Wann wird in Deutschland geimpft? Spahn spricht von Verwunderung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprach über eine große Verwunderung bei der Impfstoffzulassungs-Debatte und gab einen konkreten Zeitraum heraus, wann in Deutschland geimpft werden soll.

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Wann kommt endlich die Impfstoffzulassung? Diese Frage dominierte auch bei der Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts Lothar H. Wieler, Prof. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, und Prof. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats.

„In den Bundesländern bereiten sich alle mit Hochdruck auf die Impfstoffvergabe vor“, begann Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die heutige Bundespressekonferenz. „Wir setzen alles daran, dass der Impfstoff sobald wie möglich zugelassen wird“, so Spahn. Wann das sein wird, das fragen sich derzeit viele, stehen doch in den USA und Großbritannien – und auch schon in anderen Ländern – die ersten Massenimpfungen bereits an.

Jens Spahn: Keine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs in Deutschland

„Wir haben von Anfang an gesagt, wir machen das europäisch und nicht national, bekräftigt Jens Spahn noch einmal und lässt somit alle Hoffnung nach einer schnellen Notfallzulassung zerplatzen. „Wir machen keine Notzulassung, sondern eine ordentliche Zulassung, weil es auch darum geht, das Vertrauen in die Impfung zu erhalten und zu gewinnen.“

Er wundere sich derweilen zunehmend über so manche Tonlage dieser Tage: Man rede schließlich immer von einem europäischen Geist und nun in einer aktuellen Notlage fordern viele eine vorzeitige nationale Zulassung. „Was wäre, wenn wir mit einer Notzulassung als erstes geimpft hätten? Es kämen haufenweise Mails und Stimmen nach dem Motto: ‚Wir sind das Versuchskaninchen‘.“

Corona-Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten? EMA entscheidet am 21. Dezember

Das Ziel sei es jedoch, eine Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und noch vor Jahreswechsel mit den Impfungen zu beginnen. „Jeden Tag früher, an dem wir einen zugelassenen Impfstoff haben, rettet Leben.“ Derweilen hat die EU-Medikamentenbehörde EMA angekündigt, die Begutachtung des Fizer-Biontech-Impfstoffs auf den 21. Dezember vorzuverlegen, damit so früh wie möglich mit einer Impfung bekommen werden kann.

Klar sei jedoch schon, dass Biontech-Fizer zu Beginn nicht so viele Mengen ausliefern kann, wie es ursprünglich geplant war. Wenn die Zulassung erfolgt, müsse man im nächsten Schritt in die Chargen-Freigabe gehen und dann werde man sich mit dem Hersteller darum bemühen, dass schnellstmöglichst eine Auslieferung an die Bundesländer erfolge. Bis dahin und noch darüber hinaus sei auch weiterhin eine nationale Kraftanstrengung notwendig.

„Dieses Jahr hat gezeigt, wie widerstandsfähig wir sind“, so Jens Spahn. „Dieser Jahreswechsel muss anders aussehen als üblich.“ Spahn wisse, dass die nächsten Wochen für viele hart werden. Und auch der kommende Lockdown, die „Vollbremsung“, wird eine „lange Bremsspur“ haben.

RKI-Chef Lothar H. Wieler mahnt aufgrund der hohen Neuinfektionen eindringlich: „Wir können und müssen alle dazu beitragen, dass das Infektionsgeschehen wieder unter Kontrolle gebracht wird.“ Die Neuinfektionen müssen jetzt weiter sinken, so auch der RKI-Chef. „Und wir müssen uns darauf einstellen, dass die Situation über Weihnachten sich noch weiter zuspitzt.“

Bis die Frage geklärt ist, wann die Impfstoffzulassung endlich kommt, liegt es jetzt wohl an jedem Einzelnen noch konsequenter die Corona-Hygienemaßnahmen einzuhalten, damit dann auch insbesondere die Risikogruppen besser geschützt sind.