Warum Kindern nicht alles schmecken kann

Spargel, Spinat und Auberginen – all diese gesunden Lebensmittel schmecken den meisten Kindern nicht. Doch warum ist das eigentlich so? Wir verraten es.
Ab wann uns welches Essen schmeckt (Durchschnittsangaben)
Knoblauch: ab 19
Gewürzgurken: ab 19
Curry: ab 20
Kidneybohnen: ab 20
Makrele: ab 20
Spinat: ab 21
Auberginen: ab 21
Meerrettich: ab 21
Muscheln: ab 21
Parmesan: ab 21
Schimmelkäse: ab 22
Sardellen: ab 22
Avocado: ab 23
Spargel: ab 23
Chilisoße: ab 24
Austern: ab 24
Brie: ab 24
Oliven: ab 25
Ziegenkäse: ab 28
„Mache ich etwas falsch?“ Das fragen sich viele Eltern, wenn ihr Kind den gesunden Spinat einfach nicht essen will. Die Antwort lautet nein – es gibt einen Grund, warum einige Dinge den wenigsten Kindern schmecken.
Wann schmeckt was? Eine Frage des Alters

In einer Umfrage wollten britische Forscher herausfinden, ab wann uns typisches „Erwachsenenessen“ schmeckt. Dazu befragten sie knapp 2.000 Erwachsene zu Speisen, die sie als Kind nicht mochten, inzwischen aber gerne essen. Dabei fanden sie heraus, dass uns Spinat und Co im Durchschnitt mit 22 Jahren schmecken. Knoblauch mögen wir schon mit 19, Oliven erst mit 25 und Ziegenkäse schmeckt uns erst, wenn wir 28 sind.
Die Wissenschaftler erklären den sich verändernden Geschmackssinn damit, dass unsere Geschmacksknospen mit den Jahren absterben – ein natürlicher Alterungsprozess.
Was sind Geschmacksknospen?
Geschmacksknospen sind zwiebelförmige Strukturen in der Mundschleimhaut. In ihnen befinden sich die Sinneszellen, mit denen wir Geschmäcker wahrnehmen. Die meisten Geschmacksknospen befinden sich auf der Zunge, aber auch Gaumen, Kehlkopf und obere Speiseröhre sind damit ausgestattet.
Babys werden mit rund 10.000 Geschmacksknospen geboren, im Alter bleiben noch etwa 600-2.000 davon übrig. Außerdem schrumpfen sie mit der Zeit, was unser Geschmacksempfinden zusätzlich abstumpft. Kleine Kinder haben also ein viel intensiveres Geschmacksempfinden als Erwachsene – Lebensmittel wie Oliven schmecken für sie schlicht zu extrem. Erst, wenn der Degenerationsprozess unserer Geschmacksknospen schon fortgeschritten ist, können wir solche intensiven Geschmäcker genießen.
Kindgerechtes Essen bevorzugen
Eltern sollten nicht versuchen, ihr Kind von der Schmackhaftigkeit des Spargels und der Auberginen zu überzeugen, wenn es sie nicht mag – sie werden damit keinen Erfolg haben. Nervenschonender für Eltern und Kind ist es, den Kleinen „kindgerechte“ Gemüsesorten anzubieten – dazu gehören mild schmeckende Sorten wie Kürbis, Pastinake, Brokkoli, Kohlrabi, Zucchini und Blumenkohl.