Warnsignal Ohren: Das verraten sie über Ihre Gesundheit
Heiße, rote Ohren verbinden viele mit einer Erkältung. Doch die Ohren verraten noch viel mehr über die Gesundheit – wie sie mit dem Demenz-Risiko, dem Herz & Co. zusammenhängen.

- Hörverlust: Risiko für Hospitalisierungen steigt enorm
- 1. Hörverlust steigert das Demenz-Risiko
- 2. Höheres Risiko für Stürze, Operationen und Prothesen
- 3. Schwerhörigkeit schadet dem Herz-Kreislauf-System
- 4. Schlechte Ohren: Auslöser für Depressionen
- Weitere Folgen von Schwerhörigkeit – und was dagegen hilft
Mit den Ohren nehmen wir Geräusche, Stimmen und Laute wahr, die durch Nervensignale an das Gehirn weitergeleitet werden. Zusätzlich steuern sie unser Gleichgewicht – und gehören mit diesen Funktionen zu den wichtigsten Sinnesorganen. Darüber hinaus können Ohren auch ein wichtiges Warnsignal sein. Was sie alles über die Gesundheit verraten.
Hörverlust: Risiko für Hospitalisierungen steigt enorm
15 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Hörverlust – und haben damit auch ein erhöhtes Risiko für andere körperliche und geistige Erkrankungen. Untersuchungen zufolge ist das Risiko für eine Krankenhauseinweisung bei einem leichten bis mittleren Hörverlust bereits um 20 Prozent höher gegenüber Menschen mit vollständigem Hörvermögen. Vor allem die folgenden vier Erkrankungen und Beschwerden werden bei Personen, die schlecht hören, wahrscheinlicher:
1. Hörverlust steigert das Demenz-Risiko
Mit zunehmendem Alter schrumpft das Gehirn und die Gedächtnisleistung nimmt ab. Äußere Reize wie Gespräche oder Musik halten das Gehirn fit – wenn diese durch einen Hörverlust jedoch nicht mehr wahrgenommen werden, nimmt die geistige Leistungsfähigkeit immer stärker ab. In der Folge wird die Entstehung einer Demenz begünstigt.
Neben der Schwerhörigkeit können auch belastende Ohrgeräusche wie ein Tinnitus dazu führen, dass die Lernprozesse des Gehirns verlangsamt ablaufen. Betroffene haben deshalb in der Regel eine geringere Merkfähigkeit.
2. Höheres Risiko für Stürze, Operationen und Prothesen
Studien zufolge stürzen Menschen mit einem schlechten Hörvermögen häufiger als andere Personen – und brechen sich dabei oft den Oberschenkelhals oder andere Knochen. Viele, die unter Schwerhörigkeit leiden, brauchen daher im Laufe des Lebens eine künstliche Hüftprothese.
3. Schwerhörigkeit schadet dem Herz-Kreislauf-System
Wer schlecht hört, kann schnell unter Stress und emotionalem Kummer leiden. Zudem bewegen sich Betroffene oft weniger – deswegen erhöht sich das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
4. Schlechte Ohren: Auslöser für Depressionen
Viele Betroffene eines Hörverlusts isolieren sich, weil sie dem Gegenüber in Gesprächen nicht mehr richtig folgen können. Sie finden es schlichtweg langweilig, an sozialen Interaktionen teilzunehmen oder sie schämen sich, weil sie mehrfach nachfragen müssen. Durch die resultierende Einsamkeit steigt das Risiko einer depressiven Verstimmung.
Weitere Folgen von Schwerhörigkeit – und was dagegen hilft
Ohren sollten dementsprechend durchaus als Warnsignal wahrgenommen werden. Ein vermindertes Hörvermögen kann sehr belastend sein, das Demenz-Risiko erhöhen sowie zu Erschöpfung, Kopfschmerzen und einer Schlafstörung führen.
Um den Beschwerden entgegenzuwirken oder sie im besten Fall noch vorzubeugen, sollte frühzeitig ein Hörgerät eingesetzt werden. Dieses gleicht den Hörverlust aus, die Betroffenen können regulär an sozialen Interaktionen teilnehmen – und so den negativen Auswirkungen von Schwerhörigkeit vorbeugen.