Warum Globuli in Deutschland sicher sind

Eine Meldung aus den USA sorgt derzeit für große Verunsicherung: Sind homöopathische Mittel wirklich gefährlich? PraxisVITA klärt auf.
10 Kleinkinder an Globuli in den USA verstorben
Bereits seit Oktober 2016 untersucht die US-amerikanische Lebensmittel- und Arzneibehörde (FDA) 400 Fälle, bei denen homöopathische Tabletten gegen Zahnungsschmerzen teils heftige Vergiftungserscheinungen bei Kindern ausgelöst hatten. Zehn der 400 Kleinkinder sind sogar daran verstorben. Grund: Das homöopathische Schmerzmittel enthielt aufgrund eines Herstellungsfehlers eine zu hohe Dosis Tollkirschen-Extrakt. Der Hersteller Hyland hatte das fehlerhafte Produkt 2010 schon einmal wegen Komplikationen bei Patienten vom Markt genommen und jetzt wohl endgültig die Produktion eingestellt.
Homöopathische Arzneimittel in Deutschland unterliegen Qualitätskontrolle
Hierzulande sollten wir uns allerdings keine Sorgen machen, dass homöopathische Heilmittel ähnlich gefährlich sein könnten. Denn in den USA durchlaufen homöopathische Arzneimittel keine amtlichen Kontrollverfahren – im Gegensatz zu Deutschland. Experten führen die Todesfälle in den USA auf Herstellungsfehler zurück, die hierzulande durch das umfassende Prüfverfahren des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die gesetzlichen Vorschriften zur Kontrolle der Herstellung ausgeschlossen sind.
Gilt das für alle homöopathischen Mittel? Ja, sowohl für Tabletten als auch für Globuli, Tropfen und Salben. Zwar sind auch in Deutschland homöopathische Arzneien mit Tollkirsche (Belladonna) erhältlich – üblicherweise in der Potenz D12 – darin ist allerdings weniger als ein Billionstel Milligramm (etwa 0,0000000000001 mg) des Tollkirschengifts enthalten. Vergiftungen sind bei dieser Dosierung ausgeschlossen.
Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Globuli wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch sind Globuli als sanfte Heilmethode sehr beliebt.