Warum habe ich eigentlich eine Allergie gegen Äpfel?

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Woher kommt meine Allergie gegen Äpfel? Und wie kann ich sie trotzdem essen? PraxisVITA erklärt, wie Sie durch einfache Tricks wieder unbeschwert zugreifen können.

Äpfel sind lecker und gesund, trotzdem bleibt ihr Genuss zahlreichen Allergikern verwehrt. Kribbeln im Mund, eine geschwollene Zunge und Ausschlag auf den Wangen, sind Symptome, die etwa vier Millionen Deutsche mit einer Allergie gegen Äpfel gut kennen. Was viele von ihnen nicht wissen: Die meisten Allergiker reagieren nur auf bestimmte Sorten. Außerdem wichtig: Verarbeitete Äpfel werden oft viel besser vertragen.

Keine isolierte Allergie gegen Äpfel

Eine Apfel-Allergie ist eigentlich keine isolierte Allergie gegen Äpfel, sondern eine Kreuzallergie aus Frühblühern. Allerdings sind sich die allergieauslösenden Eiweiße mancher Pollen und Nahrungsmittel so ähnlich, dass das Immunsystem sie nicht auseinanderhalten kann. Viele Menschen, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, vertragen auch keine Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Kirschen und Äpfel.

Dabei sind Äpfel wahre Nährstoff-Bomben: Apfelsäure wirkt als natürliches Mittel gegen Rheuma und Gicht. Auch die im Apfel enthaltenen Farb- und Gerbstoffe bilden einen Schutzschild gegen Herz- und Kreislauferkrankungen. Äpfel sind außerdem ein hervorragendes Diät-Obst, da sie viele Ballaststoffe besitzen.

Allergie gegen Äpfel: Auf die Sorte kommt es an

Ein Projekt des BUND Lemgo befragt seit 2007 Apfel-Allergiker nach ihren Symptomen und Allergie-Auslösern. Die bisherige Erkenntnis: Moderne Züchtungen wie Braeburn, Elstar, Golden Delicious, Jonagold und Granny Smith werden von Allergikern besonders schlecht vertragen. Alte deutsche Sorten wie lkmene, Berlepsch, Goldparmäne, Boskoop, Gravensteiner und Finkenwerder Herbstprinz machen dagegen fast gar keine Probleme.

Das könnte an ihrem hohen Polyphenolgehalt liegen. Der Pflanzenstoff, der dem Apfel auch sein Aroma verleiht, scheint nämlich die allergenen Stoffe im Apfel auszuschalten. Ein hoher Anteil an Polyphenol hat aber auch den Nachteil, dass der Apfel eher schrumpelig und klein ist und sich nach dem Schälen an der Luft schnell verfärbt. Deshalb werden moderne Supermarkt-Äpfel so gezüchtet, dass sie einen niedrigen Polyphenol-Anteil haben. Übrigens: Ob ein Apfel biologische oder konventionell angebaut wurde, macht in der Anzahl seiner allergieauslösende Stoffe keinen Unterschied.

Wer auf der Suche nach den alten, Allergiker-freundlichen Sorten ist, wird im Bioladen oder direkt beim Bauern fündig. Auch auf Wochenmärkten werden die „alten“ Äpfel manchmal angeboten.

Apfelmus
Sie leiden unter einer Allergie gegen Äpfel? Die Verarbeitung von Äpfeln zu Apfelmus ist ein guter Weg, um doch noch in den Genuss der zahlreichen Vitamine des Gesundobstes zu kommen Foto: istock

Allergie gegen Äpfel eindämmen

Aber auch andere Maßnahmen können helfen, um die Allergie gegen Äpfel einzudämmen:

1. Hitze

Hitze zerstört die allergieauslösenden Eiweißverbindungen im Apfel. Deshalb ist die Verarbeitung von Äpfeln zu Apfelmus ein guter Weg, um doch noch in den Genuss der zahlreichen Vitamine des Gesundobstes zu kommen.

Für diejenigen, die den Apfel lieber in seiner ursprünglichen Form essen wollen, hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) einen interessanten Tipp: Eine Minute bei 600 Watt in der Mikrowelle zerstört bereits viele Allergene, trotzdem bleibt der Apfel noch knackig. Allerdings rät der DAAB, zuvor die eigene allergische Reaktion zu testen: Dazu sollen Allergiker zunächst nur ein kleines Stück geschälten Apfel für eine Minute in der Mikrowelle zu erhitzen und dann verzehren. Zeigt sich keine unmittelbare Wirkung, kann mit dem so genannten Lippentest fortgefahren werden. Dazu wird ein kleines Stück Apfel vorsichtig auf die Lippe gelegt und wieder abgewartet. Bleibt die allergische Reaktion wieder aus, kann der restliche Apfel in kleinen Portionen gegessen werden.

2. Schälen

Da die Allergene meistens in oder direkt unter der Schale sitzen, hilft es bei schwachen Apfel-Allergien häufig bereits, den Apfel einfach zu schälen. Dabei gehen aber leider auch einige Vitamine verloren.

3. Andere Belastungen ausschließen

Wer unter Stress und nervlichen Belastungen im Alltag leidet, hat häufig stärkere allergische Reaktionen. So haben viele Allergiker im Urlaub plötzlich weniger Unverträglichkeiten. Versuchen Sie die Entspannung aus dem Urlaub mitzunehmen und integrieren Sie kleine Entspannungsübungen, wie diese in den Alltag. Auch Alkohol kann als Allergie-Verstärker wirken.