Wochen auf die Warze aufgetragen, bis sich die verschiedenen Hornschichten aufgelöst haben.

Bei kleinen Warzen können auch Hausmittel Abhilfe schaffen – diese drei haben sich bewährt:

  • Schöllkraut: Die Heilpflanze wird nicht ohne Grund auch „Warzenkraut“ genannt. DIe Extrakte der gelben Blüten wirken antiviral und hemmen das Zellwachstum. Für die Behandlung sollte eine Lösung aus Schöllkraut zweimal täglich punktgenau auf die Warze aufgetragen werden.

  • Apfelessig: Mit seiner entzündungshemmenden und austrocknenden Wirkung kann Apfelessig dabei helfen, Warzen zu bekämpfen. Dafür zweimal täglich einige Tropfen mit einem Wattestäbchen auf die Warze auftragen. Dadurch lösen sich die Hornschichten auf.

  • Teebaumöl: Das Öl wird oft als Hausmittel bei Pickeln und Unreinheiten eingesetzt. Denn es hat antiseptische und antivirale Eigenschaften, die auch bei der Behandlung von Warzen von Vorteil sind. Einfach mehrmals täglich mit einem Wattestäbchen die Warze mit unverdünntem Teebaumöl einreiben.

Wenn sich eine Warze am Finger hartnäckig hält und die Selbstbehandlung keine Wirkung zeigt, sollte zur Entfernung der Warze ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden.

Quellen:

Warzen, in: msdmanuals.com

Warzen, in: gesundheitsinformation.de