Warum Schwangere mehr Schokolade essen sollten

Schokolade fördert eine gesunde Schwangerschaft
Naschen in der Schwangerschaft tut dem Baby gut! Forscher konnten beweisen, dass dunkle Schokolade die Funktion der Plazenta verbessert und das Risiko für Präeklampsie senkt Foto: Alamy

Viele schwangere Frauen verspüren während der Schwangerschaft großen Heißhunger auf Schokolade. Das ist gar nicht schlimm – behaupten Forscher jetzt. Warum die dunkle Köstlichkeit eine Versuchung wert ist, lesen Sie hier.

Eine neue Studie, die kürzlich im Rahmen der Jahresversammlung der Society for Maternal-Fetal Medicine in Atlanta vorgestellt wurde, enthüllt jetzt, dass Frauen in der Schwangerschaft kein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn sie dem Drang nach Schokolade nicht widerstehen können. Im Gegenteil! Die Studie beweist: Schokolade hat sogar eine positive Wirkung auf die Schwangerschaft.

Schokolade fördert die Entwicklung des Ungeborenen

Für die Untersuchung wurde der tägliche Schokoladenkonsum von 129 schwangeren Frauen (11. und 14. Schwangerschaftswoche) über einen Zeitraum von 12 Wochen beobachtet. Die Probandinnen erhielten entweder Schokolade mit einem hohen oder geringen Gehalt an Flavonoiden (Pflanzenstoffe). Das Ergebnis: Die in der dunklen Schokolade enthaltenen Flavonoide des Kakaos verbessern nicht nur die Funktion der Plazenta (sie stellt die Versorgung mit Nährstoffen sicher), sie senkt auch das Risiko für Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung). Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass Bluthochdruck seltener vorkam, wenn dunkle Schokolade mit hohem Flavonoidgehalt gegessen wurde. Die Ergebnisse führten die Wissenschaftler auf eine Verbesserung der Durchblutung im Körper der Frau zurück, die durch den Verzehr der Schokolade sichergestellt wurde.

Was ist eine Präeklampsie? 

Präeklampsie ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich durch erhöhten Blutdruck, erhöhte Eiweißwerte im Urin und verstärkte Wassereinlagerungen bemerkbar macht. Stress und seelische Belastungen fördern das Leiden, an dem jährlich 70 000 werdende Mütter sterben. Etwa 20 000 Kinder holen Klinikärzte aufgrund der Vergiftung vorzeitig auf die Welt. Bei dem Eingriff treten oft schwere Komplikationen auf: Es kommt zu Atemnot, Augenschäden, Organversagen, Hirnblutungen. Je nachdem wie weit das Kind entwickelt ist, können massive Behinderungen zurückbleiben.

Hellere Schokolade enthält weniger Gesundstoffe

Etwa 50 Milligramm Flavonoide je 100g sollten in Schokoldae enthalten sein, damit sie ihre Arzneiwirkung entfalten kann - in dunkler Schokolade steckt in der Regel sogar mehr. Zum Vergleich: In einem Riegel aus Vollmilchschokolade sind weniger als 14 Milligramm enthalten, weiße Schokolade enthält gar keine Flavonoide. Diese Substanzen sind allerdings auch für den bitteren Geschmack der Schokolade verantwortlich. In vielen Produkten wird ihr Gehalt daher vermindert. Achten Sie beim Kauf am besten auf die Angaben auf der Verpackung.

Gesundwunder Schokolade

Schokolade ist jedoch nicht nur gut für das Baby. Welche weiteren positiven Effekte die Süßigkeit auf die Gesundheit hat, entdecken Sie in der Bildergalerie.

Hamburg, 6. Februar 2016