Wann sollte ich Eisen einnehmen? Alle Infos zur Einnahme von Eisentabletten
Bei einem Eisenmangel – zum Beispiel bei Blutarmut in der Schwangerschaft – werden oft Eisentabletten verschrieben. Doch wann sollte man Eisen einnehmen? Welche Tageszeit ist am besten und welche Lebensmittel können eine Aufnahme des Spurenelements behindern? Alle Infos zu eisenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln im Überblick!
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- Wann muss man Eisentabletten nehmen? In diesen Fällen ist die Eisen-Einnahme sinnvoll
- Ab wann sollte man Eisen in der Schwangerschaft nehmen?
- Eisen einnehmen – das sollten Sie vorher wissen
- Wie sollte ich Eisen einnehmen?
- Wann sollte ich Eisentabletten einnehmen? Die optimale Tageszeit
- Wann wirken Eisentabletten?
- Wie lange sollte ich Eisentabletten nehmen?
- Wann wirken Eiseninfusionen?
Eisen ist lebensnotwendig für unseren Körper: Das Spurenelement ist Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und unterstützt so bei der Blutbildung und beim Sauerstofftransport in unsere Zellen. Zudem sorgt es dafür, dass unsere Muskeln Sauerstoff speichern können und zahlreiche Stoffwechselprozesse funktionieren. Fehlt dem Körper Eisen, so zeigt sich dies zum Beispiel durch Müdigkeit und Erschöpfung. Eisenhaltige Lebensmittel können zwar helfen, allerdings sind oftmals auch Eisenpräparate notwendig, um den Mangel zu beheben.

Kinder und Erwachsene benötigen unterschiedlich viel Eisen pro Tag. Das sind die Empfehlungen des Eisen-Tagesbedarfs der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):
Säuglinge bis zum 4. Monat: 0,5 mg/Tag
Kinder bis zum 10. Lebensjahr: 8 bis 10 mg/Tag
Jugendliche: 12 bis 15 mg/Tag
Frauen bis zum 51. Lebensjahr: 15 mg/Tag – danach 10 mg/Tag
Männer ab dem 19. Lebensjahr und Frauen ab dem 51. Lebensjahr: 10 mg/Tag
Schwangere haben einen erhöhten Eisenbedarf, der bei 30 mg/Tag liegt. Auch bei Stillenden liegt die benötigte Eisenzufuhr mit 20 mg/Tag höher.
Wann muss man Eisentabletten nehmen? In diesen Fällen ist die Eisen-Einnahme sinnvoll
Eisen kann nicht vom Körper selbst produziert werden und muss daher über die Nahrung aufgenommen werden. Menschen, die sich generell eisenarm ernähren, sollten daher besonders darauf achten, mehr eisenhaltige Lebensmittel in ihren Speiseplan einzubauen – das trifft in erster Linie auf Vegetarier:innen und Veganer:innen zu, weil sie auf Fleisch verzichten. Bei einer vegetarischen und veganen Ernährung ist es daher ratsam, zum Beispiel Hülsenfrüchte, Tofu und Nüsse als wertvolle Eisenlieferanten häufiger zu essen. Eisenpräparate sind in diesem Fall nur nach ärztlicher Rücksprache sinnvoll, etwa wenn sich eine Blutarmut (Anämie) abzeichnet.
Neben dem ernährungsbedingten Eisenmangel gibt es noch weitere Ursachen für zu wenig Eisen im Körper, darunter:
Übermäßiger Blutverlust, zum Beispiel durch Regelblutung, Blutspenden, Dialyse, blutende Hämorrhoiden, Gastritis, Magengeschwüre
Erhöhter Eisenbedarf in der Schwangerschaft, beim Hochleistungssport oder im Kindeswachstum
Verminderte Eisenaufnahme aufgrund von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Zöliakie oder Herzinsuffizienz
Nicht immer müssen bei den genannten Ursachen Eisentabletten eingesetzt werden. Ausschlaggebend ist, dass ein:e Ärzt:in einen Eisenmangel feststellt und ein Nahrungsergänzungsmittel für sinnvoll erachtet – selbstständig sollte man Eisenpräparate nicht einfach einnehmen. Auch zur genauen Höhe der Dosierung ist es wichtig, den ärztlichen Rat zu befolgen.
Stellt der Arzt bzw. die Ärztin einen Eisenmangel des 1. Stadiums (Speichereisenmangel) fest, so ist meist noch keine zusätzliche Einnahme von Ergänzungsmitteln erforderlich. Erst ab dem 2. Stadium, der sogenannten eisendefizitären Erythropoese, ist es üblich, Eisenpräparate zu verschreiben, weil der Eisenspeicher nicht mehr nur über die Ernährung aufgefüllt werden kann. Wenn bei einem Eisenmangel jedoch keine Blutarmut und keine Symptome bestehen, erfolgt in der Regel noch keine Behandlung.
Ab dem 3. Stadium – bei Blutarmut bzw. Eisenmangelanämie – ist die Gabe von Eisenmitteln notwendig. Wichtig dabei ist, nicht nur auf Tabletten zurückzugreifen, sondern auch eisenhaltige Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren.
Im Zweifel kann auch eine Eisen-Infusionstherapie verabreicht werden, wenn Eisenmedikamente keine Wirkung zeigen oder nicht infrage kommen. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wird beispielsweise zu wenig Eisen über den Darm aufgenommen, weshalb Infusionen oft besser wirken als Tabletten.
Ab wann sollte man Eisen in der Schwangerschaft nehmen?
Auch wenn der Körper bis zu einem gewissen Grad Eisen speichern kann, ist das Risiko bei einer Schwangerschaft erhöht, einen Eisenmangel zu entwickeln. Im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen leert sich der Eisenspeicher schneller, insbesondere in der zweiten Schwangerschaftshälfte. Um einer Blutarmut vorzubeugen, rät der Arzt bzw. die Ärztin zu Eisenpräparaten – auch dann natürlich, wenn hoher Eisenmangel oder bereits eine Anämie vorliegt.
Sollte die Eisenaufnahme im Darm gestört sein, ist eine Eiseninfusion in der Schwangerschaft ab dem vierten Monat möglich.
Eisen einnehmen – das sollten Sie vorher wissen
Die gleichzeitige Einnahme von Eisen und bestimmten Medikamenten kann dazu führen, dass Wechselwirkungen auftreten oder die Eisenaufnahme gehindert wird. Dies betrifft zum Beispiel:
Medikamente, die die Magensäure neutralisieren (Antazida)
Acetylsalicylsäure (ASS)
Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium und Magnesium
Wer Schilddrüsenhormone oder Antibiotika einnimmt, sollte im Arztgespräch ebenfalls darauf hinweisen, weil eine zusätzliche Eisenaufnahme die Wirkung dieser Medikamente herabsetzen kann. Patient:innen müssen dann nicht immer gänzlich auf Eisenpräparate verzichten; gegebenenfalls muss nur der Zeitpunkt der Einnahme abgestimmt werden, damit es nicht zu Wechselwirkungen kommt.
Wenn Sie Eisen eingenommen haben, kann es passieren, dass Sie schwarzen Stuhlgang haben. Auch ein roter Stuhlgang ist möglich – beides ist jedoch unbedenklich. Die Farben entstehen, weil das Eisen Sauerstoff im Verdauungsprozess bindet.
Wichtig ist, dass Sie die Produkte kindersicher aufbewahren. Denn eine ungewollte Überdosis bei Kindern – vor allem unter fünf Jahren – kann zu einer Eisenvergiftung führen und lebensgefährlich werden.
Wie sollte ich Eisen einnehmen?
Eisen sollte nicht zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden, weil bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln die Eisenaufnahme hemmen. Dazu zählen beispielsweise
Calciumsalze in Milchprodukten,
Oxalsäure in Spinat, Roter Bete, Rhabarber und Kakaoprodukten sowie
Phytinsäure in Hülsenfrüchten und Getreideprodukten.
Auch einige Getränke verhindern die optimale Aufnahme von Eisen, darunter Cola, Kaffee sowie schwarzer und grüner Tee.
Um sicher zu gehen, dass das Spurenelement ohne Beeinträchtigung wirken kann, ist es daher am besten, wenn Sie das Nahrungsergänzungsmittel auf nüchternen Magen einnehmen. Was allerdings erlaubt ist – neben Wasser –, sind Vitamin-C-reiche Getränke, weil der Nährstoff die Aufnahme fördert. Ein Schluck Orangensaft zu einer Eisentablette ist somit empfehlenswert. Auch Säfte aus schwarzen Johannisbeeren, Grapefruit und Guaven sind gute Vitamin-C-Lieferanten und fördern somit die Eisenaufnahme im Körper.
Wann sollte ich Eisentabletten einnehmen? Die optimale Tageszeit
Die beste Tageszeit für die Einnahme von Eisentabletten ist morgens, etwa eine Stunde vor dem Frühstück.
Wer lieber im Laufe des Tages das Ergänzungsmittel zu sich nehmen möchte, sollte darauf achten, zwei Stunden vorher nichts zu essen. Nach der Einnahme sollten Sie eine weitere Stunde auf Essen verzichten. Vor allem Personen, die durch Eisentabletten Magenschmerzen und Bauchkrämpfe als Nebenwirkung bekommen, kann es helfen, das Mittel erst zwei Stunden nach einer Mahlzeit anzuwenden.
Für Kaffee- und Schwarzteetrinker:innen gilt: Warten Sie etwa eine Stunde vor und nach der Einnahme von Eisenpräparaten mit dem Trinken, damit die Aufnahme nicht gehemmt wird.
Wann wirken Eisentabletten?
Wie lange Eisen eingenommen werden muss, bis es wirkt und Müdigkeit sowie weitere Beschwerden verschwinden, ist von Person zu Person unterschiedlich. In der Regel bessern sich die Symptome aber innerhalb von drei bis sechs Wochen.
Durch das zugeführte Eisen braucht der Körper eine gewisse Zeit, um genügend rote Blutzellen neu zu bilden. Der Hämoglobinwert – ein wichtiger Marker zur Bestimmung der roten Blutkörperchen – steigt meist schon nach etwa 1,5 Wochen an. Ein ärztlicher Bluttest erfolgt in der Regel nach vier bis acht Wochen, um die Eisenwerte zu überprüfen. Nicht nur der Hämoglobinwert wird bestimmt, sondern auch der Ferritinwert, der anzeigt, wie voll die Eisenspeicher sind. Ob die Tabletten weiter genommen werden müssen oder nicht, entscheidet der Arzt/die Ärztin.
Wie lange sollte ich Eisentabletten nehmen?
Im Vergleich zur Eiseninfusionstherapie dauert die Behandlung mit Tabletten länger. Der Grund: Der Dünndarm kann nur einen kleinen Teil (ca. 5 bis 10 Prozent) des Eisens in Tablettenform aufnehmen – der Rest gelangt unverdaut eine Etage tiefer in den Dickdarm, wo das Arzneimittel unliebsame Nebenwirkungen im Verdauungstrakt auslösen kann.
Bei vielen Patient:innen dauert eine Eisentherapie mit Tabletten drei bis sechs Monate, damit die Eisenspeicher wieder ausreichend aufgefüllt sind. Die genaue Einnahmelänge besprechen Sie in Ihrem individuellen Fall mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
Wann wirken Eiseninfusionen?
Zwei bis drei Wochen braucht es, bis eine Wirkung von Eiseninfusionen zu spüren ist. Der Eisenmangel kann durch eine Infusion innerhalb weniger Wochen bereits ausgeglichen werden. Gelegentliche Nebenwirkungen sind auch hier möglich, zum Beispiel Hitzewallungen, Juckreiz, Rücken- und Kopfschmerzen.
Die Eiseninfusionstherapie wird jedoch nur in Einzelfällen verabreicht. Gängiger sind Eisentabletten, die Sie einnehmen können, wenn ein Mangel nachgewiesen worden ist. Wann Sie Eisen einnehmen – ob eine Stunde vor dem Frühstück oder zwei Stunden vor einer Mahlzeit – hängt von der Verträglichkeit und möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ab.
Quellen:
Eisen, in: Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Eisenmangel und Eisenmangel-Anämie, in: gesundheitsinformation.de
Eisenmangel in der Schwangerschaft, in: gesundheitsinformation.de
Eisenmangelanämie, in: Berufsverband der Frauenärzte e.V.